Die wenigsten Verkehtstoten seit mehr als 60 Jahren
Die Corona-Pandemie hatte ihren Anteil daran, dass im vergangenen Jahr auf deutschen Straßen so wenige Menschen wie seit vielen Jahrzehnten ums Leben kamen.
Wenn die Pandemie überhaupt etwas Gutes hatte, dann das geringere Verkehrsaufkommen, was sich im Jahr 2020 auch deutlich auf das Unfallgeschehen im Straßenverkehr ausgewirkt hatte. Nach Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) nahm die Polizei 2020 bundesweit insgesamt gut 2,2 Millionen Verkehrsunfälle auf. Das waren 16,4 Prozent weniger als 2019. Bei knapp 2,0 Millionen Unfällen blieb es bei Sachschaden, bei rund 264.000 Verkehrsunfällen wurden Menschen verletzt oder getötet. Die Zahl der Unfälle mit Sachschaden sank gegenüber 2019 um 17,0 Prozent, bei Unfällen mit Personenschaden waren es 11,9 Prozent weniger.
2719 Menschen sind im Jahr 2020 bei Verkehrsunfällen gestorben, 327 oder 10,7 Prozent weniger als im Jahr davor. Die Zahl der Verletzten ging gegenüber dem Vorjahr um 14,8 Prozent auf 327.550 zurück. Damit sank die Zahl der Verkehrstoten und Verletzten auf den tiefsten Stand seit mehr als 60 Jahren. Dennoch sind dies durchschnittlich knapp 900 Verletzte und sieben Todesopfer pro Tag.
1170 Personen kamen im Jahr 2020 in einem Pkw ums Leben, das waren 43,0 Prozent aller Verkehrstoten, wobei die Zahl gegenüber 2019 mit minus 14,2 Prozent überdurchschnittlich zurückgegangen ist. 499 Menschen verunglückten auf Motorrädern und -rollern tödlich (18,4 Prozent), 426 mit dem Fahrrad und 376 zu Fuß (15,7 Prozent beziehungsweise 13,8 Prozent).
58,6 Prozent der Verkehrstoten bei Unfällen auf Landstraßen
Die meisten Unfälle mit Personenschaden ereigneten sich 2020 mit 69,3 Prozent innerhalb von Ortschaften, daneben 24,9 Prozent auf Landstraßen und nur 5,8 Prozent auf Autobahnen. Allerdings haben Unfälle auf den Straßen außerhalb von Ortschaften unter anderem wegen der höheren Fahrgeschwindigkeiten oft schlimmere Folgen als auf Straßen innerorts. Auf Landstraßen kommen weitere Risikofaktoren wie die fehlende Trennung zum Gegenverkehr, schlechte Überholmöglichkeiten, Kreuzungen oder ungeschützte Hindernisse wie Bäume neben der Fahrbahn hinzu. Insgesamt kamen 29,8 Prozent der bei Unfällen im Straßenverkehr Getöteten innerorts ums Leben, 58,6 Prozent auf Landstraßen und 11,7 Prozent auf Autobahnen.