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Was nach einem Wildunfall zu tun ist

Was muss man als Autofahrer tun, wenn es zu einem Unfall mit Reh, Wildschwein oder Fuchs gekommen ist? Der ACE gibt wertvolle Tipps.

 ©aum

In den kommenden Wochen sollten Autofahrer besonders vorsichtig fahren, da das Risiko eines Wildunfalls aktuell besonders hoch ist. Laut dem Gesamtverband der Versicherer zählen neben April und Mai vor allem die Monate Oktober bis Dezember zu den unfallträchtigsten Zeiten. Wenn es abends früher dunkel wird, steigt im Feierabendverkehr die Gefahr von Begegnungen mit Wildtieren. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, erläutert, wie man sich verhalten sollte, wenn es zu einem plötzlichen Zusammenstoß mit Reh, Wildschwein oder Fuchs gekommen ist.

Wildunfall – was tun?

Nach einem Wildunfall gelten dieselben Verhaltensregeln wie nach jedem anderen Unfall: Warnblinker einschalten, Warnweste anlegen und die Unfallstelle absichern. Sollte es Verletzte geben, sind als erstes Rettungskräfte über den Notruf zu informieren, bevor Erste-Hilfe-Maßnahmen ergriffen werden. Außerdem muss, außer bei Kleintieren wie Igeln oder Fröschen, immer die Polizei verständigt werden. Diese informiert wiederum den zuständigen Jäger oder die zuständige Jägerin, damit diese sich um das verletzte oder getötete Tier kümmern. Verletzte oder tote Tiere sollten nie angefasst oder gar verfolgt werden. Einerseits könnte ein panisches Tier gefährlich werden, andererseits können die Tiere Krankheiten und Parasiten übertragen.

Achtung: Fehlverhalten ist strafbar. Wer ein verletztes oder totes Tier einfach mitnimmt, macht sich der Wilderei strafbar. Wer einfach weiterfährt und einen Wildunfall nicht meldet, verstößt gegen das Tierschutzgesetz. 

Wer zahlt, wenn’s kracht?

Nach einem Wildunfall sollten sich Autofahrende unbedingt eine Wildunfall-Bescheinigung von der Polizei ausstellen lassen.  Diese Bescheinigung wird für die Versicherung benötigt. Fotos vom Unfallort können ebenfalls hilfreich sein. Schäden am eigenen Auto, die durch den Zusammenstoß mit Haarwild wie Wildschweinen, Rehen oder Hirschen entstehen, sind in der Regel über die Teil- oder Vollkaskoversicherung abgedeckt.

Achtung bei Kleintieren: Wer im Auto für Kleintiere wie Hasen, Igel oder Füchse abrupt bremst und so einen Unfall verursacht, trägt häufig eine Mitschuld. Schäden durch Ausweichmanöver müssen Teilkasko-Versicherte oft selbst tragen, da der Schaden in der Regel durch den Aufprall geringer gewesen wäre als durch das Ausweichen. Aus Sicht der Versicherung wurde der Schaden in einem solchen Fall grob fahrlässig herbeigeführt. 

Auch aus Sicht der Verkehrssicherheit sollten keine gefährlichen Ausweichmanöver unternommen werden. Das Risiko, in den Gegenverkehr zu geraten oder gegen einen Baum zu fahren, ist zu hoch. Im Ernstfall ist ein kontrollierter Aufprall besser als ein unkontrolliertes Ausweichmanöver.

Bei der Vollkaskoversicherung ist hingegen egal, mit welchem Tier man kollidiert ist und ob der Schaden durch den Aufprall oder das Ausweichen entstanden ist. Bei grober Fahrlässigkeit können Leistungen allerdings gekürzt werden. Die eigenen Versicherungsbedingungen sollten genau geprüft werden: Häufig sind bestimmte Tierarten ausgeschlossen. Sind außerdem noch Schäden an den Leitplanken oder anderen Fahrzeugen entstanden, kommt dafür die Haftpflichtversicherung auf.
 

von Gerhard Mauerer