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Tipps für die Waschanlage: So holt man das Beste fürs Auto heraus

Waschanlage ist gleich Waschanlage, und das günstigste Programm wird es schon tun? Ganz so ist es nicht. Der ACE gibt Tipps für Autofahrer.

 ©gem

Nach Winterschmutz und Sahara-Staub herrscht aktuell reger Betrieb in den Waschanlagen. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, gibt Tipps, was es in der Waschanlage zu beachten gibt, und welche Vor- und Nachbereitung bei der Autowäsche nötig ist.

Welche Waschanlage?

Wer sein Auto ausgiebig waschen möchte, muss zwangsläufig einen dafür vorgesehenen Waschplatz aufsuchen. Nur so kann das bei der Fahrzeugwäsche anfallende Abwasser aufgefangen werden. Für eine möglichst unkomplizierte Autowäsche kommen unterschiedliche Arten von Waschanlagen infrage. In der SB-Waschbox lässt sich das Auto mit vorhandenem Equipment, darunter Bürsten und Hochdruckreiniger, selbst waschen. Durch die Portalwaschanlage wird das Auto automatisch, dem gewählten Programm entsprechend, gereinigt, nachdem es hereingefahren und der Waschvorgang außerhalb des Fahrzeugs gestartet wurde. In der Waschstraße durchläuft das Auto – häufig mit dem Fahrenden am Steuer – ebenfalls automatisiert, aber auf einem Transportband verschiedene Waschstationen.

Ob SB-, Portalwaschanlage oder Waschstraße – für die Qualität der maschinellen Autowäsche ist letztlich entscheidend, wie die jeweilige Anlage vom Betreiber gepflegt und gewartet wird. Die verwendeten Bürsten und Lappen der unterschiedlichen Waschanlagen bestehen in der Regel aus dem gleichen Material und unterscheiden sich selten grundlegend voneinander. Ähnliches gilt für das verwendete Reinigungsmittel.  Vorteil der SB-Waschbox: Bürsten und Co. können vorher auf Verunreinigungen und Abnutzung geprüft werden. Tipp: Bürsten immer gründlich ausspülen, denn der Schmutz vorheriger Autos kann Kratzer auf dem eigenen Lack hinterlassen.

Welche Vorbereitung?

Dass Fenster und Schiebedach geschlossen sein müssen, wenn eine Autowäsche vorgenommen wird, versteht sich von selbst. Auch gilt es, Scheibenwischer auszuschalten beziehungsweise deren Automatik zu deaktivieren sowie mögliche weitere Öffnungsmechanismen, wie beispielsweise eine per Fußbewegung zu öffnende Heckklappe, auszuschalten. Autos mit versenkbaren Türgriffen sollten vor der Autowäsche in einer Portalwaschanlage oder in einer Waschstraße verriegelt werden. Den Schlüssel sollte man anschließend mindestens fünf Meter vom Auto entfernt aufbewahren, um das Ausfahren der Türgriffe und eine mögliche Öffnung zu verhindern; teils gibt es auch einen extra Waschanlagenmodus. Vor der Einfahrt in die Waschstraße oder Portalwaschanlage müssen zudem Antennen eingefahren oder abmontiert werden. Achtung: Rasten die Spiegel, vor allem bei älteren Fahrzeugen, nicht mehr richtig ein, können sie durch Bürsten- und Wasserdruck hin und her schlagen, was Schäden zur Folge haben kann.

Egal, ob geplant ist, eine Waschstraße zu nutzen oder die Autowäsche am Waschplatz selbst vorzunehmen: Eine Vorwäsche ist grundsätzlich sinnvoll. Hierbei gilt es zunächst, mit viel Wasser grob vorzuspülen. Denn selbst feiner Sahara-Staub kann sonst auf Lack, Glas und Kunststoffoberflächen Kratzer hinterlassen. Auch können so Insektenrückstände "einweichen" und beispielsweise Verkrustungen an den Radkästen oder Felgen gelöst werden, was die anschließende Reinigung effektiver macht. Wichtig bei der Vorwäsche: Bei Hochdruckreinigern müssen die Bedienungshinweise zu Druck und vor allem Spritzabstand genau befolgt werden, da sonst die Gummidichtungen und der Lack am Auto in Mitleidenschaft gezogen werden können. Die automatisierte Vorwäsche als Bestandteil des Waschprogramms ist bei hartnäckigen Ablagerungen ebenso wie bei Sahara-Staub hingegen nicht ausreichend.

Grundsätzlich gilt vor der Einfahrt in eine Waschanlage: Den Anweisungen des Herstellers aus der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs sollte ebenso wie jenen des Waschanlagenbetreibers gefolgt werden. Die wichtigsten Nutzungskriterien einer Waschanlage finden sich in der Regel am Einfahrtstor. Hier ist üblicherweise vermerkt, welcher Gang eingelegt werden muss. Auch können besonders große oder hohe Fahrzeuge durch den Betreiber von der Nutzung ausgeschlossen sein.
 
Welches Waschprogramm?

Wer sich für eine maschinelle Reinigung in einer Portalwaschanlage oder Waschstraße entscheidet, sollte bei der Wahl des Waschprogramms berücksichtigen: In der Regel ist – wenn eine manuelle Vorwäsche erfolgt ist – ein Basisprogramm ausreichend. Jedoch lässt sich mit umfänglicheren Waschprogrammen je nach Programm ein besseres Reinigungsergebnis und möglicherweise ein länger anhaltender Schutz vor neuer Verschmutzung erzielen.

Eine Unterbodenreinigung ist vor allem nach dem Winter sinnvoll, um Schmutz und Streusalz gründlich zu beseitigen und so Korrosion zu vermeiden. Eine Felgenwäsche empfiehlt sich regelmäßig, da an der Felge haftender Bremsabrieb den Lack der Felgen angreift. Aktivschaum löst fest haftende Verschmutzungen. Eine abschließende Versiegelung ist individuell abzuwägen: Wachs und Co. schützen den Lack zumindest vorübergehend, da sie einen kurzfristigen Abperl-Effekt bieten.

Auf eine Motorwäsche sollte, wenn möglich, verzichtet werden – sie ist nur dann sinnvoll, wenn der Motorraum sehr verölt oder schmutzig ist und zum Beispiel eine Leckage gesucht werden muss. Insbesondere die Lichtmaschine ist sehr anfällig und kann durch Feuchtigkeit schnell Schaden nehmen.

Welche Nachbehandlung?

Der ACE empfiehlt nach jeder Autowäsche – ob in der Waschstraße, in der Portalwaschanlage oder in einer SB-Waschanlage – eine manuelle Nachbehandlung: Wo kein Wasser hinkommt, sollten – vor allem im Bereich der Türen – ein Mikrofasertuch und Wasser zum Einsatz kommen, um Schmutz zu entfernen. Auch kann es sinnvoll sein, Wasserrückstände zu trocknen, um Flecken zu vermeiden.

Schaden nach der Waschanlage – was nun?

Wenn das Fahrzeug foliert ist und die Folie bereits Schäden aufweist, ist die Nutzung einer Waschanlage genau abzuwägen: Im schlimmsten Fall können sich ganze Folienteile ablösen. Wird eine Vorreinigung durch einen Mitarbeitenden einer Waschanlage angeboten, sollte dieser unbedingt auf bekannte Vorschäden und Macken hingewiesen werden. Auch empfiehlt es sich, Wischer und Co. vor Benutzung, wenn möglich, grob zu überprüfen – denn wer offensichtlich beschädigtes Equipment verwendet, haftet immer mit.

Es empfiehlt sich grundsätzlich, das Fahrzeug nach der Autowäsche in der Waschanlage auf Schäden zu kontrollieren. Allerdings liegt die Verantwortung für etwaige Schäden nur dann beim Betreiber, wenn Fehler der Waschanlage nachweisbar sind und ein Fehlverhalten des Benutzenden ausgeschlossen ist. Kommt es zu einem solchen Schaden, ist er dem Betreiber möglichst sofort nach der Autowäsche zu melden, damit Schadensersatz verlangt werden kann.

von Gerhard Mauerer