"Baltic Sea Circle 2018": Im T4 um die Ostsee
Am 16. Juni beginnt der diesjährige "Baltic Sea Circle" rund um die Ostsee, ohne Autobahn, ohne Navis. Mit dabei sein wird das Team "All Inclusive Crew" mit einem T4.
In einer improvisierten Werkstatt bei der "Villa Wacker" in Bargteheide wird fleißig geschraubt. Ein Team von Helfern setzt dort einen mehr als 20 Jahre alten VW Bus instand. Sechs Teilnehmer aus dieser "All inclusive Crew" werden sich am 16. Juni auf den Weg rund um die Ostsee machen. Zu den Bedingungen dieses "Baltic Sea Circle" gehören ein mindestens 20 Jahre altes Fahrzeug und der Verzicht auf Navigationsgeräte und die Autobahn.
Durch Skandinavien geht es über Russland das Baltikum und Polen zurück nach Hamburg durch insgesamt zehn Länder. Die Strecke ist ungefähr 7500 Kilometer lang und soll vom 16. Juni bis zum 1. Juli bewältigt werden. Eine Gruppe für soziale Medien begleitet das Projekt in Bargteheide.
Der Bulli der "All Inclusive Crew" ist jetzt poliert und macht äußerlich schon einen schmucken Eindruck. An der Technik wird noch gearbeitet. "Wir haben die meisten Verschleißteile erneuert und alle Flüssigkeiten ausgetauscht", sagt Holger Dorfmüller, der von seinen Mitstreitern den Ehrentitel "Schrauber-Gott" erhalten hat. Auch Kupplung, Gelenke der Antriebswellen und Anlasser sind schon erneuert, die Zylinderkopfdichtung des Diesels und vieles mehr ebenfalls. Noch in diesem Monat soll der TÜV seinen Segen dazu geben, hofft er. "Wir brennen für das Projekt", sagt Dorfmüller, "das macht es für uns angenehm."
Ziel der Reise ist auch die Inklusion, also das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung. Geplant haben sie die Straßensozialarbeiter Fabian Josten und Jörn Brücken. Sie arbeiten für die gemeinnützige "tohus" GmbH, die dabei auch von der Stadt unterstützt wird. Die Tochtergesellschaft der Evangelischen Stiftung Alsterdorf (ESA) betreibt auch eine Tagesklinik in Bargteheide. "Wir haben für unser Projekt viel Unterstützung von tohus bekommen", sagt Brücken. Er und Josten fahren mit.
Unter anderem konnten sie so schon eine gemeinsame Probefahrt bis nach Görlitz und den Harz unternehmen. Dabei sollte auch die Zusammenarbeit in der Gruppe erprobt werden. "Wir wollten ausprobieren, ob wir uns bei längerer Zeit auf die Nerven gehen", sagt Brücken. "Den Bus hat uns die Tagesstätte in Bad Oldesloe zur Verfügung gestellt", sagt er.
Viele Spender haben das Projekt unterstützt. "Ein Raumausstatter schenkt uns einen Bodenbelag für den Bulli", sagt Brücken, "ein anderer Betrieb hat für uns eine „Dieselpatenschaft“ übernommen, die für die Fahrtkosten von Hamburg bis nach Kopenhagen reicht."
Der so aufwändig restaurierte Bus soll nach der Rückkehr der Abenteurer für die Straßensozialarbeit in Bargteheide und dem Umland dienen. Spenden können mit dem Stichwort "Baltic Sea Circle" an die (ESA) überwiesen werden. Die Spende wird bescheinigt. "Für jede Spende ab 15 Euro schicken wir auf Wunsch eine Postkarte von unterwegs", verspricht Brücken.
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