43 Jahre VW Busse - Günter Schlinks Bulli-Geschichte
Im Februar 1975 begann Günter Schlinks Beziehung zum Bulli - mit einem T1 Samba. Nach aufregenden Jahren und vielen Erlebnissen folgten ein T3 Syncro und schließlich ein T4. Diesen fährt Günter noch heute. Hier ist seine lesenswerte Bulli-Geschichte.
Hallo Bulli-Freunde!
Am 11. Februar 1975 fing alles an: An diesem Tag konnte ich den für 1300 DM erworbenen knapp acht Jahre alten T1 Samba auf meinen Namen ummelden.
Vier Jahre lang hatten wir unendlich viel Spaß zusammen.
Mein Bulli war mein treuer Begleiter im Berliner Alltag, auf Gospelchor-Tournee, als Umzugs-Laster, als Gefährt zum Standesamt, auf diversen Demos, in abenteuerlichen Urlauben, als Kinder-Transporter und auf der Transit-Autobahn, wo mein Samba und ich von den DDR-Grenzpolizisten bei meinen wöchentlichen Fahrten zwischen Berlin und Hannover schon wie alte Bekannte begrüßt wurden.
Der Bundesgrenzschutz war damals nicht ganz so gut auf meinen Bulli zu sprechen: Gorleben war einfach zu nah, und auf dem Reserverad vorne hatte ich eine Art "Stoppschild" montiert.
Anfang 1979 war dann leider Schluss. Der 1500er im Heck hätte zum zweiten Mal getauscht werden müssen.
Es folgte eine Todsünde, die ich mir bis heute nicht verzeihe: die Verschrottung.
Danach kam der Umzug nach Schleswig-Holstein und dort dann am 22. Januar 1982 die Zulassung unseres ersten Autos mit Schleswiger Kennzeichen: Es war ein nagelneuer, weißer T3 Bus. Acht Sitze und im Heck der gute alte Doppelvergaser aus dem 412.
Fast fünf Jahre währte die Freundschaft, bis am 23. Dezember 1986 ein neuer T3 hermusste – und was für einer! Der Bus hieß jetzt Caravelle, brachte die GL-Ausstattung mit und zwei Differentialsperren. Jawohl, es war ein Syncro – mein Traumauto!
Zwar jetzt wasser- und nicht mehr luftgekühlt, dafür aber mit stolzen 8 PS mehr Leistung. Da hätte ich mir schon damals mehr gewünscht.
Aber dieser Bulli war einer der vom Werk den Händlern verordneten Vorführwagen, und hier im norddeutschen Flachland war er nur schwer verkäuflich.
Bis ich meinen Händler dann nach eineinhalb Jahren erlöste. Da war dieses Auto gut abgehangen und bezahlbar.
Auf den Tag zehn Jahre blieben wir uns dann treu; zehn manchmal wirklich aufregende und abenteuerliche Jahre.
Dies war definitiv mein Bulli mit dem größten Spaßfaktor!
Am 9.9.1997 kam dann der Quantensprung oder auch Systemwechsel zum T4: Frontmotor und Frontantrieb statt beides im Heck! Nach dem Käfer-Golf-Wechsel war nun also auch der Bulli in der Neuzeit angekommen.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich habe diesen Wechsel nicht ein einziges Mal bereut! Bis heute macht mir auch dieser Bus unheimlich viel Spaß, wozu der satte Sound des VR6 unter dem langen Vorbau natürlich auch beiträgt.
Vor drei Monaten konnten wir jetzt seinen 20. Geburts- beziehungsweise Erstzulassungstag feiern, und er läuft und läuft und läuft. Mittlerweile ist er ausgestattet mit allem, was man so braucht.
Und bei meiner Freiwilligen Feuerwehr ist er nach wie vor als Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) unverzichtbar. Mit Blaulicht auf dem Dach und inmitten seiner Feuerwehr-Kameraden fühlt er sich übrigens definitiv am wohlsten! Aber das ist natürlich die ganz große Ausnahme, denn mit Blaulicht darf er sich natürlich nicht erwischen lassen.
Auch dieser Bulli ist offiziell wieder ein Caravelle GL, in Wirklichkeit aber ein Achtsitzer, also ein achter BUS. Eine der größten Errungenschaften war für mich die zweite Schiebetür auf der Fahrerseite. Schade nur, dass sich damit damals das große Schiebedach in Wagenmitte nicht kombinieren ließ.
Aber sonst hat er alles, was so ein Fahrzeug braucht – neuerdings sogar Bluetooth mit dem guten alten VW-gamma-4-Radio.
Highlights dieser letzten 20 Jahre waren zweifellos die Bulli-Treffen 2007 zum 60sten und zehn Jahre später zum 70sten in Hannover. Beide Male war unser T4 im Konvoi dabei, 2017 sogar als "Führungsfahrzeug".
Aber auch unser schleswig-holsteinisches Fehmarn und sowieso Berlin sind tolle Erinnerungen. Jetzt träumen wir zwei noch vom Busfest in Malvern, zumal wir 2013 und 2016 schon in England und Irland waren und auch richtig gut mit dem Linksverkehr klarkamen.
Viele Grüße an alle Bulli-Fans und -Fahrer!
Günter