Alte Bullis bei Retro Classic gut im Rennen
Bei der diesjährigen Retro Classic auf dem Stuttgarter Messegelände entdeckten wir einen 21-Fenster-Samba, Baujahr 1966, dessen Besitzer dafür nahezu 80.000 Euro wollte. In mehreren Messehallen fanden wir sehr gut restaurierte Bullis, die als Eye-Catcher dienten, aber nicht den Standbeschickern gehörten. So gab es am Stand des TÜV Süd einen wunderbar restaurierten rotweißen T1, der einem privaten Sammler aus der Region gehört.
Die Düsseldorfer Firma „lease-a-classic“ warb mit ihrem T2 für ihr Angebot, Klassiker für Firmenevents zu mieten. Gleich zwei rote T1 - einer vom (ehemaligen) PORSCHE-Renndienst, einer vom Restaurateur Feyrer – zeigten, dass alte Bullis noch gut im Rennen um die Gunst des Messepublikums bestehen. Am Rennstallporsche hingen diverse Overalls, der Feyrer-Porsche hingegen diente als Blickfang für seinen Restaurationsbetrieb.
Manfred Feyrer restauriert vor allem Porsche 356 aller Baureihen, hat sich aber „zunehmend auch mit der Restaurierung von VW-Bullis“ beschäftigt, ein wachsender Markt. Und eher nebenbei hat er einen weiteren Bulli, mit dem er Blumen für festliche Anlässe verkauft.
Mit dem Begriff „B.Ulli“ versuchten private Bulli-Freunde auf der Messe auf die Interessengemeinschaft IG T2 aufmerksam zu machen, einige hatten ihre Autos mitgebracht.
Leider gehen solche Privatinitiativen bei derartigen Messen im Prunk der professionellen Anbieter beinahe unter. Umso wichtiger ist deren Anliegen, denn sie vertreten, wie VW-Bulli.de, in erster Linie die Interessen von privaten Besitzern dieser klassischen Massenautos, die dank vieler guter Ideen der Ingenieure auch in hohen Stückzahlen eine dauerhafte individuelle Note behielten.
So schön, aber auch so schauerlich manche Nobelkarossen früherer Jahre auf der Messe zu sehen waren, - der unvergleichbare Charme der wenigen Bullis, die es nun schon fast 65 Jahre gibt, strahlte in den Messehallen wie die ersten Schneeglöckchen in der März-Sonne.