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Immer mehr Deutsche finden Campen super

Die Deutschen waren schon immer begeisterte Camper. Doch in den vergangenen Jahren sind es immer mehr Menschen, die im Urlaub mit Reisemobilen unterwegs sind. Das bestätigt auch eine aktuelle Umfrage.

Wenn immer mehr Menschen campen, gibt es immer seltener solche Standplätze.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Gespannt blickt die Caravaning-Branche nach Düsseldorf. Dort wird sich auf dem Caravan-Salon zeigen, ob Freizeitfahrzeuge ihren Erfolgskurs halten können, auf dem sie seit nunmehr neun Jahren unterwegs sind. Die aktuellen Zulassungszahlen zumindest stehen den ebenfalls sehr guten des Vorjahres nicht nach. Das Überangebot ist eher das Ergebnis übertriebener Erwartungen der Anbieter, kaum einer wollte sich auch nur einen Krümel des lockenden Kuchens entgehen lassen und weitete die Produktionskapazitäten aus. Nun sind Sondermodelle zu haben und Rabattschlachten zu befürchten.

An mangelndem Kaufinteresse leidet die Branche nicht. Dies hat die soeben veröffentlichte Studie Fokus Caravaning ergeben. Einmal mehr haben die Unternehmensberatung GSR und die Marktforscher von Miios den Markt aus Kundensicht betrachtet. Die Umfragedaten sind durchaus tragfähig und weisen aus, dass wieder mehr Menschen mit dem Gedanken spielen, für die Ferien ins Camping einzusteigen. 19 Millionen Menschen sehen demnach den Urlaub im Wohnmobil oder Wohnwagen als anstrebenswerte Erholungsform an, das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Gruppe der Interessenten beschreiben die Marktforscher als mehrheitlich männlich und gebildet, viele Akademiker fänden sich darunter. Aber auch Familien sehen Caravaning als attraktiv an, Wert wird vor allem auf einen ökologisch haltbaren Urlaub an, der obendrein sozial verträglich sein muss. Finanziell sind die Interessenten gut aufgestellt, 45 Prozent von ihnen geben ein frei verfügbares Einkommen zwischen 2000 und 4000 Euro im Monat an. Das erklärt auch die Reiselust mit eigenem Bett an Bord.

Trotz der deutlich gestiegenen Kosten für eine Fahrzeugneuanschaffung wollen 48 Prozent in Zukunft mehr Zeit fürs Campen aufbringen, 34 Prozent wollen 2025 ohnehin mehr verreisen. Erstmals seit langer Zeit soll die Urlaubsfahrt wieder mehrheitlich ins Ausland führen, die Zahl stieg von 63 auf 70 Prozent, 30 Prozent bleiben in Deutschland. Bevorzugte Ziele sind Italien mit 14 und Frankreich mit zwölf Prozent. Stark zugelegt hat Skandinavien, das aktuell acht Prozent der Camper lockt. Als Gründe dafür wird unter anderem das Klima angegeben, in Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland kommt es wesentlich seltener zu Katastrophen wie Waldbrände als in den Mittelmeer-Anrainern, so die vielfache Begründung.

Damit Deutschland wieder beliebter wird, muss investiert werden. Mehr als die Hälfte der Befragten wünscht sich eine bessere Infrastruktur auf deutschen Campingplätzen. Mit dem Fachhandel sind die meisten zufrieden, es gebe facettenreiche Ausstellungsfahrzeuge, gute Finanzierungsangebote und fachlich fundierte Beratung. Das ist für viele besonders wichtig, denn viele Kunden sind Erstkäufer. Dann wird auch gerne noch etwas mehr eingekauft, gut 1000 Euro gibt der Durchschnittskunde als Investition in Zubehör aus.

Michael Kirchberger aum