Der Elektro-Band-Bulli: Studenten bauen Bühne in T1 ein
Studenten der TH Rosenheim haben ein ehrgeiziges Projekt umgesetzt. Ihre Aufgabe war, eine komplette Konzertbühne in einen T1 einzubauen. Das Gemeinschaftsprojekt der TH Rosenheim, der Try Crossover Stiftung und der Guten A-Band kann sich mehr als sehen lassen.
Ein über 40 Jahre alter VW-Bus, eine reisefreudige Band und eine verrückte Idee. Das waren die Komponenten eines gemeinsamen Projekts des Studiengangs Innenausbau der Technischen Hochschule Rosenheim, der Try Crossover Stiftung und der Guten A-Band. Das außergewöhnliche Vorhaben begann vor knapp zwei Jahren und ging kürzlich mit einem Konzert ausgelassen und erfolgreich zu Ende.
"Im Sommer 2017 bin ich zusammen mit der Guten A-Band quer durch Europa getourt", erklärt Stiftungsgründer Christoph Karrasch die Hintergründe. Die Band habe damals ohne Anmeldung auf öffentlichen Plätzen gespielt und "wir mussten ab und zu mal schnell flüchten", erzählt der Unternehmer und TH-Absolvent Karrasch schmunzelnd. Da sei ihm die Idee zu dem nun verwirklichten Projekt gekommen.
Die Aufgabe an die Studierenden lautete: Sie sollten eine Konzertbühne entwickeln, die samt Lautsprecherboxen, Equipment, Instrumenten und zweiköpfiger Band in einen T1-Bulli aus dem Jahr 1967 passt. Alles sollte zudem so schnell wie möglich auf- und wieder abgebaut werden können.
Der Bulli war zuvor schon gründlich renoviert und zudem zu einem Elektroauto mit 80 Kilowatt Leistung und einer Reichweite von 300 Kilometern umgerüstet worden – natürlich auch mit genug Power für den Betrieb der Soundanlage.
Verschiedene studentische Gruppen entwickelten dann ein Semester lang verschiedene Konzepte. Von 13 Ideen wurden am Ende zwei tatsächlich umgesetzt: Zum einen ein Faltmechanismus, bei dem die Bühne aus der großen Seitenöffnung des Busses hinausgehoben und draußen ausgeklappt werden kann. Und zum anderen ein in Einzelteilen zerlegtes, halbrundes Podium, das mit wenigen Handgriffen errichtet werden kann.
Hinter beiden Projekten steckte monatelange Tüftelarbeit. Die Studenten Lukas Reuter und Kay Bodenschlägel konstruierten die ausklappbare Bühne. Beide schätzen, dass sie mehr als hundert Arbeitsstunden investiert haben. "Es gab einiges, was auf dem Papier besser geklappt hat als in der Realität", sagt Innenausbau-Student Bodenschlägel. "Vor allem die wirkenden Kräfte, die nötig sind, um die Bühne auszuklappen, haben wir unterschätzt. Wir mussten zusätzlich Gummiseile und Druckfedern einbauen."
Dennoch: Mit dem Ergebnis sind die beiden Studenten hochzufrieden. Auch ihre Professoren sind voll des Lobes. "Die Studenten haben das Ganze neben ihrem straffen Semesterprogramm durchgezogen", betont Seminarleiter Prof. Andreas Betz. "Wenn mehrere Macher aufeinandertreffen, dann kommt etwas Tolles dabei raus", sagt Prof. Erwin Friedl mit Blick auf die durchaus ungewöhnliche Kooperation von Band, Stiftung und Hochschule.