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Nebel und Dunkelheit: So kommt man im Auto sicher durch den Herbst

Der Herbst ist sicher nicht die angenehmste Jahreszeit für Autofahrer. Der ACE gibt Tipps, wie man die Schwierigkeiten meistert.

 ©Imago Bernd Leitner

Der Herbst bringt nicht nur bunte Blätter und kühlere Temperaturen, sondern auch neue Herausforderungen für alle Verkehrsteilnehmenden. Die Tage werden kürzer, das Wetter trüber, und Nebel beeinträchtigt die Sicht. In dieser Jahreszeit steigt die Unfallgefahr erheblich, da schlechte Sichtverhältnisse und frühe Dunkelheit oft unterschätzt werden. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, gibt Tipps, wie Autofahrerinnen und -fahrer sowie andere Verkehrsteilnehmende sicher durch den Herbst kommen.
 
Gute Sicht beginnt vor der Fahrt

Um bei Dunkelheit und schlechten Sichtverhältnissen gut gewappnet zu sein, sollte die Fahrzeugbeleuchtung regelmäßig kontrolliert werden. Scheinwerfer, Rückleuchten, Bremsleuchten und Blinker müssen ebenso wie Standleuchten, Tagfahrlicht und die Kennzeichenbeleuchtung funktionstüchtig und sauber sein. Nur so ist gewährleistet, dass Autofahrerinnen und -fahrer sowohl gut sehen als auch von anderen gesehen werden können.

Wer ständig Lichthupe bekommt, sollte dieses Indiz ernst nehmen. Vermutlich werden andere Autofahrende durch zu hoch eingestellte Scheinwerfer geblendet. Daher ist eine korrekte Leuchtweitenregulierung, die je nach Beladung selbstständig angepasst werden muss, besonders wichtig. Außerdem bieten viele Werkstätten im Oktober eine kostenlose Überprüfung der Beleuchtung im Rahmen der Lichttest-Wochen an.  Insbesondere, wer mit einem Miet- oder Leihwagen unterwegs ist, sollte sich vor der Fahrt mit der Licht-Technik des Fahrzeugs vertraut machen. Gerade bei Nebel ist es entscheidend zu wissen, wo und wie Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchten eingeschaltet werden.

Klare, saubere Scheiben sind entscheidend für eine gute Sicht. Innen wie außen gereinigte Scheiben verhindern nicht nur das Beschlagen, sondern verbessern auch die Sicht im Straßenverkehr und reduzieren Reflexionen. Auch Wischerblätter sollten gereinigt und Herbstlaub entfernt werden. Frostschutzmittel im Wischwasser gilt es frühzeitig aufzufüllen, um für niedrige Temperaturen vorbereitet zu sein. Wer ein Konzentrat nutzt, kann damit auch einfach das Sommerwischwasser auffüllen. Voraussetzung für eine sichere Fahrt ist zudem eine gute Sehkraft: Der ACE empfiehlt, regelmäßig einen Sehtest zu machen.
 
Sicheres Fahren in der Dunkelheit: Tagfahrlicht allein reicht nicht

Mit kürzeren Tagen und längeren Nächten steigt das Risiko von Unfällen. Gerade in der Dämmerung und bei nächtlichen Fahrten sollte die Geschwindigkeit den Sichtverhältnissen angepasst werden. Bei eingeschränkter Sicht muss langsamer gefahren und ein größerer Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug eingehalten werden, betont der ACE. Blendungen durch entgegenkommende Fahrzeuge können ebenfalls gefährlich sein: Den Blick auf den rechten Fahrbahnrand, statt direkt in die Scheinwerfer zu richten, hilft blendende Lichteffekte zu minimieren.

Viele Fahrzeuge sind mit Tagfahrlicht ausgestattet, jedoch reicht dieses bei Dunkelheit nicht aus, da es nur an der Front des Autos leuchtet. Um sowohl von vorn als auch von hinten gut sichtbar zu sein, empfiehlt der ACE, bei einsetzender Dämmerung oder trübem Wetter immer das Abblendlicht einzuschalten. Besonders auf Landstraßen oder bei Regen ist es unverzichtbar, das Licht frühzeitig zu aktivieren. Auch wenn das Fahrzeug über eine Lichtautomatik verfügt und sich das Licht den Sichtverhältnissen automatisch anpasst, sollten Autofahrende sich nicht darauf verlassen und das Licht im Zweifel manuell einschalten.
 
Richtige Beleuchtung bei Nebel

Besonders bei Nebel ist die korrekte Nutzung der Fahrzeugbeleuchtung essenziell. Das Fernlicht sollte vermieden werden, da es den Nebel reflektiert und die Sicht eher verschlechtert. Moderne Fahrzeuge verfügen meist über Nebelscheinwerfer, die bei Nebel, Regen oder Schnee eingeschaltet werden müssen. Doch Vorsicht: Sobald sich die Sichtverhältnisse bessern, müssen diese wieder ausgeschaltet werden, um andere Verkehrsteilnehmende nicht zu blenden. Sobald die Sichtweite weniger als 50 Meter beträgt, ist die Nebelschlussleuchte einzuschalten und das Tempo auf 50 km/h zu drosseln – auch auf der Autobahn. Auch hier gilt: Bessern sich die Sichtverhältnisse, ist die Nebelschlussleuchte wieder zu deaktivieren, um den nachfolgenden Verkehr nicht zu blenden.

ACE-Tipp: Bei Nebelfahrten keinesfalls an den Rücklichtern orientieren, da beim Versuch, das vorausfahrende Auto nicht aus den Augen zu verlieren, das Risiko für einen Auffahrunfall steigt.

Sichtbarkeit für alle Verkehrsteilnehmenden erhöhen

Nicht nur im Auto, sondern auch zu Fuß oder auf dem Rad sollte im Herbst besonders auf die eigene Sichtbarkeit geachtet werden. Helle Kleidung und reflektierende Accessoires wie Bänder und Westen oder auch Fahrradhelme mit Beleuchtung sorgen dafür, dass man von anderen Verkehrsteilnehmenden nicht übersehen wird. In der dunklen Jahreszeit gilt es, besonders vorsichtig zu sein, die Beleuchtung regelmäßig zu überprüfen und sich auf veränderte Licht- und Wetterverhältnisse einzustellen.

von Gerhard Mauerer