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Vielerorts Ferien, Staus fast unvermeidbar

Nicht nur in zahlreichen Bundesländern sind Sommerferien, auch im Ausland heißt es jetzt vielerorts: Schulfrei. Hier ist die Stauprognose fürs kommende Wochenende.

 ©Willfahrt Pixelio

Der Reiseverkehr geht in die heiße Phase. Nun beginnen auch in Nordrhein-Westfalen die Sommerferien, ebenso wie in Frankreich, in Teilen der Niederlande sowie in sechs österreichischen Bundesländern. Aus Niedersachsen und weiteren Teilen Deutschlands rollt zudem eine nächste große Reisewelle den Urlaubszielen entgegen.

Voll wird es an diesem Wochenende wieder auf den klassischen Urlaubsrouten Richtung Mittelmeer und an die Küsten von Nord- und Ostsee, betont der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter. Die quer führenden Fernstraßen sind ebenfalls stark belastet. Die am stärksten frequentierten Autobahnen mit hoher Staugefahr sind die Nord-Süd-Verbindungen A1, A3, A5, A7 und A9 sowie die quer verlaufenden Ost-West-Verbindungen A2, A4, A6 und A8. Auch die Weiterfahrt Richtung Süden ist sowohl durch die Schweiz als auch Österreich mit erheblich höherem Zeitbedarf verbunden. Der Ferienstart in Frankreich erfordert mehr Zeit für Fahrten Richtung Südfrankreich und Spanien. 

Kurzübersicht:

Samstag ist Hauptreisetag
Sonntag bester Reisetag trotz lebhaftem Verkehr
Verzögerungen durch Sperrung der A13 San Bernardino Route

Freitag:

Der Einstieg ins Wochenende beginnt sehr wahrscheinlich mit Stau – zumindest muss mit erheblich längeren Fahrtzeiten rund um Ballungsräume und auf den Fernstraßen gerechnet werden. Pendelnde sind ab dem frühen Mittag auf den Straßen, viele Reisende machen sich zudem bereits am Freitag auf den Weg. Bis in die Abendstunden muss mit teils längeren Staus gerechnet werden.

Samstag:

Bereits ab den frühen Vormittagsstunden steigt die Staugefahr steil an. Sehr viele Reisende sind unterwegs und sorgen für volle Straßen auf den klassischen Urlaubsstrecken in Richtung Süden, an die Küsten von Nord und Ostsee und die Urlaubsziele in den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Eine Entspannung der Verkehrslage dürfte erst ab dem späteren Nachmittag eintreten.

Sonntag:

In den Vormittagsstunden ist ein vergleichsweise moderates Reiseverkehrsaufkommen zu erwarten. Somit ist der Sonntag im Vergleich zum Samstag die bessere Reisealternative. Auf der Heimreise kann es insbesondere am Nachmittag zu Verzögerungen kommen. Lebhafter Ausflugsverkehr belastet zudem auch das untergeordnete Straßennetz.

Aktuelle Informationen:

Urlaubende mit einem Reiseziel im Süden erwartet in diesem Sommer erhebliche Beeinträchtigungen. Der Transit durch die Schweiz wird durch die Sperrung der A13 San Bernardino Route massiv erschwert. Da sich die Hauptlast alternativer Routen auf die A2 Gotthard Route konzentriert, muss bereits ab Freitagnachmittag mit langen Wartezeiten, insbesondere vor dem nördlichen Tunnelportal des Gotthardtunnels, gerechnet werden. Über Österreich kann großräumig ausgewichen werden, doch auch hier muss die sehr hohe Reiseverkehrsdichte beachtet werden. Lange Staus sind wahrscheinlich.

Etwas erleichternd für den Reiseverkehr wirkt sich das in der Zeit vom 1. Juli bis 31. August geltende erweiterte Lkw-Fahrverbot (für Lkw ab 7,5 Tonnen) an Wochenenden aus. Das Fahrverbot tritt an allen Samstagen im Juli und August ab 7 Uhr auf vielen stark belasteten Autobahnabschnitten und einigen Bundesstraßen in Kraft und gilt jeweils bis 20 Uhr. Achtung: Für Bayern ist es aufgrund der notwendigen Hilfs- und Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe bis zum 31. Juli ausgesetzt. Auch in den meisten europäischen Nachbarländern gibt es zusätzliche Fahrverbote für schwere Lkw an Wochenenden – etwa in Österreich, Frankreich und Italien, jeweils zu leicht unterschiedlichen Zeiten. Generell dürfen sonntags und an bundeseinheitlichen Feiertagen zwischen 0 und 22 Uhr Lkw im Güterverkehr über 7,5 Tonnen Autobahnen und Bundesstraßen nicht befahren.

Der ACE Auto Club Europa erwartet in diesem Sommer ein sehr hohes Reiseverkehrsaufkommen. Wer flexibel reisen kann, ist besser beraten, auf Wochentage auszuweichen. Dienstag und Mittwoch eignen sich erfahrungsgemäß für Urlaubsreisende am ehesten. Auch ist der Sonntag ein besserer Reisetag als der klassische Anreise-Samstag. Wer an Wochenenden fahren muss oder will, sollte möglichst am sehr frühen Morgen losfahren oder, wenn möglich, eine Nachtfahrt in Erwägung ziehen. Darüber hinaus empfiehlt der ACE: Vor Antritt und während der Fahrt Mobilitäts-Apps zu nutzen, die unter anderem Möglichkeiten für ein frühzeitiges Ausweichen bei langen Staus anzeigen. Auch sieht man auf einen Blick, ab wann sich bei Störungen des Verkehrsflusses eine Ausweichstrecke lohnt.

Achtung bei Nutzung mobiler Daten im Ausland: Beispielsweise die Schweiz ist meist nicht inkludiert. Hier können dann teure Roaminggebühren anfallen. Um bei der Urlaubsfahrt gut gerüstet zu sein, halten die ACE-Verkehrsexpertinnen und -experten hilfreiche Ratgeber bereit: Bei Reiseplänen empfehlen wir einen Blick in den Sommer-Ratgeber.

Die Fußball-Europameisterschaft wirkt sich auf den Verkehrsfluss aus. Es ist damit zu rechnen, dass die Reisetätigkeit rund um die Spielstätten erhöht ist. An den Spieltagen ist insbesondere nahe den bespielten Stadien mit Behinderungen zu rechnen. Die Anreise sollte unbedingt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen. Zahlreiche Fan-Feste und Public-Viewing-Veranstaltungen führen zusätzlich zu mehr Verkehrsaufkommen. An diesem Wochenende finden die Spiele des Viertelfinales in folgenden Städten statt: Am Freitag in Stuttgart und Hamburg und am Samstag in Düsseldorf und Berlin.

von Gerhard Mauerer