Autodiebstahl: So kann man sich schützen
Autodiebe werden immer einfallsreicher. Die Zeitschrift "Auto Straßenverkehr" hat Möglichkeiten zusammengestellt, wie man sich vor den Kriminellen schützen kann.
Autodiebe werden immer gerissener: Besonders Autos mit Keyless-Go-Systemen, die sich ohne Zündschlüssel öffnen und starten lassen, rücken zunehmend in den Fokus der Autoknacker. Fast 17.000 Autos verschwinden im Jahr ohne Nimmerwiedersehen, der Schaden liegt bei knapp 300 Millionen Euro. Doch gegen Autodiebstahl kann man etwas tun. Die Zeitschrift AUTO STRASSENVERKEHR nennt in ihrer neuen Ausgabe die besten Tipps.
Schlüssel abschirmen: Moderne Fahrzeuge mit Keyless-Go-Systemen haben keinen klassischen Autoschlüssel mehr, der Wagen wird per Datenübertragung geöffnet und gestartet. Autodiebe versuchen, das Funksignal des „Autoschlüssels“ abzufangen. Deshalb gilt: Den Funkschlüssel nicht ungeschützt in der Nähe der Haustüre ablegen. Autodiebe versuchen das Signal mit einem Reichweitenverlängerer zum Auto weiterzuleiten. Deshalb sollte der Funkschlüssel in einer Hülle aus Aluminium oder einem entsprechende Karten-Etui aufbewahrt werden. Ob die Schutzhülle wirkt, sollten Sie testen. Gehen Sie mit dem abgeschirmten Funkschlüssel zum Auto und versuchen Sie, es zu öffnen. Wenn das nicht möglich ist, haben auch Autodiebe keine Chance.
Wo-ist-mein-Auto-Apps: Alle Marken raten, für besseren Diebstahlschutz Telematik-Angebote zu buchen. Mercedes me, VW We Connect oder BMW ConnectedDrive heißen die Dienste, die auch eine Ortung des Autos und Alarmfunktionen bieten. So können Nutzer einen „digitalen Zaun“ aufstellen. Verlässt das Auto diese Zone, schickt das System einen Alarm per App. So kann man sofort die Polizei rufen und das Auto orten – und vielleicht noch sicherstellen, bevor es über die Grenze gebracht wird. Allerdings kosten diese Systeme eine monatliche Miete.
Anlasser blockieren: Immer häufiger nutzen Besitzer hochwertiger Fahrzeuge GPS-Tracker, die es erlauben, das Auto notfalls sogar stillzulegen. „Am beliebtesten ist die Kombination eines Ortungssystems mit Alarmanlage und Anlasser“, schildert Oliver Maier, GPS- und Alarmanlagen-Experte beim Ausstatter Ampire in Grevenbroich, in AUTO STRASSENVERKEHR. „Man kann eine Alarmanlage so einstellen, dass sich das Fahrzeug in einer bestimmten Zeit nicht starten lässt.“ Alternativ schlagen die Geräte Alarm, wenn das Auto eine bestimmte Region verlässt. In der Folge kann das System den Anlasser sperren. Wird der Motor eines gestohlenen Autos beispielsweise bei einer Rast oder beim Tanken abgestellt, lässt er sich nicht mehr starten.
Wegfahrsperre aktivieren: Elektronische Sperrmodule, die mit der Fahrzeugelektronik verbunden werden, bieten zusätzliche Sicherungsmöglichkeiten. So kann über ein Sperrmodul die im Fahrzeug eingebaute Wegfahrsperre so lange blockiert werden, bis ein persönlicher Sicherheitscode beispielsweise über das Infotainmentsystem oder eine bestimmte Tastenkombination eingegeben wird.
Lenkradkralle: Auch die gute alte Lenkradkralle hat in digitalen Zeiten ihre Berechtigung, rät Peter Holmstoel, Experte für Kfz-Kriminalität im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. „Diebe haben keine Lust, sich damit zu beschäftigen. Die gehen dann zum nächsten baugleichen Auto.“