Sommerreifen-Test der GTÜ: Nokian liegt vorn
Die GTÜ hat ihren Sommerreifen-Test 2019 veröffentlicht. Testsieger wurde ein Reifen des finnischen Herstellers Nokian.
Die Faustregel „von O bis O“, von Oktober bis Ostern, mit Winterreifen zu fahren dient als Orientierung für den richtigen Zeitpunkt zum Reifenwechsel am Auto. Im diesjährigen Sommerreifentest der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) und dem Auto Club Europa (ACE) standen Pneus für Kompaktwagen bis 100 Euro im Fokus. Getestet wurden Gummis der beliebtesten Reifengröße 205/55 R 16.
In zwölf Disziplinen mussten die Reifen der Markengrößen Bridgestone, Continental, Dunlop, Goodyear, Michelin und Pirelli sowie der ebenfalls etablierten, aber weniger bekannten Hersteller Falken, Hankook und Nokian ihr Können unter Beweis stellen. Von den neun getesteten Reifenmodellen konnten nur drei die Bestnote „sehr empfehlenswert“ erreichen. Während das Teilnehmerfeld auf trockener Strecke eng beieinander liegt, zeigten sich vor allem bei der Performance auf nasser Fahrbahn Unterschiede.
Testsieger mit der Bestnote „sehr empfehlenswert“ ist der neue Wetproof des finnischen Herstellers Nokian (304 Euro für vier Reifen), der vor allem auf nasser Fahrbahn und beim Preis punkten konnte. Auf den Plätzen zwei und drei mit nur jeweils einem Punkt Abstand und ebenfalls „sehr empfehlenswert“ landeten der Dunlop Sport Blu Response (344 Euro) und der Continental Premium Contact 6 (368 Euro).
Fazit der Tester: Der Nokian bietet mit dem Wetproof den mit Abstand besten Regenreifen. Neben sehr kurzen Bremswegen bei Nässe überzeugte er auf dem Nassparcours mit nahezu perfekter Seitenführung. Der Continental Premium Contact 6 bremste zwar ähnlich gut, konnte aber beim Kurven-Aquaplaning nicht ganz mithalten. Das wiederum lag dem Dunlop Sport Blu Response, der sich aber beim Bremsen auf nasser Straße gegenüber den anderen beiden Modellen deutlich geschlagen geben musste: Aus 80 km/h kamen Nokian und Continental nach knapp 32 Metern zum Stehen, der Dunlop dagegen brauchte mit 35,8 Metern fast eine Fahrzeuglänge mehr. Schlechter schnitten nur Goodyear mit 37,1 Metern und Falken mit 37,4 Metern ab.
Auf trockener Strecke lagen die Reifen von Bridgestone und Continental vorn. Wenn es schneller um die Kurve geht, bietet der Premium Contact 6 die meisten Reserven. So ist er auch für weniger geübte Fahrer leicht zu kontrollieren und vermittelt ein sicheres Fahrgefühl. Insgesamt enttäuschten beim diesjährigen ACE-Sommerreifentest mit Michelin und Pirelli zwei große Namen. Wirklich schlecht waren beide Reifen nicht, konnten aber bei der einen oder anderen Testdisziplin nicht mit der Konkurrenz mithalten. Bei den Preisen sind die beiden Testkandidaten von Hankook und Falken unschlagbar. Ein Satz kostet laut Bundesverband Vulkaniseur-Handwerk durchschnittlich unter 300 Euro. Michelin verlangt 100 Euro mehr.
Die getesteten Reifen passen unter anderem auf folgende Autos: Audi A3 (ab 2013), BMW 1er (ab 2011) und 3er (ab 2011), Citroen C4 (ab 2010) und Fiat 500L (ab 2012), die Ford-Modelle Focus (ab 2011), C-Max (ab 2013) und Mondeo (bis 2014), Honda Civic (bis 2017), Hyundai i30 (ab 2012), Kia Carens (ab 2013); Mercedes-Benz A- (ab 2004) und B-Klasse (ab 2005) sowie C-Klasse (bis 2014), Opel Astra (ab 2004) und Zafira (bis 2011), Peugeot 2008 (ab 2013) und 308 (ab 2007), Renault Megane (ab 2003); Seat Leon (ab 2005), Skoda Oktavia (ab 2013), Volvo S/V40 (ab 2004) und S/V 60 (ab 2000) sowie VW Golf (ab 2003) und Passat (bis 2014).