Deutlich weniger Diebstähle von Katalysatoren
Das Problem mit gestohlenen Katalysatoren hat sich im vergangenen Jahr etwas entschärft. Für den Rückgang der Zahl der Diebstähle gibt es vor allem einen Grund.
Die Zahl gestohlener Katalysatoren aus Autos hat sich 2023 in vielen Bundesländern mehr als halbiert. Offenbar haben die stark gesunkenen Preise für das in den Katalysatoren verbaute Edelmetall Rhodium für den Einbruch bei den Diebstahlzahlen gesorgt. Nach einer Umfrage der Zeitschrift "auto motor und sport" unter allen 16 deutschen Landeskriminalämtern gingen die Diebstahlzahlen fast überall stark zurück. In Berlin fiel der Wert von 1449 (2022) auf 931 im vergangenen Jahr. In Bayern haben sich die Zahlen im Vergleich zum Rekordjahr 2022 fast halbiert. Ähnlich in Schleswig-Holstein, wo der Wert von 518 auf 244 sank. Hamburg verzeichnete laut Polizei „einen sehr deutlichen Rückgang“. In Niedersachsen wurden im vergangenen Jahr 69 Prozent weniger Kats gestohlen als 2022. In Bremen sank die Zahl der meist per Akku-Flex entfernten Kats 2023 sogar auf ein Fünftel des Vorjahreswertes.
Als Hauptgrund für den Rückgang geben fast alle Bundesländer den Fall der Edelmetallpreise an. Der Verkaufspreis für unverarbeitetes Rhodium sank vom Rekordwert 863 Euro im Mai 2021 auf aktuell rund 160 Euro pro Gramm. Rhodium gilt als wertvollstes Metall der Welt. Es ist vor allem in Katalysatoren von Autos der Baujahre 1990 bis 2004 in besonders hohen Konzentrationen verbaut worden. Ähnliches gilt für das ebenfalls begehrte Edelmetall Palladium. Besonders stark betroffen von Diebstählen sind laut "auto motor und sport" die Modelle Opel Astra G, VW Polo 6N, BMW Dreier (E36), Mitsubishi Carisma sowie Transporter, Hybride und SUV.
Im Gegensatz zum allgemeinen Trend sind die Diebstahlzahlen in Mecklenburg-Vorpommern 2023 mit 161 auf einen neuen Höchstwert gestiegen. In Niedersachsen rechnet die Polizei nicht damit, dass sich das Problem mit dem Fall des Rhodium-Preises erledigt hat. „Die Situation bleibt angespannt, da der Markt für Edelmetalle volatil ist und die Preise jederzeit wieder steigen könnten“, so Sprecherin Josephine Diederichs zu "auto motor und sport". Die Aufklärungsquote der in wenigen Minuten begangenen Taten liegt meist im niedrigen einstelligen Prozentbereich.