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Schaltechniker

Er sieht von vorne aus wie eine E-Lok und wirkt irgendwie knuffig. Der T1 von 1963. Nicht mit der obligatorischen Schubkarre, sondern mit einer taubenblauen Doppelkabine (kurz: "Doka") gründete Josef Elvermann 1969 in Dorsten-Lembeck seinen Betrieb "Elvermann Schaltechnik".

Die bis zu 850 Kilo Zuladung belastbare Doka half ihm entscheidend beim Aufbau seiner Firma von Frankfurt bis zur Nordsee. Im Laufe der Zeit kam ihm die einmalige Kreuzung aus Pkw, Gelände- und Pritschenwagen dann leider abhanden.

Zum 70. Geburtstag ihres Vaters Josef ließen sich die vier Elvermann-Söhne Jürgen, Klaus, Ludger und Norbert etwas ganz was Besonderes einfallen. Sie besorgten einen baugleichen Typ der raren Doka aus Kalifornien und ließen ihn teilrestaurieren. "Damit er wieder genauso aussah wie Chefs Bulli von damals."

Das zog nicht nur aufgrund der schwer zu bekommenden Blechteile eine Odyssee von fast zwei Jahren nach sich. So beschreibt Elvermann-Dispositionsleiter Ingo Herfurth die Arbeit des Restaurators als "nervige Ansammlung von Pleiten, Pech und Pannen".

Aber genug des Ärgerns. Jetzt schmückt die 34 PS-starke Doka im alten Glanz nicht nur den Fuhrpark von Josef Elvermann, sondern auch so manche Feier und manches Oldtimertreffen im Münsterland und auch in Benelux.

Der heute 72-jährige Firmengründer gibt seine "Autoliebe" nie wieder her - das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Zu groß sind die Erinnerungen. So fuhr er mit Ehefrau Elisabeth und den drei Kindern mit der Doka damals nicht nur zu den Baustellen, sondern auch am Wochenende zum Picknicken ins Grüne, Übernachtungen inklusive: "Ein Hotelzimmer war damals zu teuer."

Heute ist der taubenblaue Bulli für ihn "ein rollendes Stück Zeitgeschichte. Damit ist Deutschland wieder auf die Beine gekommen". Vielleicht sollten sich die Banker von heute auch dringend eine Doka zulegen.

Dieser Artikel erschien zuerst am 23. November 2008 in der Dorstener Zeitung und wurde mit freundlicher Genehmigung der Redaktion und des Autors Peter Sauer hier veröffentlicht.

Peter Sauer