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Der Festival-Campingbus von Discarvery

Die Jungs der VW Bus-Manufaktur "Discarvery" hatten einfach mal Lust, einen VW Bus so auszubauen, wie ihn zwar vermutlich kein Kunde kaufen würde, dafür aber mit vielen verrückten und ausgefallenen Features - etwas ganz Besonderes einfach. Resultat ist ein sehens- und hörenswertes Festival-Mobil.

 ©Discarvery

Peter Krawietz und Sebastian Hoffmann verwandeln in ihrer kleinen Bochumer Manufaktur "Discarvery" jeden Tag VW Transporter und Kombis in individualisierte Reisemobile. Von der Nachrüstung einer Zweitbatterie bis hin zum fabrikneuen VW T6 mit Aufstelldach und Solaranlage reicht ihr Angebot.

Doch was macht man als Firmeninhaber, wenn man eigentlich gerne mal ein Fahrzeug bauen möchte, das in dieser Form kein normaler Kunde bestellen würde? Ganz einfach: Man sucht sich jemanden, der es doch tut.

"Wir hatten einfach Lust mal ein Fahrzeug zu bauen, das anders ist als alles, was wir bisher gebaut oder irgendwo gesehen haben", sa Sebastian Hoffmann, einer der beiden Inhaber von "Discarvery". Als perfekter Partner für dieses Projekt stellte sich der Veranstalter des "Open Flair Festivals" aus Eschwege bei Kassel heraus. Nach einer lockeren Anfrage per Mail war er direkt Feuer und Flamme für die Idee eines Campingbusses in einer ganz speziellen "Open Flair Edition".

Als langjährige Besucher des Festivals war den beiden Firmengründern schon häufig aufgefallen, dass gerade auf diesem Festival sehr viele Besucher in Wohnmobilen und Campingbussen übernachten. "Außerdem ziert ein VW Bus jedes Jahr mindestens eines der offiziellen Festival-T-Shirts", sagt Peter Krawietz. "Das passte einfach perfekt."

 ©Discarvery

In etwa 300 Arbeitsstunden entstand dann ein einzigartiges Festivalmobil auf Basis eines metallicbrauen VW T6 Kombi. "Natürlich wollten wir möglichst viele abgefahrene Features in dem Bus unterbringen. Dabei war uns aber extrem wichtig, dass der Bus zu 100 Prozent als echter Camper genutzt werden kann. Alles ist durchdacht und dafür gebaut, um benutzt zu werden", betont Sebastian.

"Wir haben den Bus auf dem Festival nicht nur ausgestellt, sondern auch alle Funktionen auf Herz und Nieren  getestet", ergänzt Peter.
Das gilt nicht nur für die großzügige Dachterrasse aus feinen Bambusdielen, sondern auch für die im Heckauszug untergebrachte Zapfanlage, aus der während des Festivals reichlich selbstgebraute Bierspezialitäten gezapft wurden.

Die Beschallung des Discarvery-Camps haben zwei an der Dachterrasse befestigte Außenlautsprecher übernommen, die von einer im Fahrzeug verbauten Endstufe mit Musik versorgt werden. "Die Soundanlage läuft über die im Fahrzeug verbaute Zweitbatterie und ist unabhängig von einem 230V-Stromanschluss, sodass man mit dem Open Flair Bus jederzeit und überall spontan eine Party starten kann.

Blickt man durch die offene Schiebetür ins Innere des Campingbusses, fällt sofort die unkonventionelle Farbgestaltung der Einbaumöbel auf. "Es handelt sich um eine ganz neue, mattierte Möbeloberfläche mit besonders robusten Eigenschaften und einer extrem warmen Haptik. Und eine andere Farbwahl als ein rockiges Schwarz stand für uns nie zur Debatte", erklärt Sebastian, der als gelernter Tischler und Holztechniker für den Möbelbau im Unternehmen verantwortlich ist.

Die Dachterrasse.

 ©Discarvery

Auch eine Höherlegung des Fahrwerks sowie die Umrüstung auf große, grobe Offroadreifen standen im Pflichtenheft und verhelfen dem Campingbus nun zu einem bulligen Auftritt. Und wer schon mal auf einem verregneten Festival war, weiß auch die praktischen Vorzüge eines geländegängigen Fahrzeugs zu schätzen.

Zukünftig wird der auffällige Festivalbus auf verschiedenen Messen und Veranstaltungen zu besichtigen sein. Unter anderem auf der "Reise + Camping" im Februar in Essen. Auch im befreundeten Autohaus Trompeter in Lünen Brambauer wird der Wagen eine Weile ausgestellt sein.

Einige Details des Showausbaus, wie zum Beispiel das mattschwarze Möbeldesign, werden bald auch in den ausgebauten Campern von Discarvery zu bekommen sein. "Die Resonanz auf die neue Farbe und das neue Material ist einfach enorm und durchweg positiv. Warum sollten wir diese Kombination dann den Leuten vorenthalten?", so die Firmengründer.

von Gerhard Mauerer