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Ratgeber Verschleiß am Auto: Bei weitem nicht alles ist sichtbar

Man fährt sein Auto und ist guter Dinge. Steht dann ein Werkstattbesuch an, etwa vor der HU, dann staunt man manchmal nicht schlecht, was laut Werkstatt alles zu reparieren ist. Infos zu Verschleißteilen gibt es hier.

 ©Goslar Institut

Nichts ist für die Ewigkeit. Dies gilt insbesondere für jene Fahrzeugkomponenten, die gerne als Verschleißteile bezeichnet werden. Zu den Dingen, die zwangsläufig nach einer bestimmten Lebensdauer erneuert werden müssen, gehören in der Regel (in alphabetischer Reihenfolge) der Auspuff, die Batterie, die Beleuchtung, die Betriebsflüssigkeiten, die Bremsen, die Filter, die Kupplung, die Reifen, die Stoßdämpfer und die Zahnriemen. Wird der Austausch zu lange hinausgezögert, kann dies erhebliche Einbußen bei der Fahrsicherheit sowie nicht unerhebliche Folgekosten mit sich bringen. Die Wartung ist umso wichtiger, da viele Funktionbeeinträchtigungen nicht immer auf den ersten Blick sichtbar sind.

„Wartungsstau“ ist dann auch eine häufige Diagnose, wenn es um Gebrauchtfahrzeuge geht. Sie besagt, dass der letzte Fahrzeugbesitzer sich vor möglichst vielen notwendigen Arbeiten an seinem Auto gedrückt hat – mit der Konsequenz, dass der Gebrauchtwagenkäufer diese Investitionen nachholen muss, um den Wert zu erhalten und die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs zu gewährleisten. Andernfalls können ihm kostenintensive Folgeschäden drohen – oder sie sind bereits vorhanden. So sollten etwa viele Automatikgetriebe, selbst wenn denen die Fahrzeughersteller Wartungsfreiheit garantieren, dennoch sicherheitshalber in bestimmten Zeitintervallen mit frischem Getriebeöl befüllt werden. Das dankt das Getriebe dann meist mit längerer Funktionstüchtigkeit.

Der Bedarf an neuen Leuchtmitteln wird durch den – partiellen – Ausfall der Fahrzeugbeleuchtung offensichtlich und ein kaputter Auspuff macht lautstark auf sich aufmerksam. Und auf die Notwendigkeit neuer Bremsklötze bzw. -scheiben oder Reifen werden Autofahrer spätestens bei einer Hauptuntersuchung hingewiesen. Solche Ersatzerfordernisse können dann nicht überraschen, sondern höchstens ungelegen kommen. Doch ohne funktionstüchtige Bremsen gibt es keine HU-Plakette und auf defekte Lampen oder einen löchrigen Auspuff machen irgendwann die Nachbarn oder die Polizei aufmerksam.

Anders verhält es sich mit Instandhaltungsmaßnahmen, die in der Regel bei werkstattgepflegten Fahrzeugen im Rahmen von Inspektionen erledigt werden: Ölwechsel, Austausch von Bremsflüssigkeit etc. Bei solchen Maßnahmen empfiehlt es sich, auch häufig die entsprechenden Filter zu erneuern. Hierfür sehen die Fahrzeughersteller bestimmte Intervalle vor, auf die auch meist in den Betriebsanleitung hingewiesen wird. Experten empfehlen darüber hinaus den Besitzern von Fahrzeugen mit Saisonkennzeichen, diese mit frischen Schmierstoffen in den „Winterschlaf“ zu schicken. So beugen sie möglicher Korrosion vor. Die Bremsflüssigkeit sollte ebenfalls regelmäßig erneuert werden, selbst bei geringen Laufleistungen des Fahrzeugs, da sie dazu tendiert, mit der Zeit Wasser zu ziehen. Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass man plötzlich „ins Leere tritt“. Einer regelmäßigen Überprüfung sollten auch die Kühlflüssigkeit sowie das Hydrauliköl der Lenkung unterzogen werden.

Bei modernen Batterien ist meist der früher erforderliche Kontrollblick auf die Füllung der Kammern nicht mehr nötig bzw. möglich. Zur Verlängerung der Lebensdauer einer Fahrzeugbatterie sollte jedoch regelmäßig deren Spannung überprüft und sie im Bedarfsfall an ein Ladegerät angeschlossen werden. Gerne vergessen werden die Zündkerzen bzw. Glühstifte bei Dieselmotoren. Sind sie verkohlt oder verrußt können sie die Verbrennung verschlechtern oder die Startprozedur verzögern.

Irgendwann kann bei einem Auto auch eine neue Kupplung „fällig“ werden. Ihre Lebensdauer lässt sich durch richtige Fahrweise jedoch deutlich verlängern: Unter anderem indem man sie nicht schleifen lässt“, an der Ampel auskuppelt und auf Kavalierstarts verzichtet. So werden die Beläge der Kupplungsscheibe weniger schnell abgenutzt.

Das stets der Zustand der Reifen im Blick gehalten werden sollte, versteht sich von selbst. Die Kontrolle der Stoßdämpfer hingegen, deren einwandfreier Zustand für die Fahrsicherheit ebenfalls von erheblicher Bedeutung ist, sollte einer Werkstatt überlassen werden.

ampnet/jri