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Das ist der ID. Buzz im Detail

Der ID. Buzz ist sicherlich der erste große Schritt der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge Richtung E-Mobilität. Oliver Wozny hat nachgeschaut und nachgerechnet, was den ID. Buzz genau ausmacht.

VW ID. Buzz.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Hallo Bullifreunde!

Am 9. März 2022 hat VW den neuen ID.Buzz ganz ohne Tarnung vorgestellt. Der erste vollelektrische Bus von VW! Als langjähriger VW Bus-Fahrer ist man auf so ein Ereignis natürlich sehr gespannt, denn mittlerweile ist ja ganz klar, dass sich die Elektromobilität durchsetzen wird. In zehn Jahren fahren die meisten von uns wohl elektrisch. Auch ich habe mir erst kürzlich im Januar einen elektrischen Stadtwagen geholt.

Wenn man in der Vergangenheit von T1 bis T6 alle Modellreihen selbst gefahren ist und als Camper die Innenraummaße aller Busvarianten genau kennt, ist es natürlich noch spannender, was VW hier auf die Beine gestellt hat. Also habe ich mal ein paar Fakten dazu zusammengetragen. Was wissen wir also bis dato vom neuen ID.Buzz?:

 ©Volkswagen

- Er ist rund 2,4t schwer. Dies ist erstaunlich wenig, denn ein T6 wiegt ähnlich viel.

- Die Zuladung ist mit bis zu rund 750 kg angegeben. Das ist schon recht viel im Vergleich zu anderen Elektrofahrzeugen.

- Der Bus ist 4,71m lang, also 19cm kürzer als der T6.1

- Der Radstand beträgt drei Meter, also genauso viel wie beim T6.1. Der ID.Buzz hat halt kürzere Überhänge vorne und hinten, was der Optik richtig gut bekommt

- Der Wendekreis beträgt lediglich 11 Meter. Das ist mal richtig gut und auf Golf-Niveau. Hier spielt der Heckantrieb seinen Vorteil aus.

- Der Elektromotor bringt eine Leistung in Höhe von 150kw, also 204 PS auf die Straße. Dies ist der gleiche Antrieb wie bei ID.3, ID.4 und ID.5. Sie basieren ja bekanntlich alle auf der gleichen modularen Elektroplattform (MEB).

- Ein 77 kWh-Akku wird angeboten. Der kleine 58 Kilowattstunden-Akku wird ebenfalls bestellbar sein. Aber der wird wohl eher für die Transporter-/Cargo-Variante relevant sein. Ich hätte mir gleich zu Beginn einen großen Akku mit rund 100-110 kWh gewünscht, doch der ist erstmal nicht in Sicht. Schade, denn der Unterboden sollte genug Platz dafür bieten. Man hört übrigens, dass ein größerer Akku, wenn er dann kommt, eher unter 100 kWh mitbringen wird.

- Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 145 km/h abgeriegelt und die Reichweite wird wegen des größeren Luftwiderstandes vermutlich etwas unterhalb des ID.4 liegen.

- Die Anhängelast beträgt eine Tonne. Dies ist für ein Elektrofahrzeug richtig gut, im Vergleich mit einem Verbrenner-Bus, wie dem T6.1 (2,5t.) oder auch dem T7 Multivan (2t.), für viele zu wenig.

- Es wird kein echtes Head Up-Display geben.

 ©Volkswagen

- Kein Frunk (vorderer Kofferraum) ist vorhanden. Aber dafür ist der vordere Überhang ja auch sehr kurz und knapp. Der Ladeziegel bzw. das Typ 2-Kabel müssen woanders Platz finden.

- Es gibt eine echte Rücksitzbank (keine Einzelsitze wie im T7 Multivan), sie ist klappbar.

- Toll: Es wird optional im Zubehör einen doppelten hinteren, klappbaren Boden geben, der die Stufe zu der umgeklappten Rücksitzbank ausgleichen wird.

- Durch den doppelten optionalen Boden und umklappbare Rücksitze ist spontanes Schlafen im Bus jetzt schon möglich, bevor es sicherlich bald Campingequipment von den Campingausbauern geben wird. Beim T7 Multivan hat VanEssa beispielsweise bereits jetzt Möbel- und Schlafmodule im Angebot.

- Der Kofferraum ist sehr familientauglich. Er beinhaltet rund 1.100 Liter Kofferraumvolumen (bis zum Rollo).

- Die Innenraumlänge von der Heckscheibe bis zum Ende der Vordersitze beträgt laut Berichten (noch nicht selbst gemessen) rund 2,20m (Im T6.1: ca. 2,48m. Im T3: ca. 2,78m). Hier hätte ich mehr erwartet, weil der Bus den gleichen Radstand wie der T6.1 besitzt.

- Ein langer Radstand wird kommen. Der modulare Elektrobaukasten erlaubt eine maximale Länge von rund 4,96m. Daran wird sich dann der lange Radstand entsprechend orientieren. Somit hätten wir dann vermutlich eine Innenraumlänge (von der Heckscheibe bis zum Ende der Vordersitze) von ca. 2,45m. Dies wäre dann auf dem Niveau des heutigen T6.1.

 ©Volkswagen

- Die Cargo-Version (auch Flügeltüren möglich) hat vorne auf Wunsch drei Sitze. Hinten passen zudem zwei Euro-Paletten hintereinander in den Laderaum rein.

- Der Bus ist mit rund 1,99m sehr breit. Das sind mal eben neun Zentimeter mehr als beim T6.1. Die Innenbreite wird nur wenig bis gar nicht profitieren, da die breite seitliche Innenverkleidung Platz kostet. Dies war auch schon am T7 Multivan zu beobachten.

- Im Innenraum gibt es ein farbenfrohes Interieur, dieses passt sich gut dem optional zweifarbigem Äußeren an. Sehr schick! Bei der Innenraumfunktionalität hätte ich mir gewünscht, dass ein paar Ideen aus der Studie in die Serie hätten gerettet werden können, z. B. die verschiebbare Rücksitzbank, Tisch, Ablagen usw.

- Eine 6-Sitzer- sowie eine 7-Sitzer-Version sind geplant und werden später erhältlich sein.

- Eine Wärmepumpe ist (erstmal) nicht bestellbar. Das ist ein echter Nachteil für die ersten Frühbucher, da eine Wärmepumpe wirksam mehr Reichweite mit sich bringt.

- Eine Camperversion "California" wird ca. 2025 erscheinen.

- Eine Allradversion wird ebenfalls kommen.

- Die Auslieferung beginnt ab Herbst/Ende des Jahres 2022. Vermutlich werden die meisten ihren E-Bus erst 2023 erhalten.

 

Unterm Strich halte ich den ID.Buzz für echt gelungen. Mit größerem Akku und (hoffentlich) guter Verarbeitung und funktionierender Software wird der Elektrobus sicherlich ein Hit. Freue mich schon auf eine erste eigene Probefahrt!

Oliver Wozny von busglueck.de (hier findest du weitere Infos zum ID.Buzz und Neuigkeiten rund um alle VW Busse)

Oliver Wozny