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Was man gegen gefährliche Ablagerungen bei modernen Dieseln machen kann

Saubere, moderne Dieselmotoren freuen die Umwelt. Für die Autobesitzer bergen sie aber auch Gefahren in Form von Ablagerungen. Was man tun kann, fasst "Auto Motor und Sport" zusammen.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Motoren mit niedrigen NOx-Emissionen dank Abgasrückführung sorgen zwar für saubere Luft, aber mitunter sind starke Ablagerungen im Motor die Folge. Vor allem die Ventile der Abgasrückführung sowie die Ansaugbrücken können sich bei Dieselmotoren zusetzen und die Drosselklappen blockieren. Die Ursache: Durch die Rückführung des sauerstoffarmen Abgases in die Brennkammer sinkt dort die Temperatur um bis zu 200 Grad, durch die kühlere Verbrennung entsteht mehr Ruß. So kann über eine lange Laufzeit der gesamte Einlasstrakt des Motors verkoken. Das ist vor allem bei modernen Dieselmotoren der Fall. Doch Autofahrer können vorbeugen: Was man tun kann, erklärt die Zeitschrift auto motor und sport in ihrer aktuellen Ausgabe 18.

Fahrverhalten: Reiner Kurzstreckenbetrieb tut auf Dauer keinem Motor gut. Das gilt aber besonders für Dieselmotoren. Der Motor läuft im Stadtverkehr bei geringeren Temperaturen, gleichzeitig ist die Abgasrückführung sehr häufig aktiv. Das begünstigt das Entstehen der Ablagerungen. Deshalb sollte man regelmäßig eine zügige Etappe auf Schnellstraßen mit konstant hohem Tempo einplanen, je nach Größe des Motors zwischen 80 und 130 km/h. So fährt man den Motor wieder „frei“ und „sauber“.

Partikelfilter: Die regelmäßigen Fahrten bei hohem Tempo tun auch dem Partikelfilter gut, in dem sich ebenfalls Ruß ansammelt. Erreicht die Abgastemperatur einen definierten Wert, verbrennt der Ruß im Filter zu Asche. Dieses Verfahren wird passive Regeneration genannt. Wichtig ist aber auch der Prozess der aktiven Regeneration: Dabei lösen Nach- oder Voreinspritzungen Verbrennungen im Abgastrakt aus. Fährt man viele Kurzstrecken, wird diese aktive Regeneration immer wieder abgebrochen, was die Lebensdauer des Partikelfilters herabsetzt.

Sprit im Öl: Bei älteren Dieselmodellen, die die aktive Regeneration per Nacheinspritzung auslösen, gibt es ein weiteres Problem: Wenn der Fahrer den Motor während dieses Zyklus‘ abschaltet, gelangt der zusätzlich eingespritzte Kraftstoff, der die Rußverbrennung im Filter auslösen soll, teilweise unverbrannt an die Zylinderwand. Von dort fließt der Kraftstoff ins Öl und verdünnt es. Auch das ist ein weiterer Grund, Diesel nicht nur auf Kurzstrecken zu nutzen.

Motoröl: Das Motoröl sollten Dieselfahrer besonders im Auge haben. „Kardinalfehler Nummer eins ist, die Ölwechselintervalle zu überziehen“, sagt Carsten Graf, Kraftstoffexperte beim ADAC. „Fehler Nummer zwei ist die Verwendung von Öl, das der Fahrzeughersteller nicht ausdrücklich für den betreffenden Motor freigegeben hat. Empfehlungen oder Ähnliches vom Motorenölanbieter haben hier nichts zu bedeuten.“

Kraftstoff: Auch der Kraftstoff kann wie das Motoröl Einfluss auf die Bildung von Ablagerungen nehmen. „Ethanolbeimischungen beim Benziner haben keine bedeutsamen Auswirkungen auf die Bildung von Ablagerungen, Biodiesel beim Selbstzünder hingegen schon“, warnt ADAC-Experte Graf. „Hier können unerwünschte Wirkungen im Motoröl auftreten, die massive Ablagerungen zur Folge haben können. Dieser Effekt wurde in den letzten Jahren bei den neuen Spezifikationen von Motorenölen berücksichtigt.“

von Gerhard Mauerer

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