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Test von Drehmoment-Schlüsseln unter 100 Euro

Für Menschen, die ihre Reifen selbst wechseln, sind Drehmomentschlüssel eine gute Investition. Doch welches Werkzeug ist gut? "Auto Motor und Sport" hat zehn Produkte getestet.

 ©GTÜ

Wer seine Winter- und Sommerräder selbst wechselt, sollte auf einen Drehmomentschlüssel nicht verzichten. Werden die Schrauben nicht fest genug oder sogar zu fest angezogen, können sie sich mit Zeitverzug lösen. Mit einem Drehmomentschlüssel ist man dagegen auf der sicheren Seite. auto motor und sport hat gemeinsam mit dem norddeutschen Fachbetrieb Heller & Soltau in St. Michaelisdonn sowie dem renommierten Werkzeughersteller Stahlwille in Wuppertal zehn Drehmomentschlüssel für unter 100 Euro getestet. Dabei wurden insbesondere Messgenauigkeit, Handhabung, Verarbeitung sowie das Preis-Leistung-Verhältnis bewertet. Gekauft wurden die Werkzeuge in Baumärkten, im Fachhandel und über das Internet.

Ergebnis: Mit 92 von 100 Punkten macht der Drehmomentschlüssel von SW-Stahl in Remscheid klar das Rennen. Für einen Preis von rund 80 Euro erreicht das Werkzeug volle Punktzahl bei der Messgenauigkeit und überzeugt gleichzeitig in Handhabung und Verarbeitung. Auf Platz 2 folgt mit ebenfalls sehr guten 88 Punkten der WGB 9373 der Westfälische Gesenkschmiede. Auch hier stimmen Messgenauigkeit, Handhabung und Verarbeitung zum günstigen Preis von 40 Euro. Sehr gut mit 87 Punkten schneidet zudem der MicroClick MC 200 (89 €) des Trierer Unternehmens Proxxon ab. Das Werkzeug misst absolut genau und ist auch für semiprofessionelle Anwender geeignet.

Drei Drehmomentschlüssel folgen mit rund 10 Punkten Abstand und dem Testurteil gut. Darunter sind mit den Werkzeugen von Norauto (21 €) und Lux (30 €) sogar zwei Billiganbieter, die Topwerte bei der Messgenauigkeit erzielen, aber bei Verarbeitung und Praxistauglichkeit Schwächen zeigen. Das teuerste Gerät im Test von Kraftwerk (95 €) zeigt ausgerechnet bei der Messgenauigkeit größere Schwächen, überzeugt dafür bei Verarbeitung und Handhabung.

Vier weitere Werkzeuge schneiden mit befriedigend und ausreichend ab. Dabei kann man großen Namen wie Goodyear nicht unbedingt vertrauen. Der Goodyear 75522 bildet das Schlusslicht im Test. Die Messgenauigkeit ist unbefriedigend, die Verstellung sehr ungleichmäßig, die Sicherung schwergängig. Die Verarbeitung ist rustikal, der Griff nicht einmal sauber entgratet. Mit nur einem Punkt schliddert Goodyear am Testurteil mangelhaft vorbei. Und das zu einem Preis von 60 Euro.

von Gerhard Mauerer