Zurück

Schwachstelle Lenkgetriebe: Ursachen, Reparatur und Kosten

Ein defektes Lenkgetriebe kann hohe Kosten verursachen. Woran kann man erkennen, dass das Lenkgetriebe schwächelt? Was sind die Ursachen, und wie viel kostet eine Reparatur?

 ©ZF

Wer regelmäßig mit hohen Geschwindigkeiten über schlechte Fahrbahnbeläge fährt, muss irgendwann mit einem defekten Lenkgetriebe rechnen. Woran Autofahrer die ersten Anzeichen erkennen, und was ist bei einer Reparatur zu beachten?

Das Lenkgetriebe überträgt die Bewegung des Lenkrades auf die Spurstange des Fahrzeugs, sodass sie schließlich an die Vorderreifen weitergegeben werden kann. Darüber hinaus hilft es auch dabei, Stöße abzufedern – dient während der Fahrt also auch als Dämpfer. Lenkgetriebe werden in elektromechanische und hydraulische Systeme unterteilt.

Woher kommt der Verschleiß?

Eine häufige Ursache ist der altersbedingte Verschleiß. Mit jeder Fahrt gehen Abnutzungen einher, die sich mit der Zeit bemerkbar machen. Das gilt insbesondere bei höheren Laufleistungen oder häufigen Fahrten auf nicht ausgebauten Straßen.

Daneben kann auch eine Undichtigkeit zu einem Defekt führen, die vor allem bei hydraulischen Lenkgetrieben auftritt. Bei ihnen fördert die Servopumpe Öl in das Lenkgetriebe. Sind die Dichtungsringe nicht mehr intakt, tritt das Öl aus und lässt das Getriebe austrocknen. Befindet sich kein Öl mehr im System, wird Lenken unmöglich.

Schließlich können auch Verschmutzungen des Lenkgetriebes und kleinere Unfälle Defekte verursachen. Prallt der Vorderreifen zum Beispiel seitlich auf oder bricht ein Zahnrad, kann dies ebenfalls dazu führen, dass das Lenkgetriebe nicht mehr einwandfrei funktioniert.

Was sind die Warnzeichen?

Beginnt das Fahrzeug auf geraden Strecken unruhig zu laufen, sollten Autofahrer hellhörig werden. Das kann auf ein defektes Lenkgetriebe hindeuten. Auch ein zunehmendes Spiel im Lenkrad kann ein Warnzeichen sein. Dies kann man daran erkennen, dass die Reifen gefühlt immer weniger auf die Lenkbewegungen reagieren. Wer den Eindruck hat, dass er das Lenkrad ein ganzes Stück drehen kann, ohne dass sich die Bewegung überträgt, sollte zeitnah eine Werkstatt aufsuchen.

Besonders alarmierend sind Ölflecken unter dem Auto. Sie deuten auf eine undichte Stelle hin und sollten zeitnah von einem Experten in Augenschein genommen werden. Letztendlich sind natürlich auch sichtbare Risse in der Lenkmanschette und knackende Geräusche beim Lenken ein Zeichen für einen Defekt.

Wie viel kostet die Reparatur?

Wie viel die Reparatur kostet, hängt davon ab, wie defekt das Lenkgetriebe ist. Kann es noch instand gesetzt werden, reicht es, einzelne Bauteile zu reparieren oder auszutauschen. Oft können aber auch Experten im Vorhinein nicht den damit verbundenen Zeit- und Arbeitsaufwand einschätzen, da erst im Laufe der Reparatur feststeht, wie viele Teile tatsächlich betroffen sind. Wenn tatsächlich nur ein Dichtungsring betroffen ist, bleibt es relativ günstig. Er kann schnell und kostensparend erneuert werden. Zeigt sich aber während der Reparatur, dass mehrere Stellen defekt sind, steigen die Kosten schnell. Dann ist eine Reparatur oft nicht mehr sinnvoll, da sie mit einem so hohen Arbeitsaufwand verbunden wäre, dass die Kosten dafür in keinem Verhältnis mehr zu einem Neukauf des Lenkgetriebes stehen.

Die sicherere – aber gegebenenfalls auch teurere - Variante ist deshalb die komplette Erneuerung. Dabei wird das gesamte defekte Lenkgetriebe gegen ein neues ausgetauscht. Das hat auch den Vorteil, dass dies oft schneller und zu einem Festpreis erfolgen kann, wodurch der Kunde Kostensicherheit erhält. Wer sich mit der Autoreparatur auskennt, kann selbst Hand anlegen und sich so den Arbeitslohn in der Werkstatt sparen.

Wer das gesamte Lenkgetriebe austauschen lassen möchte, sollte vorher Preisvergleiche verschiedener Werkstätten einholen. Selbst dann, wenn die Materialkosten vergleichbar sind, fließt in den Endpreis der individuelle Stundensatz des Kfz-Betriebs mit ein. Deshalb können vorherige Erkundigungen Geld sparen.

aum