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Deutlich mehr Autodiebstähle in Deutschland

In Deutschland wurden im Jahr 2022 weitaus mehr Autos und Autoteile gestohlen als ein Jahr zuvor. Sehr beliebt bei Dieben waren SUVs der Oberklasse.

 ©Goslar Institut

Diebstähle von Autos und Autoteilen haben nach Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) im vergangenen Jahr wieder deutlich zugenommen. „Im Vergleich zum Vorjahr wurden 25 Prozent mehr Pkw gestohlen, zudem ist die Zahl der Diebstähle von Autoteilen um 15 Prozent gestiegen“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen heute bei der Veröffentlichung des Diebstahlreports.

So wurden im vergangenen Jahr unter anderem 12.277 kaskoversicherte Pkw gestohlen und damit ein wirtschaftlicher Schaden in Höhe von fast 250 Millionen Euro verursacht. „Auch der Schaden für die Bestohlenen erhöhte sich: Im Durchschnitt zahlten die Versicherer für jeden Diebstahl fast 20.300 Euro, das waren rund sechs Prozent mehr als im Vorjahr“, so Asmussen.

Bei den Kriminellen hoch im Kurs stehen insbesondere SUVs der Oberklasse. Unter den zehn am häufigsten gestohlenen Modellreihen finden sich unter anderem zwei Modelle der Marke Range Rover sowie Varianten des Lexus NX und des Toyota Land Cruisers. Das meistgestohlene Modell 2022 war die vierte Generation des Jeep Grand Cherokee.

Im Vergleich der Bundesländer und Großstädte bleibt Berlin erneut mit großem Abstand die Hauptstadt der Autodiebe. Inzwischen wird dort fast jeder vierte bundesweite Autodiebstahl registriert. Im Laufe des vergangenen Jahres verschwanden in der Stadt 2924 kaskoversicherte Pkw, rund ein Drittel mehr als im Vorjahr. Im Süden Deutschlands war die Diebstahlgefahr deutlich geringer. Im Vergleich zu Berlin wurde in Bayern und Baden-Württemberg zusammen gerade mal ein Drittel so viele Autos gestohlen,

Ebenfalls einen Anstieg beobachtet der Branchenverband bei der Entwendung von Teilen aus dem Fahrzeug: So wurden aus über 61.000 kaskoversicherten Autos fest eingebaute Teile wie Bordcomputer, Lenkräder oder Airbags gestohlen. Das ist ein Anstieg von 15 Prozent. Insgesamt zahlten die Kfz-Versicherer allein für diese Form der Kriminalität weitere rund 114 Millionen Euro (+17 %).

Wenn ein Fahrzeug gestohlen oder ein Auto für den Diebstahl eines fest eingebauten oder fest mit dem Auto verbundenen Teils aufgebrochen wurde, ersetzt die Teilkasko- und natürlich eine Vollkaskoversicherung den entstandenen Schaden. Auf den persönlichen Schadenfreiheitsrabatt hat der Diebstahl keinen Einfluss. Alles, was nicht fest im Auto eingebaut ist, wie ein Smartphone oder ein mobiles Navi, wird in Regel aber nicht ersetzt. Wertgegenstände sollten daher nicht im Auto liegen gelassen werden.

aum