Führerschein: Die EU plant Neuerungen
Ein EU-Entwurf sieht unter anderem einen Pkw-Stufenführerschein und ein Nachtfahrverbot für Fahranfänger vor. Auch die Einführung einer digitalen Fahrerlaubnis ist geplant. Der ADAC äußert sich zu dem Vorhaben.
Die Europäische Kommission hat einen Entwurf zur Führerscheinnovelle vorgelegt, der nun von Verbänden, Automobilclubs und anderen Organisationen diskutiert wird. Er sieht unter anderem die Einführung eines Pkw-Stufenführerscheins mit den Klassen B für leichtere und B+ für schwerere Fahrzeuge sowie für ein mögliches Nachtfahrverbot für Fahranfänger vor. Die finale Fassung ist laut ADAC jedoch vor 2024 nicht zu erwarten. Grundsätzlich verfolgt die vierte Führerscheinrichtlinie das Ziel, die Verkehrssicherheit in der EU zu verbessern.
In einer Stellungnahme zu den Vorschlägen lehnt der ADAC eine verpflichtende Überprüfung der Fahreignung für bestimmte Altersgruppen (etwa ab 70 Jahren) ab. Das Unfallrisiko älterer Autofahrer sei nicht außergewöhnlich hoch. Der ADAC befürwortet daher freiwillige Angebote, wie beispielsweise einen Fahr-Fitness-Check.
Bei Wohnmobilen spricht sich der Automobilclub für die generelle Erweiterung der Führerscheinklasse B auf Fahrzeuge mit 4,25 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht aus – unabhängig von der Antriebsart und der Dauer des Führerscheinbesitzes. Begrüßt wird hingegen die Idee eines europaweit gültigen digitalen Führerscheins. Es müsse aber geklärt werden, wie Fahrverbote oder der Führerscheionentzug in einer Polizeikontrolle schnell erkannt werden können.
Die Rahmenbedingungen für das begleitete Fahren sollen auf europäischer Ebene vereinheitlicht werden, so dass es dann auch grenzüberschreitend möglich wäre. Der Wunsch des ADAC, das Alter auf 16 Jahre herabzusenken fand in Brüssel kein Gehör.