Kfz-Versicherung wechseln: So bleibt man trotzdem gut geschützt
Für viele Autofahrer ist es bis Ende November möglich, die Kfz-Versicherung zu wechseln. Der ADAC gibt Tipps, was man bei einem Wechsel beachten und wissen sollte.
Der 30. November ist für die meisten Autofahrer der Stichtag für einen Wechsel der Kfz-Versicherung. Dabei wechselt jeder Dritte die Versicherung regelmäßig, wie eine Umfrage der ADAC Autoversicherung ergab. Doch auch wer sparen will, sollte nicht auf einen guten Versicherungsschutz verzichten, damit Schadenfälle nicht zum finanziellen Risiko werden.
Vor allem Autofahrer unter 50 Jahren zeigen sich für einen Wechsel der Kfz-Versicherung offen. 59 Prozent von ihnen wollen darüber nachdenken oder haben sich bereits zu diesem Schritt entschieden. Die ADAC Autoversicherung verrät, worauf Autofahrer achten sollten und wie sie Geld sparen können.
Hohe Deckungssummen bei der Kfz-Haftpflichtversicherung
Die gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflichtversicherung kommt für Schäden auf, die Autofahrer anderen mit dem Fahrzeug zufügen. Um auch bei schlimmen Unfällen gut geschützt zu sein, sollte die Deckungssumme bei 100 Millionen Euro für Sachschäden und bei 15 Millionen Euro je geschädigter Person liegen. Sinnvoll kann auch ein erhöhter Haftpflichtschutz für Unfälle mit einem Mietwagen im europäischen Ausland sein (Mallorca-Police).
Teilkasko schützt bei Unwettern und Diebstahl
Bei Schäden am eigenen Auto hilft nur eine Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung. Die Teilkasko zahlt beispielsweise bei Diebstahl oder Unwetterschäden durch Hagel, Überschwemmung oder Sturm. Bei Sturmschäden sind Autobesitzer besser geschützt, wenn die Versicherung schon bei Windstärke sieben statt erst bei acht zahlt. Versichert sein sollten auch Kollisionen mit Tieren aller Art (also nicht nur mit Haarwild) sowie Folgeschäden von Marderbissen.
Vollkasko schützt auch bei eigener Schuld
Noch mehr Schutz bietet die Vollkaskoversicherung. Zusätzlich zu den Leistungen der Teilkasko zahlt sie auch bei selbst verschuldeten Unfallschäden am eigenen Fahrzeug und bei Vandalismus. Vor allem bei neuen oder teuren Autos sowie bei Fahrzeugen, die noch abbezahlt werden, ist ein Vollkaskoschutz oft sinnvoll. Zur eigenen Sicherheit sollten sich Autofahrer sowohl bei Teilkasko wie auch bei Vollkasko für eine Kfz-Versicherung entscheiden, bei der die Entschädigung auch dann nicht gekürzt wird, wenn der Unfall grob fahrlässig verursacht wurde. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn eine rote Ampel übersehen wurde.
Unabhängig davon, ob Autofahrer ihrer Versicherung treu bleiben oder wechseln, können sie mit ein paar Kniffen oft kräftig sparen – manchmal sogar Hunderte Euro im Jahr.
Selbstbeteiligung vereinbaren
Das größte Sparpotential liegt in der Selbstbeteiligung. Autofahrer, die bei einem Schadenfall einen Teil der Kosten selbst tragen, profitieren durch günstigere Beiträge. Je höher der Selbstbehalt, desto günstiger die Prämie. Eine Selbstbeteiligung von 150 Euro in der Teilkasko und 300 Euro in der Vollkasko gilt in der Regel als empfehlenswert.
Weniger fahren
Wie teuer eine Kfz-Versicherung ist, hängt auch von den jährlich gefahrenen Kilometern ab. Die Jahreskilometer sollten daher regelmäßig überprüft und realistisch angegeben werden. Bleibt das Auto öfter mal stehen, weil beispielsweise öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden, kann die Versicherung deutlich günstiger werden.
Werkstattbindung wählen
Wer damit einverstanden ist, dass das Fahrzeug nach einem Kaskoschaden in einer Partnerwerkstatt des Versicherers repariert wird, kann ebenfalls sparen. Bei Verträgen mit Werkstattbindung, auch Werkstatttarif oder Werkstattbonus genannt, sinkt die Prämie für die Kaskoversicherung bei manchen Anbietern um 20 Prozent. Doch aufgepasst: Da die Werkstätten nicht immer in unmittelbarer Nähe liegen, sollten Autofahrer darauf achten, dass die Versicherung einen kostenlosen Hol- und Bringservice sowie ein Ersatzfahrzeug anbietet.
Telematik-Tarif testen
Manche Versicherer belohnen Autofahrer für eine umsichtige Fahrweise mit deutlichen Einsparungen. Bei den sogenannten Telematik-Tarifen werden beispielsweise Brems-, Beschleunigungs-, Kurvenverhalten und Geschwindigkeit mit einer App gemessen und ausgewertet. Durch sicheres Fahren kann die Versicherungsprämie um bis zu 30 Prozent sinken. Bei der ADAC Autoversicherung, die einen solchen Baustein unter dem Namen Fahr + Spar kostenlos anbietet, können Interessierte die App auch unverbindlich testen.
Fahrerkreis beschränken
Günstiger wird die Versicherung auch, wenn nur eine - oder noch eine zweite Person - das Auto fährt und sich nicht beliebig viele Leute ans Lenkrad setzen. Teurer wird es in der Regel auch bei Fahranfängern hinterm Lenkrad. Deshalb lohnt es sich, den Fahrerkreis auf die tatsächlichen Nutzer zu beschränken.
Rabatte nutzen
Achten sollten Autofahrer auch auf Rabatte. Für bestimmte Berufsgruppen, zum Beispiel Beamte und Beschäftigte im Öffentlichen Dienst, gibt es den Versicherungsschutz oft günstiger. Auch ein Fahrsicherheitstraining oder die Mitgliedschaft in einem Automobilclub können sich lohnen. ADAC-Mitglieder erhalten beispielsweise einen dauerhaften Rabatt auf die Prämie der ADAC Autoversicherung.
Jährlich statt monatlich zahlen
Versicherer bieten ihren Kunden oft unterschiedliche Zahlweisen an. Beiträge können zum Beispiel monatlich, quartalsweise oder jährlich gezahlt werden. Die Faustregel lautet: Je häufiger Geld überwiesen wird, umso teurer wird es. Am günstigsten ist es, den Versicherungsschutz jährlich im Voraus zu zahlen.