back to school
Ein paar Wochen lang sah man weniger Radfahrer und Kinder auf den Straßen, und wenn doch, dann an oft ungewohnten Orten. Mit dem Ende der Sommerferien ist wieder große Aufmerksamkeit angesagt: Rund um die Schulen und auf den Wegen dorthin sind auch viele Erstklässler unterwegs und stehen vor ihrer ersten großen Herausforderung.
Denn die Sechs- bis Siebenjährigen können Gefahrensituationen noch nicht umfassend erkennen und einschätzen. Kinder können Geschwindigkeiten und Distanzen nur schlecht abschätzen und auch die Richtung von Geräuschen noch nicht richtig zuordnen. Die Erstklässler haben ein geringeres Sichtfeld als Erwachsene. Sie können nicht über Autos hinweg schauen und werden aufgrund ihrer geringen Körperhöhe selbst auch schlechter bzw. später wahrgenommen. Mit diesen Hinweisen will beispielsweise die Polizei in Rostock die anderen Verkehrsteilnehmer sensibilisieren.
Bundesweit werden derzeit auch Spannbänder aufgehängt, die zu rücksichtsvollem und vorausschauenden Fahrern motivieren sollen. Ihr Slogan: Brems Dich! Schule hat begonnen“.
Dass man mit dem Thema Schulanfang auch richtig gutes Geld verdienen kann, zeigt ein Blick in Schreib- und Spielwarengeschäfte. Für rund 50 Euro verkaufen die Ravensburger ihre Spielwelt Verkehrsschule, bei der man „spielerisch Verkehrsregeln lernen“ soll. Wie man sich auf den vielfältigen Wegen zur Schule und auch nach dem Unterricht korrekt verhält, wissen die meisten Kinder, denn sie trainieren dies oft mit ihren Eltern. Leider sind es oft die Stärkeren oder die Schnelleren, die auf die Schwächsten kaum Rücksicht nehmen und schneller als erlaubt an Schulen und Kindergärten vorbeidonnern. Übrigens können die Kommunen jetzt leichter als vor einigen Jahren zeitlich und örtlich begrenzte Tempolimits an solchen Stellen anordnen. Landauf, landab haben die Verkehrspolizeien auch Sonderkontrollen angekündigt. Und sogar mit den „Hubschrauber-Eltern“, die ihre Schulpflichtigen oft im Haltverbot möglichst rasch aus- oder einsteigen lassen wollen und dabei selbst eine Gefahr darstellen, will die Polizei ernsthaft reden.