Mein cooler Caravan
"Mein cooler Caravan" heißt ein Buch von Jane Field-Lewis und Chris Haddon. Darin werden neben dem Bulli auch zahlreiche ungewöhnliche andere Camper vorgestellt. "Ein klasse Buch mit tollen Bildern und absolut abgefahrenen Wohnmobilen" findet unser Rezensent Patrick Kühl.
Wer einmal einen VW-Bus besessen und gefahren hat, will nie wieder etwas Anderes fahren.
Einmal VW-Bus, immer VW-Bus. So in etwa lassen sich die Aussagen unzähliger Busbesitzer bündeln.
Dass es jedoch auch über den Volkswagen-Tellerrand hinaus einige ungewöhnliche, vorzeigbare Wohnmobile mit Kultcharakter gibt, zeigen Jane Field-Lewis und Chris Haddon mit einer Vielzahl an Fahrzeugen und deren Geschichten, die sie in England ausfindig gemacht haben.
Selbstverständlich finden sich zwischen den 34 vorgestellten Campern auch einige VW-Busse des Typs T1 bis T3, denn diese sind auf der Insel unangefochten die Nummer 1, wenn es um kultige “Campervans“ geht.
Einige schöne Exemplare haben die beiden Autoren gefunden und stellen diese mit vielen großformatigen Bildern und immer einer kurzen, zugehörigen Geschichte des Besitzers vor.
So zum Beispiel den T1 Hochdachcamper von Paul, einem 46jährigen Chirurgen aus Porthtowan in Cornwall, der in täglicher Benutzung auf dem Klinikparkplatz heraussticht; einen originalgetreu restaurierten SO42 Westfaliacamper, Baujahr 67, dessen Name „Florence“ bestens zu den liebevoll arrangierten Details im Innenraum passt; oder auch einen VW T2 Devon, Baujahr 1978, der auch heute noch einer ganzen Familie die Urlaube überall in Europa ermöglicht.
Als eingefleischter VW-Busliebhaber kennt man diese Bilder, Fahrzeuge und Geschichten jedoch schon und so werden automatisch die restlichen Wohnmobile im Buch zum Hingucker. Land Rover, Bedford, Morris, Ford, Fiat, Commer und Austin sind alles gängige Namen, die jedermann kennt - die hier vorgestellten Fahrzeuge jedoch mit Sicherheit nicht.
Der Wildgoose Minicamper, ein auf einem Mini basierender Camper mit Aufstelldach, dürfte den meisten Lesern ebenso unbekannt sein wie ein Citroen Nomad, der Luxusversion der berühmten „Ente“, ebenso mit Aufstelldach und Kastenaufbau oder „Inga“, einer Eigenkonstruktion auf einem Austin-LKW-Fahrgestell, dessen Kochgelegenheit den Charme einer 60er-Jahre-Einbauküche versprüht.
Amerikanische Wohnmobilhersteller wie Winnebago, Dodge, GMC oder auch Airstream sind auch heute noch bekannt für großvolumige Reisemobile, die den Urlaub auf den endlos scheinenden Highways in den USA ermöglichen. Auch in dieser Rubrik haben es Jane und Chris geschafft, Modelle auf der Insel zu finden, deren Bilder man sich gerne und öfter ansieht.
Wer die Urlaube auf Campingplätzen, das Reisen mit dem eigenen, rollenden Schlafzimmer und dabei auch noch ungewöhnliche und reizvolle Autos liebt, ist mit diesem Buch absolut richtig bedient. Die Autoren sowie deren Fotografin Tina Hillier haben eine tolle Zusammenstellung von wirklich „coolen Caravans“ auf insgesamt 160 Seiten gedruckt. Man muss sich dabei eingestehen, dass auch andere Hersteller klasse Fahrzeuge entwickelt und gebaut haben. Auch wenn für uns der VW-Bus mit all seinen Facetten der Liebling bleiben wird, ist dieses Buch eine tolle Ergänzung im Bücherregal und wird uneingeschränkt empfohlen.
Field-Lewis, Jane und Haddon, Chris: „Mein cooler Caravan“. 166 Seiten, 230 x 196mm, Knesebeck Verlag, ISBN 978 – 3868734188, Preis 19,95 Euro