Batterielader im Test
Viele Batterie-Pannen ließen sich vermeiden, wenn der Auto-Akku mit einem modernen Ladegerät öfter einmal vorsorglich aufgeladen würde. Das erhöht Startsicherheit und Lebensdauer der Batterie gleichermaßen. Geeignete Produkte gibt es schon für weniger als 100 Euro. Die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) hat acht moderne Batterielader getestet.
Testsieger mit dem Prädikat „sehr empfehlenswert“ wurde das CTEK MXS 5.0. Fünfmal vergaben die GTÜ-Prüfer die Note „empfehlenswert“, in der Reihenfolge ihrer Platzierung für GYS Flash 4A, Banner Accucharger 12V/3A, AEG LM 4.0 6/12V, Bosch C3 6/12V und 4Load Charge Box 3.6. Als „bedingt empfehlenswert“ erweisen sich das Speeds BL 530 und das Einhell BT-BC 4D, das mit rund 35 Euro auch das günstigste Modell ist.
Die GTÜ nahm für jedes Gerät zwei Dutzend Einzelbeurteilungen in sechs großen Kapiteln vor. Wichtigstes Einzelkriterium im Kapitel Funktionsumfang war die Qualität des Lade- und Ladeerhaltungsverfahrens. Dabei geht es unter anderem darum, die Akkus möglichst schonend bis zur Ladeschlussspannung aufzuladen, eine Nachladephase einzuleiten und dann in einen Erhaltungsmodus zu wechseln, der die Batterie stets bei optimaler Leistungsfähigkeit hält. CTEK und Banner sind in dieser Disziplin ganz vorn dabei. CTEK verfügt als einziges Gerät im Testfeld auch über eine sogenannte Regenerierungsfunktion. Mit der lässt sich so manche durch Säureschichtung angeschlagene Nassbatterie hinsichtlich Kapazität und Startfähigkeit durch Anhebung der Ladespannung auf maximal 15,8 Volt wieder aufs ursprüngliche Niveau liften. Eine weitere Option, die das CTEK-Gerät am besten beherrscht, ist die gezielte Ladung von AGM-Batterien, wie sie in Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik und Energierückgewinnung (Rekuperation) eingesetzt werden.
Einen weiteren Pluspunkt erzielte CTEK bei der Prüfposition „weitere Nutzungsmöglichkeiten“ für die sehr nützliche Pufferfunktion des Geräts. Sie sorgt dafür, dass beim Austausch der Batterie die Stromspannung im Bordnetz nicht unterbrochen wird. Diese Eigenschaft ist in Zeiten moderner Elektronik immer wichtiger, um Radiocodes nicht neu eingeben und Wegfahrsperren nicht mit dem Zündschlüssel neu synchronisieren zu müssen sowie Kennfelder in elektronischen Bauteilen zu erhalten.
Zumeist gute bis sehr gute Ergebnisse notierten die GTÜ-Tester bei den elektrischen Prüfungen, etwa hinsichtlich Kurzschlussfestigkeit, Ladbarkeit tiefentladener Batterien oder Verpolungsschutz. Kaum Ausreißer gab es auch bei den Qualitätsprüfungen. So blieben die Prüfmuster beim fünfmaligen Falltest aus 85 Zentimeter Tischhöhe durchweg heil. Allerdings zeigte das Speeds BL 530 beim Kältetest Schwächen. Bei minus 20 Grad in der Kältekammer stellten die Testingenieure einen Bruch der Kabel-Zugentlastung fest. Die entsprechende Abwertung in dieser Disziplin kostete das Speeds entscheidende Punkte und somit das Prädikat „empfehlenswert“, das auch das Einhell verpasste. Wichtiger Grund war hier die fehlende Schutzartprüfung laut Hersteller, die den Gebrauch des Geräts im Freien ausschließt.
Natürlich spielt auch der Anschaffungspreis bei der Kaufentscheidung eine Rolle. Deshalb setzten die GTÜ-Prüfer die Anschaffungskosten der Testgeräte ins Verhältnis zu ihrer Leistungsfähigkeit. Das im Testfeld mit Abstand billigste Gerät, das Einhell erreicht hier die maximale Punktzahl, was aber am Gesamturteil nichts ändert. Für den GTÜ-Test gilt: Leistung kostet, denn die beiden Testsieger von CTEK und GYS Flash sind auch die teuersten (jeweils ca. 96,40 Euro).