Bericht vom 3. Balkan-Treffen
278 Bullis und Käfer aus acht Ländern, 675 Teilnehmer - zum dritten Mal fand im Juli 2013 das Balkan-Bustreffen statt, dieses Mal in Igneada an der nordwestlichen Schwarzmeerküste der Türkei. VW-Bulli.de-Leser Altug Ozsoydas war dabei und berichtet.
Liebe Bullifreunde,
was für ein Spektakel! Nicht einmal die Initiatoren aus Griechenland, die beim 25 Jahre Syncrotreffen vor drei Jahren mit ein paar türkischen Syncro-Fahrern auf die Idee gekommen waren, jedes Jahr ein Balkan-Treffen in einem anderen Land zu organisieren, hätten das gedacht...:
278 VWs aus 8 Ländern, 675 Teilnehmer und unzählige Besucher kamen zum 3. Balkan-Bustreffen in Igneada.
Drei Tage lang wurde gefeiert, kennengelernt, geratscht und getrunken. Immer noch zu kurz, um alle zu umarmen!
Die Organisation war aufwändig. Die Menschen umso einfacher eigentlich. Wenn Balkankultur auf Bulli-und Käfer-Kultur trifft, bleibt einem eigentlich nicht mehr sehr viel zu sagen. Die Dinge nehmen ihren Lauf, alles ist wie es sein soll.
Am Donnerstag, den 04.07., waren schon ein Dutzend VW, darunter natürlich die Organisatoren, in Igneada, nordwestliche Schwarzmeerküste der Türkei, 20 km entfernt von der bulgarischen Grenze. Dies war ein günstiger Treffpunkt für die restlichen Balkan-VW-Fahrer, sodass sie keine allzu weiten Strecken fahren mussten.
Unendliche Wälder, ein idealer Platz auch, um ein Zeichen gegen das in Igneada geplante Kraftwerk zu setzen, lange Sandstrände und ein riesiges Campinggelände im Schatten unzähliger Bäume.
Nach dem oft etwas schüchternen Platzsuchen der angekommenen Gäste, war die Schüchternheit schnell abgelegt. Rasch kam man mit den Nachbarn ins Gespräch und tauschte sich über die Busse und alles mögliche aus. Das Programm war voll bestückt und die Zeit für das Treffen fast zu kurz.
Eine provisorische Bühne war aufgebaut worden. Gleich am ersten Abend trat Vasko dort auf, ein T2 fahrender Sänger aus Bulgarien. Er spielte mit Akustikgitarre und Mundharmonika auf. Es schlossen sich ihm später weitere Musiker zu Jam Sessions am Lagerfeuer nach Mitternacht an.
DJ Ivan heizte bis spät in der Nacht mit seiner Musik ein, die Gruppe KARA DÜZEN spielte ihre (Freiheits-)Lieder, der politischen Lage in der Türkei entsprechend. Es wurde sowohl Bauch als auch Sirtaki getanzt - eine gute Mischung aus musikalischer Laune, lernfreudigen Tanzbeinen und Handzeichen als gemeinsamer Sprache.
Samstagvormittag wurde das unverzichtbare Backgammon-Turnier annonciert, mehr als 30 Spieler nahmen teil, der Rumäne Gabi Efimov verlor schließlich gegen den Türken Utku Sancaktar und somit auch eine große Flasche Raki, ja natürlich, was den sonst!
Die Radfahrer waren während des Turniers flott unterwegs um den Mertsee, knapp 10 km, um wieder rechtzeitig beim Hauptevent dabei sein zu können. Das bulgarische Traditionsspiel bei den Meetings - "50 m T3 Ziehen" - hat auch seine Fans in Igneada gefunden. Schnell bildeten sich 10 Mannschaften à 6 Mann, die einen 16 Zoll Syncro (im Leerlauf selbstverständlich) über eine Strecke von 50 m mit einem Seil zogen. Die bulgarische Mannschaft zeigte ihr langjähriges Können und Übung und gewann knapp.
Auch die Kinder hatten ihren Spaß mit ihren Malbüchern, extra gefertigt für das Treffen mit den Grafiken und Figuren des Karikaturisten Ibrahim Tapa, und seine Frau Havva Tapa half den Kleinen, handgemachte Puppen zusammen zu basteln.
Am Samstagabend sammelten sich die Teilnehmer erneut um die Bühne, dieses Mal, um den Initiatoren der Balkantreffen, Dimitris Tsianos, Themis Mishos und Ivan Todorov das Mikrofon zu überreichen. Sie erzählten von der Entstehung der Treffen, Pläne für das nächste Jahr wurden bekannt gegeben, der am weitesten angereiste Teilnehmer wurde geehrt. Danach gab es dann wiederum kein Halten mehr für Vasko mit seinen Liedern und griechische und Balkanmusik bis spät in der Nacht.
Am Sonntag gab es eine Lotterieziehung, ohne unglückliche Teilnehmer, da jedes Los ein Gewinn war. Bis Mittag waren die Bullifans alle wieder wach und fit, die Tanzstunden des Vorabends wurden mit einem Lächeln im Gesicht erinnert und unvergessliches "Beweismaterial" auf den Smartphones und Kameras wurde bewundert. Es wurden Telefonnummern und e-mail-Adressen getauscht.
Die Gäste bekamen noch von der Organisation kleine "goodie-packages", gefüllt mit typisch türkischen Geschenken wie zB Gebetskette, "turkish delight", das schützende blaue Auge, türkischem Kaffee und "cezve" und natürlich einer Erklärung, was das alles ist und bedeutet.
Als die ersten Konvois das Gelände verließen, applaudierte die bei der Ausfahrt wartende türkische Bulli-und Käfer-Gemeinde laut, um ihre Dankbarkeit zu zeigen und auf ein baldiges Wiedersehen zu hoffen.
Lang dauerte es nicht, bis die rumänischen Freunde über Internet bekannt gaben, dass das nächste Treffen Anfang Juli 2014 in Rumänien stattfinden wird.
Also dann, bis bald!!!