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Dahin wo der Pfeffer wächst

Verena und Benni machen das, wovon viele ihr Leben lang nur träumen. Mit ihrem selbst aufgebauten T3 "Fette Elke" fahren sie ein Jahr lang auf dem Landweg bis weit nach Asien hinein. Der Abenteuer-Trip führt sie unter anderem durch so exotische Länder wie Turkmenistan, Usbekistan, Kirgistan, Kasachstan und die Mongolei.

In Kappadokien, Türkei. ©Verena Zappold

Hallo Bulli-Freunde!

Im Sommer 2012 fassten wir den Plan, mit dem eigenen Fahrzeug über den Landweg nach Asien zu reisen, und wir begannen umgehend damit, ihn in die Tat umzusetzen.

Am Anfang standen natürlich viele Überlegungen an: Wann? Wie lange? Wohin? Womit? Wieviel Geld brauchen wir? Und so weiter.

Eigentlich stand gleich fest, die Reise soll ein Jahr dauern und wir wollen auf jeden Fall mal bis Indien und Nepal, vielleicht auch weiter. Dass das Gefährt unserer Wahl ein VW T3 sein sollte, war von Anfang an klar.

In der Mongolei. ©Verena Zappold

Zum einen weil wir schon jahrelang VW-Bus-Besitzer sind (Verena fährt seit ihrem zweiten Lebensjahr mit dem T3 in den Urlaub), zum anderen weil sich Benni mit diesen Autos einfach am besten auskennt und er es so leichter mit der Reparatur hat.

Obwohl wir zu dem Zeitpunkt bereits stolze Besitzer dreier T3 waren, beschlossen wir den Kauf von Bus Nummer 4, da dieser ja genau auf unsere Bedürfnisse umgebaut werden sollte und keiner der vorhandenen dafür geeignet war.

Für kleines Geld erstanden wir im September 2012 also unsere "Fette Elke".

Auf der Insel Olchon, Russland. ©Verena Zappold

Der T3 aus dem Jahre 1983 sollte eigentlich in Teilen verkauft werden und bestand nur aus einer Karosse mit Hochdach, ohne Motor und Getriebe.

Er schien uns ideal zu sein, da wir von Anfang an planten, einen Bus komplett auf unsere Bedürfnisse und nach unseren Vorstellungen aufzubauen.

Nach zwei Jahren harter Arbeit, in denen fast jede Schraube erneuert und der Bus für unsere Bedürfnisse modifiziert wurde (Genaueres über die Arbeiten, die wir gemacht haben, findet man auf unserem Blog unter diesem Link) konnte es dann endlich los gehen.

In Turkmenistan. ©Verena Zappold

Naja fast, denn sieben Wochen vor Reisestart beschlossen wir aufgrund eines Vorfalls in Pakistan, bei dem ein spanischer Radfahrer und seine Eskorte angegriffen wurden, nicht durch dieses Land zu fahren und änderten noch einmal fast die komplette Route.

Jetzt stand fest, wir fahren durch Europa, Türkei, Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgistan, Kasachstan, Russland, Mongolei, China, Nepal und Indien.

Am 19. April 2014 startete nun also unser Trip. Europa haben wir innerhalb von drei Tagen schnell hinter uns gelassen, wir hatten Fernweh. Die Türkei hat uns mit ihrer unglaublich schönen, abwechslungsreichen Landschaft und den freundlichen Menschen überrascht. Die bizarre Tuffsteinlandschaft von Kappadokien hat uns verzaubert.

In der Mongolei. ©Verena Zappold

Weiter ging es durch den Iran, die schönen, alten Städte des früheren Persiens ließen uns in die Welt des Orients eintauchen. Nach drei Wochen in diesem faszinierenden Land, mit den gastfreundlichsten Menschen, ging es weiter durch ein Land, von dem wir bisher nur wenig gehört hatten, Turkmenistan.

Das kleine Land, welches fast ausschließlich aus Wüste besteht, hat gleichzeitig die besten und schlimmsten Straßen, die wir bis dahin befahren hatten. Bei 50 Grad ohne Schatten, schaufelten wir hier unseren Bus frei, nachdem wir bei einer kleinen Offroadeinlage in einer Sanddüne stecken geblieben waren.

In Kirgistan. ©Verena Zappold

Das nächste Land Usbekistan hat uns mit seinen alten Karawanenstädten Bukkhara und Chiwa in 1001 Nacht versetzt.

Kirgistan mit seiner atemberaubenden Landschaft und seinen saftig grünen Bergen gab uns schon einen kleinen Vorgeschmack auf die Mongolei.

Durch Kasachstan ging es dann recht zügig, um es in den Weiten Sibiriens ein wenig ruhiger angehen zu lassen. Auf der traumhaften Insel Olchon, im Baikalsee gelegen, machten wir erst einmal „Reiseurlaub“. Dann ging es weiter in die Mongolei.

In der Mongolei. ©Verena Zappold

Dort erlebten wir mit unserer "Fetten Elke" richtige Offroad-Abenteuer, welche unser alter Bus, auch ohne Allrad, erstaunlich gut gemeistert hat.

Öfter steckten wir in Flüssen fest, fuhren über gröbste Steine und Geröll, steile Passagen und extreme Schräglagen wurden befahren, tiefe Furchen überwunden und die Sanddüne Konghorin Els in der Wüste Gobi wurde durchquert.

Einmal wäre der T3 durch einen Fahrfehler bei einer Flussquerung beinahe umgekippt.

In der Mongolei. ©Verena Zappold

Das nächste Land unserer Reise, China, haben wir in einer Gruppe von vier Fahrzeugen durchquert, da man für eine Selbstfahrt durch China einen Guide, chinesische Fahrzeugpapiere, chinesischen Führerschein und chinesische Kennzeichen benötigt. So konnten wir uns die Kosten teilen.

China ist ein tolles Land, welches wir innerhalb von vier Wochen durchkreuzt haben. Leider erfuhren wir dort von einem großen Erdrutsch in Nepal, welcher die einzige Straße von China nach Kathmandu für unbestimmte Zeit versperrte. Daher entschieden wir, anstatt nach Nepal, nach Laos auszureisen.

In Thailand. ©Verena Zappold

6000 Kilometer später haben wir das Reich der Mitte hinter uns gelassen und sind in das entspannte und schöne Laos ausgereist. Nun stehen wir, nach knapp 30.000 gefahrenen Kilometern, 17 befahrenen Ländern und sieben Monate nach Reisebeginn in Pai, im Norden Thailands und schwitzen im südostasiatischen Winter.

Ausführliche Berichte zu unseren Erlebnissen findet man auf unserem Blog unter: www.on-a-journey.de und auf Facebook unter: Dahin wo der Pfeffer wächst

In der Mongolei. ©Verena Zappold

Zu uns und unserem Bus:

Fahrer:

Benjamin und Verena Zappold BJ 83 und 84

Fahrzeug:

VW T3 BJ 83, 231.600 km, 2 WD, Motor AAZ ohne Turbo 1,9Liter, 64 PS, Modifizierungen: unter anderem Höherlegung, 2. Tank vom Syncro, Getriebe mit 40% Sperre, Unterfahrschutz für Motor

Verena Zappold