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Die Feldschröders

Vor drei Jahren war Benny Schröder auf der Suche nach einem familientauglichen Fahrzeug und schaffte sich schließlich einen T3 14" syncro Ex-Feldjäger an. Diese Entscheidung erwies sich als Volltreffer. Tochter, Ehefrau, Vater und Kumpels sind verrückt nach dem Bulli.

 ©Benny Schröder

Im Jahr 2005 lernte ich meine heutige Frau Beate kennen, die meinen Jeep mit Begeisterung offen und ohne Türen fuhr. Als sie schwanger wurde, konnte das natürlich nicht so weitergehen. Daher hielt ich Ausschau nach einem familientauglicheren Spaßmobil.

Mein Bruder sagte: "Busfahren ist es!" Zunächst sollte es eine Tristar Doka mit 4WD sein, aber dabei spielte meine Frau nicht mit. Nach einiger Zeit des vergeblichen Suchens wies mich schließlich ein Freund auf einen gut sortierten VW-Händler hin. Kaum hatte ich dessen Hof befahren, war ich auch schon verliebt: in einen T3 14" syncro Ex-Feldjäger mit meiner Lieblingsfarbe Nato-Oliv.

 ©Benny Schröder

Ich machte sofort eine Probefahrt und bat den Verkäufer anschließend, den Bulli gut für mich zu verstecken. Meine Entscheidung stand fest und auch meine Frau war einverstanden, als ich davon sprach, dass wir mit dem Bulli viel Geld sparen und jede Menge Spaß haben würden. Für meinen Jeep erhielt ich schließlich sogar 1.000 Euro mehr, als ich ursprünglich dafür bezahlt hatte und so stand dem Kauf des Bullis nichts mehr im Weg.

So weit, so gut. Lediglich mit der Aufschrift "Feldjäger" war meine Frau unzufrieden. Ich überlegte kurz und rief die magischen zwölf Buchstaben "Feldschröder". Ein Star war geboren!

 ©Benny Schröder

Dann ging es sehr schnell und alle halfen mit: Beate besorgte Teppich, Stoff und Leder und wir fingen an zu schneiden und zu kleben. Mein Bruder stiftete eine Multivan-Klappbank und einen Pilotensitz mit Drehkonsole. Die 14"er wichen bald 15"ern und ein Wurzelholz-Lenkrad dekorierte den Fahrerplatz.

Mein Kollege fertigte mir einen legalen Frontbügel an und meine Schwiegermutter schneiderte uns Camouflage-Gardinen. Als nächstes will ich eine Zweitbatterie einbauen, damit meine beiden Mädels während der Fahrt auf dem Notebook DVD-Filme und TV sehen können.

 ©Benny Schröder

Der erste Einsatz des "Feldschröders" war bei einer Kanutour. Meine Frau war begeistert, weil sie als einzige Frau mit ihrem "Schlafzimmer" anreiste und nicht in einem Zelt übernachten musste. Wir schliefen so gut in dem Bulli, dass wir am nächsten Morgen beinahe die Abfahrt mit den Kanus verpasst hätten.

Beim zweiten Ausflug auf unsere Lieblingsinsel Fehmarn war unsere zweijährige Tochter Lisa-Marie, deren Lieblings-Shirt den Aufdruck "Feldschröderchen" trägt, mit dabei. Ihr wäre es auch recht, wenn wir rund um die Uhr mit dem Bus fahren würden, denn das macht sie am liebsten und erkennt auch manchmal auf der Straße andere VW Busse. Dann ruft sie ganz laut: "Papa! Bus!" und fängt fröhlich an zu winken. Wenn sie morgens zwischen meiner Frau und mir in dem von ihr getauften "Bus-Bett" aufwacht, heißt es sofort: "Papa! Los!"

 ©Benny Schröder

Natürlich sind hin und wieder auch kleinere Reparaturen und Schönheits-Operationen am Bulli erforderlich und wenn ich unter dem Bus liege, kommt meine Tochter zu mir gekrochen und will mir helfen. Wenn wir dann "Feierabend" machten, ist meine Frau immer sehr stolz auf uns, weil wir aussehen wie zwei Schornsteinfeger.

Der Bulli wird von meiner Frau auch gerne als Flohmarktmobil eingesetzt. Der einzige "Nachteil" dabei ist, dass sich viele potenzielle Kunden mehr für den Bus als für die zum Verkauf angebotenen Waren interessieren. Ich finde es immer sehr amüsant, wenn die Leute zuerst glauben, sie hätten einen normalen Feldjäger-Bus vor sich und dann beim zweiten Hinsehen bemerken, was wirklich vor ihnen steht.

 ©Benny Schröder

Beim Fußball ist von vornherein klar, wer meine Kumpels zu Auswärtsspielen fährt, nämlich ich mit meinem Bulli! Im Falle eines Sieges verwandelt sich der Bus dann in ein wackelndes lautes Partymobil.

Mein Vater war erst sehr skeptisch, als ich ihm verkündete, dass ich mir einen T3 syncro zulegen wollte, da er bereits bei dem Bus meines Bruders öfter in Schrauber-Aktionen mit einbezogen wurde. Als ich ihm jedoch als alten Audi Quattro-Fan die Geländetauglichkeit meines Bullis vorführte, indem ich damit die schneebedeckte Skiclub-eigene Piste hochfuhr, waren alle Zweifel beseitigt. Gerne leiht er sich unseren Bus häufiger für "wichtige" Transporte aus und ist dann drei Stunden damit unterwegs.

Text und Fotos: Benny Schröder

Das Fahrzeug

 

Modell: T3 14" syncro

ehem. Sonderfahrzeug: Ex-Feldjäger

Spitzname: FELDSCHRÖDER

Baujahr: 1990

gef. Kilometer: 123.000km

weiteste Fahrt: 1.420km

erster Motor: ja

Motorart: Diesel

Motorleistung: 51 kW, 70 PS

Hubraum: 1600

Sitze: 5

Betten: 3

Selbst ausgebaut: ja

Der Fahrer

 

Name: Benny Schröder

Geburtstag: 1977

Wohnort: Helsa bei Kassel

Familienstand: verheiratet

Kinder: ja

Kinderanzahl: 1

Kinderalter: 2 Jahre

Beruf: Servicetechniker

Fahrer seit: 2007

warum Bulli? weil mich mein Bruder angesteckt hat und ich nicht mehr davon loskomme

überzeugt warum? weil der Bulli das vielseitigste Fahrzeug überhaupt ist

Anzahl Bullis: 1

liebste Urlaubsziele: Fehmarn

nächster Urlaub: Fehmarn, Genua

wichtigste Reise: vom Händler nach Hause

Anzahl Bulli-Treffen: 3

liebstes Bulli-Treffen: Lohfelden bei Kassel

liebster Camping-/Stellplatz: Wulfener Hals

zukünftige Wünsche: evtl. LLK, Ölkühler oder einen AAZ-Motor

zusätzlicher Bulli geplant? Ich muss nur noch meine Frau überreden! :-)

Benny Schröder