Reifenpanne: Spray reicht nicht immer
Die zunehmende Entscheidung der Autohersteller, die 10 bis 15 kg für das Ersatzrad einzusparen, zwingt die Autofahrer dazu, sich im Fall einer Reifenpanne behelfen zu müssen. Inzwischen legen die Hersteller anstelle des Reserverades, mit dem man früher ohne Probleme seine Fahrt fortsetzen konnte, ein Pannenspray samt elektrischer Pumpe in den Kofferraum. Doch Vorsicht: Das Pannenspray ist kein Problemlöser in allen Fällen.
„Das Spray soll einen defekten Reifen wenigstens provisorisch wieder abdichten, damit man ihn aufpumpen kann", erklärt die Zeitschrift AUTOStraßenverkehr in ihrer aktuellen Ausgabe. „Doch das geht nur, wenn die Verletzung des Reifens gering ist. Die Beschädigung sollte 5 mm nicht überschreiten." Bei größeren Rissen versagt das Spray. Bei Verletzungen der Flanke sollte man auf den Reparaturversuch ganz verzichten, weil die Stabilität des Reifens nicht mehr ausreichen kann. Dann muss ein Abschleppunternehmen gerufen werden. Das eingesparte Reserverad kann den Autokäufer also teuer kommen. Wer über eine Mobilitätsgarantie des Herstellers oder eines Autoclubs verfügt, spart immerhin die Abschleppkosten. Allerdings: Der Zeitverlust ist trotzdem erheblich.
Nur wenn eine kleine Scherbe oder ein Nagel den Reifen beschädigt hat, kann das Spray den Reifen so abdichten, dass man ihn wieder etwas aufpumpen kann. Mit geringer Geschwindigkeit kann man dann eine Werkstatt erreichen. Doch selbst das Schleichen auf der Autobahn ist mit Risiko verbunden.
Deshalb rät AUTOStraßenverkehr: Wer lange Strecken plant und sich – gerade im Ausland – nicht auf die örtliche Pannenhilfe verlassen will, sollte sich sicherheitshalber Ersatzrad, Wagenheber und Radmutternschlüssel in den Kofferraum legen. Denn dann genügt der Reifenwechsel, um schnell wieder mobil zu sein. Beim Reifenwechsel auf der Autobahn sollte allerdings bei einem Defekt auf der Fahrerseite viel Platz zur Fahrbahn sein, sonst ist der Reifenwechsel lebensgefährlich.