Zurück

Anteil von Bioethanol im Sprit ist 2018 gestiegen

Viele Autofahrer stehen dem Kraftstoff Super E10 - aus welchen Gründen auch immer - skeptisch gegenüber. Im vergangenen Jahr ist der Anteil von Bioethanol in Kraftstoffen dennoch erstmals wieder gestiegen.

 ©BDBE

Positiv blickt der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBE) auf das vergangene Jahr 2018 zurück und wagt einen optimistischen Blick in die Zukunft. 2018 ist der Absatz von Bioethanol zur Beimischung in Benzin in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr spürbar um fast 3,0 Prozent gestiegen, bei gleichzeitig schrumpfendem Benzinmarkt. Die Folge sind erstmals seit mehreren Jahren wieder steigende Anteile von Bioethanol in den Benzinsorten Super (E5), Super E10 und Super Plus.

Die für den Kraftstoffeinsatz bestimmte deutsche Bioethanolproduktion sank hingegen das zweite Jahr in Folge auf jetzt 613 000 Tonnen, was einem Rückgang von 8,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die 2018 durch den Einsatz von Bioethanol im Benzin eingesparte Menge von 3,1 Millionen Tonnen CO2 entspricht rechnerisch rund 1,0 Million Personenkraftwagen ohne CO2-Ausstoß.

Im Jahr 2018 ging die Verantwortlichkeit für Erhebung und Auswertung der Produktionsdaten für die deutsche Bioethanolproduktion von der inzwischen aufgelösten Bundesmonopolverwaltung für Branntwein (BfB) auf die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) über. Daher können für 2018 Angaben zum Rohstoffeinsatz nur für die Bioethanolherstellung für alle Anwendungen, also Kraftstoffe, die industrielle Verwendung und die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie gemacht werden.

Von insgesamt mehr als 750 000 Tonnen produziertem Bioethanol stammten etwa 590.000 Tonnen (79 Prozent) aus Futtergetreide und 160.000 Tonnen (21 Prozent) aus Zuckerrübenstoffen. Ein geringer, nicht genau quantifizierbarer Anteil des Bioethanols, der sich auf dem Niveau des Vorjahres (9000 Tonnen) befinden soll, wurde 2018 aus Rest- und Abfallstoffen zum Beispiel aus der Lebensmittelindustrie produziert.

In einem 2018 insgesamt rückläufigen Kraftstoffmarkt, in dem mit 17,8 Millionen Tonnen Benzin rund 2,5 Prozent weniger Ottokraftstoffe abgesetzt wurden als im Vorjahr (2017: 18,3 Millionen Tonnen), stieg der Verbrauch von Bioethanol, das den Benzinsorten Super E10, Super Plus und Super (E5) beigemischt bzw. zur Herstellung von ETBE (Ethyl-tertiär-butylether) verwendet wird, auf knapp 1,2 Millionen Tonnen. Während zur ETBE-Erzeugung knapp 110.000 Tonnen Bioethanol und damit rund 1,4  Prozent weniger als im Vorjahr eingesetzt wurde, stieg der Beimischungsanteil deutlich an.

Super (E5) erreichte mit 14,7 Millionen Tonnen in 2018 einen leicht steigenden Marktanteil von 82,5 Prozent. Der Marktanteil von Super Plus, dem ebenfalls bis zu 5,0 Prozent Bioethanol beigemischt wird, betrug mit rund 810.000 Tonnen ähnlich wie im Vorjahr 4,5 Prozent.

Der Absatz der bis zu 10 Prozent Bioethanol enthaltenden Kraftstoffsorte Super E10 sank 2018 leicht und betrug 2,3 Millionen Tonnen. Dies bedeutet einen Marktanteil von 12,9 Prozent. Im Vorjahr waren es 13,4 Prozent gewesen.

Unter anderem wegen des bereits gesetzlich verankerten Anstiegs der Treibhausgasminderungsquote für alle Kraftstoffe von vier auf sechs Prozent ab 2020 geht der BDBe davon aus, dass es schon 2019 positive Auswirkungen auf den deutschen und europäischen Bioethanolmarkt geben wird.

ampnet/deg

Das könnte Sie auch interessieren