ADAC testet Sommerreifen: Fast alle überzeugen
Der ADAC hat Sommerreifen getestet. Die gute Nachricht: Fast alle getesteten Reifen konnten überzeugen. Doch es gibt auch einige Unterschiede zwischen den Produkten.
Die Wahl des Reifens kann die Fahrsicherheit erheblich beeinflussen. Insofern ist es eine gute Nachricht, dass im aktuellen ADAC Sommerreifen-Test für Mittelklasse-SUV sowie Vans (235/55 R17) die Mehrzahl der zwölf getesteten Reifen im Grundsatz überzeugen konnte. Dabei untersuchten die ADAC Tester eine alternative Reifengröße für Vans sowie Mittelklasse-SUV: Vor dem Hintergrund, dass im vergangenen Jahr Sommerreifen der Dimension 215/65 R16C (C-Reifen) vor allem unter Sicherheitsaspekten schlecht abschnitten, fiel die Wahl auf Sommerreifen der Dimension 235/55 R17. Getestet wurden die Reifen auf Fahr- und Sicherheitseigenschaften sowie unter Umwelt- und Wirtschaftlichkeitsaspekten.
Tabellen mit den detaillierten Testergebnissen finden Sie auf der Webseite des ADAC über diesen Link.
Im Ergebnis sollten Fahrer von Mittelklasse-SUV und Vans auf die alternative Dimension setzen: Mit nur einer Ausnahme erhalten die Sommerreifen dieser Dimension „gut“ oder „befriedigend“. Spitzenreiter ist der Michelin Primacy 4, Schlusslicht der Laufenn S-Fit EQ. Dabei überzeugten die vier mit „gut“ bewerteten SUV-Reifen nicht nur auf nasser, sondern auch auf trockener Fahrbahn, aber auch beim Kraftstoffverbrauch und im Verschleiß. Bei der Laufleistung hebt sich der Michelin mit knapp 47.000 km innerhalb der Spitzengruppe heraus, so dass dieser den ersten Platz erhält. Dagegen sind wenig Grip und schlechte Balance bei Nässe verantwortlich für das „mangelhaft“ des Laufenn. Er benötigte darüber hinaus mit knapp 45 Metern den längsten Bremsweg auf nassem Beton im Testfeld.
Erstmals hat der ADAC auch 18 Zoll Reifen getestet, zumal größere Reifen immer beliebter werden. Die getestete Dimension für die Golfklasse (225/40 R18) gehört zu den zehn meisterverkauften Reifendimensionen für Sommerreifen. Sie performen insgesamt auf ordentlichem Niveau. Neben dem Continental PremiumContact 6, dem Michelin Pilot Sport 4 und dem Goodyear Eagle F1 Asym 5 zählt auch der Maxxis Victra Sport 5 zu den empfehlenswerten Reifen. Einzig der Rotalla Setulla S-Pace RU 01 kann nur ein „ausreichend“ erreichen.
Die vier mit „gut“ bewerteten Sportreifen in der Golfklasse bieten auf trockener wie nasser Fahrbahn gute Fahreigenschaften und schneiden zudem im Verschleiß gut ab. Der Conti kann zwar auf trockener Fahrbahn nicht ganz mit dem Niveau der Spitzengruppe mithalten, erhält aber aufgrund der kurzen Bremswege im Trockenen insgesamt ein gutes Resultat. Im Idealfall gelingt dem Hersteller eine ausgewogene Lösung des Zielkonflikts Fahrleistungen gegenüber Verbrauch und Verschleiß. Das schafft der Pirelli P Zero nicht. Er bietet zwar die mit Abstand besten Trockeneigenschaften und die zweitbeste Nassperformance aller 16 Testreifen, wird aber bei Verbrauch und Verschleiß abgewertet. Dieses Modell ist eine Alternative für Fahrer mit einer geringen Jahreslaufleistung oder höheren Ansprüchen an Fahrperformance als an die Laufleistung.
Generell ist es ratsam, beim Reifenkauf das eigene Fahrverhalten zu berücksichtigen. Die aktuellen Sommerreifen überzeugen die Tester weitgehend, daher sollten Verbraucher beim Kauf zusätzlich individuelle Vorstellungen etwa bei Bremseigenschaften, Geräuschbelastung oder Laufleistung und Kraftstoffverbrauch berücksichtigen.