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Berge, Strand und Pannen - Im T3 durch Korsika

Im T3 durchs faszinierende Korsika reisen – was kann es Schöneres geben, dachten sich Katrin Reinecke und Henry Schulenburg. Also packten sie den Bus und fuhren los – jedoch mussten sie auf der Reise auch so manche kleinere und größere Panne verkraften. Hier ist ihr Reisebericht.

 ©Henry Schulenburg

Hallo Bulli-Freunde!

Wie ein Stück Alpen, das ins Mittelmeer gefallen ist - das klang für uns sehr spannend. Also haben wir unseren geliebten T3 Bus bepackt und sind nach Süden gestartet. Was wir nicht wussten war, dass dieser Roadtrip die für uns bis jetzt pannenreichste Reise werden würde. Mehrere kleine und eine große Panne lassen uns häufig an diese Reise zurückdenken.

Unsere Fähre für die Überfahrt nach Korsika startete um 7:30 Uhr in Savona/ Italien. Aber schon vor der Überfahrt gab es das erste kleine Problem. Noch vor dem zu Bett gehen am Vorabend der Abfahrt waren wir etwas aufgeregt, weil unser nächtlicher Stellplatz mit einer Nachtschranke zwischen 22.00 Uhr und 8.00 Uhr abgesperrt war, wir aber schon um 4:30 Uhr zur Einschiffung mussten. Uns wurde vom Parkplatzwächter versichert, die Schranke würde trotzdem aufgehen und wenn nicht, sollten wir an seinem Schlafcontainer direkt auf dem Platz klopfen. … Naja, ein bisschen seltsam war das schon.

Der Wecker klingelte also um 4.00 Uhr und die Schranke, wie sollte es auch anders sein, öffnete sich natürlich nicht. Katrin klopft also an seinen Schlafcontainer, der Wächter guckt etwas verschlafen, öffnet aber per Knopfdruck die Schranke. So können wir den Platz pünktlich verlassen - um direkt zur nächsten Panne zu fahren.

 

 ©Henry Schulenburg

Im Dunklen fahren wir nur rund zehn Minuten bis zum Hafen und stellen uns in die bereits beträchtliche Check In-Schlange. Licht ist an und es geht im Schritttempo vorwärts. Kurz vor dem zweiten Checkpoint müssen wir, wie alle anderen auch, etwas warten und schalten den Motor ab. Als es weiter gehen soll und wir den Schlüssel drehen, steigt der Puls. Der Anlasser dreht sich nicht. Der Strom der Batterie reicht nicht zum Starten.

Henry springt aus dem Bus und schon ein paar Minuten später bekommen wir Hilfe durch ein nettes Ehepaar aus Deutschland. Wir überbrücken vom Golf zum Bus und schon läuft der Motor wieder. Gleichzeitig ist auch die Diagnose klar. Kabelbruch am Generator. Wir fahren auf die Fähre, haben dennoch ein mulmiges Gefühl, denn wir müssen ja auch wieder von der Fähre runter. Zum Glück startet unser Bulli nach der vierstündigen Überfahrt und wir fahren zum Campingplatz in St. Florent, um die Batterien zu laden und die Reparatur durchzuführen.

Nachdem die ersten Pannen gut überwunden sind, genießen wir unseren wohlverdienten Urlaub auf Korsika. Wir verbringen die ersten Tage im Norden am Cap Corse, auf dem wunderbar gelegenen Stellplatz „Tollare“. Wir genießen die Tage mit süßem Nichtstun. Na gut, ein bisschen paddeln und baden.

 

 ©Henry Schulenburg

Bevor es in das trockene Fangotal mit herrlichen Badegumpen geht, verleben wir ein paar pannenfreie Tage in den Orten Ile Rousse und Calvi.

Unser Roadtrip bringt uns anschließend bis nach Porto, und hier warten auch schon die nächsten beiden Pannen auf uns. Die erste ereilt uns am Abend, als wir durch das Zentrum von Porto spazieren und den Sonnenuntergang genießen wollen. Mit einem Knall fällt unsere Spiegelreflexkamera auf den steinigen Boden. Na toll! Display kaputt und das Objektiv lässt sich auch nicht mehr wechseln.

Am nächsten Tag geht es gleich weiter. Wir hatten eine Schnellboot-Tour zu dem berühmten Naturschutzgebiet La Scandola gebucht. Während der Durchfahrt durch das Naturschutzgebiet bemerkten wir schon, dass der Kapitän an den Motoren zu Gange war. Und nun ist einer der beiden Motoren ganz ausgefallen. Das heißt, wir haben noch einen Motor übrig, und den kann Stephan nicht voll aufdrehen, weil er nicht mittig am vom Boot angebracht ist. Also fahren wir mit einem Bruchteil der Geschwindigkeit zurück nach  Porto. Wir genießen den Sonnenuntergang auf dem Boot und lassen uns nicht in unserer Stimmung trüben. Läuft eben bei uns, nur nicht ganz so schnell.

Noch wussten wir auch nicht, was uns in den folgenden Tagen noch ereilen sollte.

 ©Henry Schulenburg

Während wir so schön durch die bergige Welt Korsikas cruisen, fällt immer wieder ein schleifendes Geräusch an der linken Seite auf. Bei einer Mittagspause im Grünen machen wir den Check und stellen fest, dass doch einer der vorderen Bremsbeläge kurz vor dem Ende steht. Aber als erfahrener Bullischrauber ist das kein Problem. Wir tauschen innen nach außen und dann geht das bis heim.

Dass wir nicht mit dem Bus nach Hause fahren sollten, stellte sich aber erst am San Bernadino-Tunnel in der Schweiz heraus. Langsam aber stetig kraxelten wir die Serpentinen hinauf. Nicht nur der Höhenmesser, sondern auch der Temperaturzeiger klettert weiter. Das ist so erst einmal nicht ungewöhnlich, zumindest solange er im Tunnel wieder abfällt. Das tat er dieses Mal leider nicht, also blieb uns nichts anderes übrig als, mit Ach und Krach, nach dem Tunnel die erste Nothaltebucht aufzusuchen und den ADAC zu rufen.

 ©Henry Schulenburg

Also fahren wir aus den Schweizer Landen mit dem Mietwagen nach Deutschland und suchen uns per Internet eine Ferienwohnung zur Übernachtung. Dort angekommen, wartet schon die nächste Panne, denn es ist niemand da. Wir kommen nicht in unsere Ferienwohnung. Mist! Nach einer Stunde und unter Mobilmachung der Nachbarschaft trifft der Vermieter ein und alles wendet sich zum Guten. Wir genießen den letzten Abend unterwegs mit Fleisch und Bier und nach etwas Abstand auch die Erzählungen über unseren pannenreichsten und schönsten Urlaub auf Korsika.

Warum wir Korsika trotz der Pannen als tolle Erholung und perfektes Reiseziel empfunden haben, könnt ihr im kompletten Reisebericht nachlesen.

Viele weitere Fotos gibt es in der Bildergalerie unter diesem Beitrag!

Katrin Reinecke und Henry Schulenburg