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Tipps zum Thema Mietwagen im Urlaub

Während der Corona-Pandemie hat sich bei den Mietwagenanbietern einiges geändert. Das bekommen auch Urlauber zu spüren. Hier gibt es Informationen rund ums Thema Mietwagen im Urlaub.

Bei Mietwagen im Ausland ist besondere Vorsicht geboten.

 ©ADAC

Bei vielen Menschen laufen die Planungen für den Sommerurlaub auf Hochtouren – oft damit verbunden ist auch ein Mietwagen. Aufgrund der unsicheren Corona-Lage haben viele Vermieter ihre Kontingente verkleinert, entsprechend steigen nach Angaben des ADAC die Preise – besonders auf den beliebten Ferieninseln.

So kostet laut Automobilclub aktuell ein Kleinwagen auf Sardinien in der ersten Augustwoche rund 128 Euro pro Tag, auf Mallorca etwa 90 Euro. Relativ günstig mit knapp unter 50 Euro pro Tag kann man auf Gran Canaria, Lanzarote und Rhodos unterwegs sein. Je früher gebucht wird, desto eher gibt es noch günstige Angebote.

Der Mietvertrag sollte nicht mit Onlineportalen, sondern immer direkt mit dem Vermieter vor Ort geschlossen werden, rät der ADAC. Reklamationen müssen deswegen in der Regel auch direkt beim Vermieter platziert werden. Die Rollen des Portals sind lediglich die Suche nach dem günstigsten Preis, der Vergleich von verschiedenen Angeboten und die Vermittlung des Kunden an den Vermieter.

Viele Preisvergleichportale bieten eigenständige Versicherungen an. Diese sind unabhängig vom Vertrag, der mit dem Vermieter abgeschlossen wird. Bei einem Schadenfall wird es dann kompliziert. Der Kunde muss zum Beispiel beim Vermieter vor Ort erst einmal die Selbstbeteiligung vorstrecken, das heißt in der Fachsprache „Verauslagungspflicht“. Danach müssen alle Belege beim Vermittler eingereicht werden, damit dieser dann eine Rückerstattung einleiten kann. Nicht nur in der Hochsaison kann die Bearbeitung dann einige Zeit in Anspruch nehmen.

Vollkasko ist ratsam

Oft wird am Urlaubsort auch noch versucht, zusätzliche Versicherungspakete zu verkaufen. Da der Kunde meist eine Versicherung mit dem Vermittler und nicht mit dem Vermieter abgeschlossen hat, versucht dieser dann am Urlaubsort „seine“ Versicherung zu verkaufen. Der Kunde sollte deswegen seine Buchungsunterlagen dabei haben, um seinen Versicherungsstatus überprüfen zu können.

Um bei großen und kleineren Unfällen abgesichert zu sein, empfiehlt sich prinzipiell eine Vollkaskoversicherung mit Diebstahlschutz ohne Selbstbeteiligung – die Versicherungssumme der Haftpflicht sollte dabei mindestens eine Million Euro betragen. Auf jeden Fall sollten Glas, Felgen und Reifen mitversichert sein – denn dort sind Schäden am häufigsten.

Wer seinen Mietwagen vorab bei einem deutschen Vermieter oder Vermittler wie zum Beispiel der ADAC Autovermietung bucht, muss sich nicht vor Ort mit oft unverständlichen Vertragsbedingungen auseinandersetzen. Am Ende der Buchung sollte der Gesamtpreis mit allen Versicherungen und Gebühren ausgewiesen sein. Ist dies nicht der Fall, muss der Mieter bei Versicherungsabschluss vor Ort mit teils hohen Zusatzkosten rechnen.

Bei Autovermietungen wird in der Regel immer nur eine gewisse Fahrzeuggruppe garantiert. Das im Buchungsprozess aufgezeigte Modell stellt oft nur ein Beispiel dar. Maßgeblich für die Vergleichbarkeit der Fahrzeuge ist der so genannte „Acriss Code“. Das ist ein international standardisiertes System, das den Kunden die gebuchte Fahrzeugklasse, gewisse Ausstattungsmerkmale und Eigenschaften aufzeigt. Ist die reservierte Kategorie vor Ort einmal nicht verfügbar, bietet der Vermieter in der Regel ein kostenloses Upgrade auf eine höhere Kategorie an. Bei Upgradeangeboten vom Vermieter sollte jedoch immer darauf geachtet werden, ob es sich tatsächlich um ein kostenfreies Upgrade handelt, warnt der ADAC.

Vom Vermieter aktiv angebotene Upgrades sind häufig kostenpflichtig. Hier empfiehlt es sich immer – gerade bei fremdsprachigen Vermietern – sich die Kosten genau erklären zu lassen und auf Übereinstimmung mit den im Mietvertrag vermerkten Extrakosten zu überprüfen. Mit Unterschrift des Kunden werden diese Extrakosten dann auch bestätigt.

Vorsicht vor Zusatzkosten

Gewährt der Vermieter nicht unbegrenzt Kilometer, sollten Urlauber am besten vorab überschlagen, wie viele Kilometer voraussichtlich gefahren werden. Wenn die Inklusive-Kilometer überschritten werden, wird es meist überproportional teuer. Gleiches gilt für den Miet-Tag, der in der regel exakt 24 Stunden umfasst. Wer diesen Zeitraum auch nur um ein einige Minuten überzieht, dem wird meist ein weiterer voller Tag berechnet.

Zudem rät der ADAC zur Tankregelung „full-to-full“: mit vollem Tank abholen und mit vollem Tank zurückgeben. Dadurch lassen sich teils überhöhte Tankpauschalen vermeiden und Urlauber zahlen nur den tatsächlich verbrauchten Kraftstoff zu normalen Tankstellenpreisen. Wer auf Nummer sicher gehen will, tankt direkt vor dem Zurückgeben und legt bei der Rückgabe auf Nachfrage die Quittung vor.

Extras wie Kindersitze oder Navigationsgerät sollten unbedingt schon vorab gebucht werden, um vor Ort nicht ohne die gewünschte Ausstattung dazustehen. Dabei unterscheiden sich die Kosten der Anbieter oft deutlich – z.B. kostet ein Kindersitz für eine Woche auf Mallorca in der Hochsaison zwischen 50 und 80 Euro. So kann der zunächst günstigste Mietwagenanbieter durch die zugebuchten Extras plötzlich teurer sein als das vorher zweit- oder drittgünstigste Angebot.

Bei der Fahrzeugabholung sollte penibel auf Vorschäden geachtet werden. Sind diese nicht im Übergabeprotokoll vermerkt, muss der Mieter darauf bestehen, dass diese eingetragen werden. Ebenso sollte der Mieter bei der Rückgabe verlangen, dass das Fahrzeug in seiner Anwesenheit auf Schäden geprüft und das Ergebnis schriftlich festgehalten wird.

ampnet/jri