Mehr Verkehrstote als im Vorjahr
Entgegen allen Hoffnungen auf ein besseres Ergebnis rechnen die Experten des Statistischen Bundesamtes mit mehr Verkehrstoten als 2014. Trifft die Prognose zu, die auf den Septemberzahlen beruht, wären 3450 Opfer im Straßenverkehr zu beklagen - eine Zunahme von mehr als zwei Prozent (3377). Damit hält der leichte Aufwärtstrend nun zwei Jahre hintereinander an. Auffällig viele Unfälle gab es mit zu dicht aufgefahrenen Lastwagen.
Die Prozentzahlen alleine sagen wenig. Dahinter stehen Schicksale. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei 2,4 Millionen Unfälle (-0,3 Prozent). Um 3,9 Prozent war die Menge der Unfälle, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden, nach oben geklettert. 3377 Menschen verloren ihr Leben - das entspricht 1,1 Prozent, in absoluten Zahlen sind es 38 Personen. Insgesamt lag im Vorjahr die Zahl der Verkehrstoten auf dem zweitniedrigsten Stand seit 1950.
Unangepasste Geschwindigkeit - ein weitreichender Sammelbegriff nicht näher definierter Umstände - wird als Grund für 34 Prozent aller Todesopfer und 23 Prozent aller Schwerverletzten angegeben.
Ob die Einschätzung der Experten, die relativ milden Wintermonate zu Beginn und am Ende des Jahres 2014 hätten dazu beigetragen, auch für 2015 eine Erklärung darstellt, bleibt abzuwarten. Damals waren im Frühling und Herbst weitaus mehr Zweiradfahrer unterwegs. Allein die Radler, ob mit oder ohne E-Bike, kamen auf 396 Tote, bei den Motorradfahrern waren es 674. Weniger Tote gab es in den Autos und unter den Fußgängern. Dazu muss man wissen: Nur jeder vierte verunglückte Fußgänger war schuld, sechs von zehn Radlern kamen durch andere Verkehrsteilnehmer zu Schaden. Das höchste Risiko haben nach wie vor junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren, die zweithöchste Risikogruppe sind Senioren über 65 Jahre.
(Mit Material von ampnet)