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Tipps zur Stauvermeidung und zum Verhalten bei Stau

Passend zur Hitzewelle erreicht auch die Stau-Saison ihren Höhepunkt. Hier sind einige Tipps, wie man Staus vermeiden kann und wie man sich im Stau verhalten sollte.

 ©ACE

Der ACE Autoclub Europa informiert, wie Autofahrer dazu beitragen, Staus zu vermeiden, und über das richtige Verhalten, wenn es doch einmal stockt.

Wer sich dem Stress der Sommer-Wochenend-Staus erst gar nicht aussetzen möchte, der verschiebt seine Fahrt am besten auf die deutlich entspannteren Reisetage zu Beginn der Woche: Am Dienstag und Mittwoch rollt es erfahrungsgemäß am entspanntesten. Urlauber, die an feste Reisezeiten gebunden sind, sollten zumindest antizyklisch fahren: Also Hauptreisezeiten vermeiden und entweder die sehr frühen Morgenstunden oder die späten Abend- und Nachtstunden für die Anreise nutzen.

Insbesondere bei dichtem Verkehr kommt es darauf an, ausgeglichen und vorausschauend zu fahren. Schnelles Vorfahren, abruptes Bremsen sowie das Hin- und Herwechseln zwischen den Spuren sind Gift für einen gleichmäßigen Verkehrsfluss. Auch gilt es grundsätzlich, das Rechtsfahrgebot zu beachten. Der äußere linke Fahrstreifen ist nur zum Überholen bestimmt. Wer links fährt, obwohl rechts alles frei ist, halbiert die Kapazität der Autobahn und fördert so die Gefahr der Staubildung.  

Fällt ein Fahrstreifen weg, verdichtet sich der Verkehr auf den übrigen Spuren. Stau scheint vorprogrammiert – gerade bei angespannter Verkehrslage. Halten sich alle an das Prinzip Partnerschaft und nutzen das Reißverschlussverfahren, ist die Engstelle jedoch bald überwunden. Autofahrer, die sich auf der Spur mit dem Hindernis befinden, bleiben auf dieser und fädeln sich erst unmittelbar vor Ende des Fahrstreifens abwechselnd hintereinander auf die weiterführende Spur ein.

Navigationsgeräte liefern heute Stauwarnungen in Echtzeit. Das Problem dabei: Viele Navis greifen auf die gleichen Informationen zurück und schicken Autofahrer auf dieselbe Umfahrung – dort droht dann ebenfalls Stau. Das Abfahren von der Autobahn rentiert sich oftmals nur bei Vollsperrungen oder Staus über zehn Kilometer Länge. Untersuchungen haben gezeigt, dass derjenige, der stoisch auf der Autobahn bleibt, meist genauso schnell ankommt, wie derjenige, der sich an alle Umfahrungstipps des Navis hält.

Grundsätzlich ist im Stau eine Rettungsgasse freizuhalten – und zwar bereits bei den ersten Stockungen im Verkehrsfluss. Bei einer dreispurigen Autobahn liegt dieser Korridor zwischen der mittleren und der linken Fahrspur. Falls es im Stau überhaupt nicht mehr vorwärtsgeht, rät der ACE dazu, den Motor abzustellen. Der Wagen sollte hingegen nur im Notfall verlassen werden, auch wenn nichts mehr geht – die Autobahn ist kein Wanderweg! Auch Kinder im Auto leiden unter Staustress. Such- und Rätselspiele sind geeignete Gegenmittel. Sie bringen Spaß, vertreiben die Zeit und dämpfen Missmut sowie Gereiztheit.

Rechts zu überholen ist bei dichtem Verkehr übrigens ausnahmsweise erlaubt – allerdings nur bei einer stehenden Fahrzeugschlange bzw. bei Geschwindigkeiten unter 60 km/h und auch dann nur mit geringfügig höherer Geschwindigkeit und äußerster Vorsicht.

Nach Stauende wiederum genügt es, zügig zu beschleunigen. Falsch ist es, durch Rasen zu versuchen, die verlorene Zeit wieder aufzuholen – kräftiges Bremsen und Beschleunigen kann erneut zu „Phantomstaus“ führen. Mit trägen Fahrzeugen, wie etwa Wohnwagengespannen, sollte nach dem Stau nicht unmittelbar auf die Überholspur gewechselt werden. Wichtig ist: Auch nach einem Stau regelmäßig Pausen einzulegen – mindestens alle zwei Stunden.

von Gerhard Mauerer