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VWN erhält Inklusionspreis für barrierefreie Lackieranlage

Die Landeshauptstadt Hannover hat Volkswagen Nutzfahrzeuge für seine neue Lackieranlage mit dem "Förderpreis für Inklusion in der Wirtschaft" ausgezeichnet.

Die Bedienelemente und Monitore sind in der neuen Decklackanlage so konzipiert, dass sie höhenverstellbar sind.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) erhält von der Landeshauptstadt Hannover den „Förderpreis für Inklusion in der Wirtschaft“. Konkret wurde die neue Lackieranlage (seit November 2019 in Betrieb) ausgezeichnet, die so konstruiert wurde, dass auch Menschen im Rollstuhl hier arbeiten können.

Wirtschafts- und Umweltdezernentin und Erste Stadträtin Sabine Tegtmeyer-Dette: „Es ist kein Widerspruch, sich als Unternehmen aktiv für Inklusion im Betrieb zu engagieren und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Volkswagen Nutzfahrzeuge geht hier mit gutem Beispiel voran, indem schon zu Beginn der Planung von aufwendigen Produktionsanlagen der barrierefreie Zugang für Menschen mit Behinderung berücksichtigt wird.“

Dr. Josef Baumert, Markenvorstand für Produktion und Logistik bei VWN: „Wir wollen unseren Mitarbeiter*innen in der Fahrzeugproduktion Perspektiven aufzeigen und Möglichkeiten eröffnen. Denn unabhängig von persönlichen Handicaps leisten alle einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung von VWN. Das wollen wir fördern und berücksichtigen dies daher schon in der Planung von Großprojekten.“ In der neuen Decklackanlage sind daher unter anderem der Zugang komplett barrierefrei gestaltet worden, es wurden höhenverstellbare Bedienelemente und Monitore verbaut. Zudem öffnen und schließen die Türen elektrisch.

Die neue Decklackanlage wurde im November vergangenen Jahres in Betrieb genommen.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

„Inklusion und Integration werden bei Volkswagen Nutzfahrzeuge seit Jahrzehnten aktiv gelebt und finden sich ganzheitlich in unserem Denken und Handeln wieder“, ergänzt Prof. Thomas Edig, Markenvorstand für Personal bei VWN. „Nicht umsonst ist ‚Wir leben Vielfalt‘ einer der sieben Konzerngrundsätze bei Volkswagen.“

Heiko Schweinebart, Vertreter der Schwerbehindertenvertretung bei VWN, betont, dass die Auszeichnung eine Anerkennung für die vielen Menschen mit Behinderung bei VWN sei. „Die Schwerbehindertenvertretung und der Betriebsrat sind sehr früh bei der Planung hinzugezogen worden. So konnten wir Ziele und Maßnahmen definieren, die es erkranken Menschen ermöglichen auch weiterhin am Erwerbsleben teilnehmen zu können.“

Den Förderpreis erhalten in diesem Jahr zwei Unternehmen: Volkswagen Nutzfahrzeuge und Bäckerei Göing aus Hannover. Das von der Stadt Hannover ausgelobte Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro wird zwischen den beiden Unternehmen aufgeteilt. VWN wird seinen Gewinn einem gemeinnützigen Zweck spenden.

Die Jury begründet die Auszeichnung mit der festen Verankerung des Themas Inklusion in der Unternehmenskultur von VWN. Die Anzahl der Beschäftigten mit Schwerbehinderung liege mit über neun Prozent deutlich über den gesetzlichen Vorgaben. „Es werde als positives Signal bewertet, dass insbesondere bei bestehenden Arbeitsplätzen, aber gerade auch beim Bau neuer Produktionsstätten das Thema Barrierefreiheit einen hohen Stellenwert hat und bei den laufenden Planungen berücksichtigt wird“, heißt es in der Begründung der Jury.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie hat die Landeshauptstadt Hannover die diesjährige Veranstaltung zur Verleihung des Preises abgesagt. "Wir bedauern es sehr, die Preisträger*innen in diesem Jahr aufgrund der verordneten Kontaktbeschränkungen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie nicht im Rahmen einer Veranstaltung ehren zu können. In keiner Weise soll das aber die Anerkennung für die besonderen Leistungen der Unternehmen schmälern", betont Sozialdezernentin Konstanze Beckedorf.

Über die neue Decklackanlage bei VWN:

Die Decklackanlage ist nach anderthalb Jahren Bauzeit seit vergangenen November in Betrieb. Neue Verfahrenstechniken sparen über 25.000 Megawattstunden Energie und tonnenweise Materialien pro Jahr ein. Die Maße der neuen Decklackanlage sind beeindruckend: mit einer Länge von 280 Meter, 27 Meter Breite und 25 Meter Höhe hat sie die Dimension eines Häuserblocks. Die Investition am Standort Hannover betrug 70 Millionen Euro.

von Gerhard Mauerer