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Im Test: Nüvi 2595LMT

Die Grundfunktionen eines Navigationsgeräts haben heutzutage alle erhältlichen Navis drauf. Die Hersteller buhlen daher mit sinnvollen Extras um die Gunst der Käufer. Hoch im Kurs stehen dabei zurzeit kostenlose "lebenslange" Karten-Updates. Dies und mehr bietet das nüvi 2595LMT von Garmin, das VW-Bulli.de getestet hat.

Verpackung, Inhalt und der Start

Das Testgerät (UVP 219 Euro) kommt in einem kleinen Päckchen zu uns. Darin befinden sich: Das Navigationsgerät selbst, ein Kfz-Anschlusskabel mit integriertem Empfänger für 3D Traffic-Verkehrsfunk, ein USB-Kabel, eine Saugnapfhalterung sowie eine Schnellstartanleitung. Das im Testgerät vorinstallierte Kartenmaterial umfasst alle europäischen Länder.

Das Navi (Abmessungen: 13,7 x 8,3 x 1,5 Zentimeter) ist schlicht in schwarz gehalten und macht einen soliden und gleichzeitig edlen Eindruck. Es verfügt lediglich über einen Schalter - den An-/ Aus-Schalter oben links am Gerät. Das Display ist 12,7 Zentimeter groß (5 Zoll).

Das Navi ist schnell in der Halterung befestigt, der Saugnapf (es sind oft die Kleinigkeiten, die uns besonders erfreuen) hält das Gerät während der gesamten Testdauer sicher und wackelfrei an seinem Platz an unserer Windschutzscheibe fest.

Die Schnellstartanleitung bittet uns, das Navi mit der Stromversorgung des Fahrzeugs zu verbinden. Wie bei vielen heutigen Navigationsgeräten besteht also nicht die Möglichkeit, das Gerät zunächst zuhause über ein Stromkabel oder ein PC-Ladekabel vollzuladen. Viele Nutzer würden gerne das neue Gerät erst mal drinnen aufladen und sich mit den Funktionen vertraut machen. Als wir das Gerät dann aber wie gewünscht im Auto anschließen, merken wir, dass es beim nüvi 2595LMT kein wirklich nennenswerter Nachteil ist, denn die Bedienung erweist sich als völlig intuitiv und problemlos.

Ein wirkliches Plus gegenüber manchen Konkurrenzprodukten ist das kostenlose lebenslange Kartenupdate, das Garmin den nüvi 2595LMT-Käufern spendiert. Bis zu vier Mal pro Jahr können registrierte Nutzer die aktuellsten Karten auf das Gerät spielen. Ebenso positiv zu erwähnen: Das Gerät verfügt auch über ein kostenloses unbegrenztes Verkehrsfunk-Abonnement.

Startbildschirm

Haben wir unser Navi an die Stromversorgung des Fahrzeugs angeschlossen und starten wir das Gerät über den besagten einzigen Schalter, erscheint auf dem Display der Startbildschirm. Wir haben die Wahl zwischen "Zieleingabe" und "Karte". Kleinere Symbole ermöglichen die Einstellung der Lautstärke der Sprachausgabe, führen uns zu auf dem Gerät installierten "Apps" wie zum Beispiel einem Taschenrechner, Wecker, einer Weltzeituhr oder der Möglichkeit, die Parkposition zu speichern.

Einstellungsoptionen

Letzte Option auf dem Startbildschirm ist der Punkt "Einstellungen". Dort gibt es überaus zahlreiche Optionen für "Karte und Fahrzeug", mehr als bei manchen Konkurrenzprodukten. Nun mag man sagen, es sei Spielerei, ob nun ein Pfeil, ein stilisiertes Auto, oder ein Ball die eigene Position auf der Karte anzeigt. Ebenso kann man sagen, man brauche keine zig "Cockpit"-Anzeigen in verschiedenen Designs. Jedoch hat uns dieses Feature durchaus angesprochen - es ermöglicht es dem Fahrer schließlich, das Navigationsgerät nach den individuellen Wünschen wirklich zu personalisieren. So kann man wählen, welche Fakten unten am Display während der Navigation angezeigt werden oder eben nicht. Den einen interessiert die Ankunftszeit, den anderen die verbleibende Zeit bis zum Ziel, den dritten die Fahrtrichtung, den vierten die Angabe der Höhenmeter der Position, in der wir uns aktuell befinden. All dies kann angezeigt werden oder eben nicht. Uns hat dies gefallen. Und da heute die Hauptfunktion eines Navigationsgeräts, nämlich, den Nutzer sicher von A nach B zu führen, von allen Geräten beherrscht wird, sind es eben die kleinen Add-Ons, die die Gunst der Käufer beeinflussen. Wer "nur" ein Basis-Navi will, kann auf Zusatz wie den beschriebenen sicher verzichten und spart ein paar Euro, wer aber ein interaktives, personalisierbares Navi will, der liegt hier richtig.

Spracheingabe

Der Touchscreen reagiert sehr gut auf Berührung, kein festes "Klicken" ist notwendig, sodass das Gerät während der Bedienung nicht in seiner Halterung hin- und hergeschoben wird. Klicken wir auf "Karte", findet das Navi sofort ein GPS-Signal und zeigt unseren Standort an. Klicken wir auf "Zieleingabe" und dann auf "Adresse", findet unser nüvi rasch die eingegebene Adresse, berechnet die Route, und los geht's.

Auch die Sprachsteuerung funktioniert wesentlich besser als bei früheren Testgeräten, bei denen es doch recht oft lästige "Verständigungsprobleme" mit den Navis gab. Spricht man einigermaßen deutlich, so findet das nüvi 2595LMT auch das, was man ihm gesagt hat.

Reisecomputer

Navigation

Wenige Sekunden nach der Zieleingabe hat das Testgerät die Route berechnet. Über ein Symbol rechts auf dem Display können wir sehen, ob auf unserer Strecke Verkehrsstörungen zu erwarten sind. Natürlich kann zwischen verschiedenen Routenpräferenzen (Kurze Route, kurze Strecke, wenig Kraftstoffverbrauch etc.) und Kartenansichten (3D, Norden oben, Fahrtrichtung) gewählt werden. Auch - und das gefiel uns - ist es möglich, die Ausrichtung des Touchscreens nach horizontal oder vertikal auszuwählen.

"Wo bin ich?"

Ein weiteres nettes Feature sind die "photoReal-Kreuzungsansichten", die für zahlreiche Kreuzungen verfügbar sind. Nähern wir uns einer Kreuzung, einer Ausfahrt oder einer Anschlussstelle, zeigt das nüvi 2595LMT einen geteilten Bildschirm mit einer durchaus realistischen Darstellung der Kreuzungen auf der Route an, einschließlich Straßenschildern und Pfeilen, die die richtige Fahrspur für die Navigation kennzeichnen. 

Per Freisprecheinrichtung können wir während der Fahrt Anrufe tätigen und SMS-Nachrichten schreiben.

Die Navigation selbst ist grundsolide und im Testzeitraum ohne GPS-Probleme oder andere Störungen verlaufen. Die Ankunftszeiten sind realistisch (auch das haben wir bei früheren Tests bemängelt), bei auftretenden Staus und Verkehrsbehinderungen auf unseren Strecken bot das Gerät sinnvolle Alternativrouten. Der Fahrspurassisten sagt uns rechtzeitig, in welche Spur wir uns einordnen sollten. Wie gesagt: Navigieren ohne Fehl und Tadel, das erwartet heute jeder Kunde von jedem Gerät, und diese Grundleistung erfüllte das Testgerät zu unserer vollen Zufriedenheit.

Wieder sind es ein paar Extras, die uns beim Test gefallen haben: So verfügt das nüvi 2595LMT etwa über einen "Reisecomputer", der im Hintergrund eifrig allerlei Daten über unsere Fahrten sammelt. Er zählt die gefahrenen Kilometer, erfasst die schnellste gefahrene Geschwindigkeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit, die Zeit in Fahrt, die Zeit im Stand und so weiter. Erneut: Wer auf so etwas verzichten kann und will, wird sagen: Brauche ich nicht. Aber wenn man es hat und solcherlei Zusatzfunktionen auch nutzt, dann erfreut man sich durchaus daran.

Hilfreich, gerade im Notfall, ist auch die "Wo bin ich"-Funktion. Klickt man darauf, sucht das Navi umgehend den aktuellen Standort mit GPS-Daten und Adresse sowie die nächstgelegenen Kliniken, Polizeidienststellen und Tankstellen.

Fazit

Lebenslange Karten-Updates, schnelle und treffsichere Routen, gute Kreuzungsfotos, tolle Sprachsteuerung und einfache Bedienung. Das nüvi 2595LMT ist kein Billiggerät, dies ist aber im positiven Sinne gemeint. Klar, auch für gut 100 Euro kann man heute ein Navi bekommen, das einen zum Ziel führt. Wer aber ein wenig mehr auszugeben bereit ist, der bekommt beim Kauf eines nüvi 2595LMT auch wirklich ein Mehr. In der Preis-Mittelklasse ist dieses Navi mit einigen Oberklasse-Features unserer Meinung nach ganz vorne dabei. Viel Navi fürs Geld, finden wir.

von Gerhard Mauerer