Probefahrt neuer Multivan: Vor- und Nachteile sowie Maße
Der neue Multivan ist da. Wie fährt er sich? Wie sind die Abmessungen, gerade im Vergleich zum T6.1? Oliver Wozny hat sich den neuen Multivan genau angesehen.
Hallo Bullifreunde!
Bei einigen Händlern (nicht allen!) kann man sich schon den neuen Multivan ansehen und ihn Probe fahren.
Er heißt übrigens nicht T7, sondern nur Multivan.
Womöglich wird der kommende, im Jahr 2024 neu erscheinende Bus, T7 heißen. Er wird mit Ford derzeit gemeinsam entwickelt (Nutzfahrzeug, Camperbasis).
Aber hier jetzt Infos zum neuen Multivan. Alle Angaben ohne Gewähr!
Zu den Innenraummaßen (Vergleich zum T6.1 Comfortline immer dahinter in Klammern):
- Höhe innen hinter den vorderen Sitzen vom Boden bis zur Decke: 1,35m mit Panoramadach (1,32m)
- Innenraumlänge vom Heckfenster bis zum Beginn der vorderen Sitze, also Laderaumlänge: 2,25m (2,42m)
- Innenbreite, sozusagen die Bettbreite hinten in der dritten Sitzreihe in tiefer Höhe der Seitenverkleidung: 1,38m (1,51m)
- Innenbreite, sozusagen die Bettbreite hinten in der dritten Sitzreihe in Höhe der Fenster, also von Seitenfenster zu Seitenfenster: 1,75m (1,75m)
- Innenbreite, sozusagen die Bettbreite im Bereich zwischen beiden Schiebetüren, also in der zweiten Sitzreihe in tiefer Höhe der Seitenverkleidung: 1,60m (1,60m)
- Innenbreite, sozusagen die Bettbreite im Bereich zwischen beiden Schiebetüren, also in der zweiten Sitzreihe in Höhe der Fenster, also von Seitenfenster zu Seitenfenster: 1,78m (1,76m)
- Beladung Heck-Kofferraum: Ladebreite knapp über dem Boden: 1,20m (1,26m)
- Beladung Heck-Kofferraum: Ladebreite in mittlerer Höhe: 1,30m (1,42m)
Ergebnis Innenraummaße:
- Innenraumhöhe im Grunde ähnlich wie im T6.1.
- Deutlich weniger Platz in der Innenraumlänge.
- Ähnliche Innenraumbreiten, jedoch schränken breite Seitenwandverkleidungen den Innenraum hinten deutlich ein.
- Kleiner und engerer Kofferraum.
Zu den Außenmaßen:
- Vorderer Überhang von Felgenmitte des vorderen Rades bis vorderem Ende: 0,89m (0,91m)
- Vorderes Ende bis Ende der Fahrertür: 1,57m (1,37m)
- Hinterer Überhang von Felgenmitte des hinteren Rades bis zum Heckende: 0,91m (0,99m)
- Radstand: 3,17m (3m)
- Insgesamt Multivan: 0,89m + 3,17m + 0,91m = 4,97m Gesamtlänge
- Insgesamt T6.1: 0,91m + 3m + 0,99m = 4,9m Gesamtlänge
Ergebnis Außenmaße:
Hier wird deutlich, wo der Multivan gegenüber dem T6.1 die Zentimeter in der Innenraumlänge verliert: Vorne ist für Motor und Fahrerplatz mehr Raumbedarf. Das sind hier satte 20 cm (1,57m zu 1,37m).
Jetzt meine ermittelten Vor- und Nachteile:
Plus:
- Große Frontscheibe und tiefe Front, so kann man nach vorne gut auf die Straße schauen.
- Zwar gibt es viele technische Details des Golf 8 (Software), aber es gibt im Lenkrad echte Tasten und eine selbsterklärende Bedienung der Außenspiegel und Fenster (Technik in den Türen).
- Pkw-mäßiges und leises Fahren möglich. Viel agiler und windschlüpfriger als der T6.1. Zügigeres Fahren in Kurven ist möglich. Ähnlich wie bei einem Pkw.
- Moderne Technik (z. B. gutes Head up Display, Hybrid) vorhanden.
- Man kann rein elektrisch fahren (beim Plug-in-Hybrid, max. 50km) oder im Hybridmodus, wo sich Elektromotor und Verbrennermotor je nach Fahrsituation abwechseln.
- Sehr bequeme Sitze, die sich bestens verstellen lassen.
- Kopfstützen lassen sich auch in der Tiefe verstellen, so dass der Kopf nicht zu sehr nach vorne gedrückt wird (passiert in vielen Pkw, auch in meinem T6).
- Verbraucht etwas weniger als der T6.1. Im Hybridmodus (je nach Fahrsituation treibt der Verbrenner oder der Elektromotor den Multivan an) brauchte ich auf meiner Fahrt rund 5,5l. (Aber natürlich musste der Elektromotor vorher aufgeladen werden).
- Leichter als der T6.1.
- Tiefgaragentauglich mit rund 1,90m Höhe. Aber im Inneren ungefähr so viel Höhe wie im T6.1.
- Panoramadach optional, da die Dachklimatisierung nun seitlich verbaut wurde.
- Tolles funktionales Sitz- und Tischsystem.
- Luftiges Armaturenbrett.
- Die gefahrene Variante mit 150 PS (Benzin) mit Hybrid kommt insgesamt auf 218 PS. Er hat einen sehr guten Durchzug. Der Frontantrieb ist erstaunlich souverän auf der Straße. Ein Durchdrehen der vorderen Reifen war mir (allerdings auf trockener Straße) so leicht nicht möglich.
Minus:
- Lange Front mit dicker A-Säule, die die Sicht teilweise verstellt.
- Mehr Verkehrsfläche wird verbraucht. Er ist in der kurzen Version 4,97m lang (7 cm mehr als der T6.1) und rund 1,94m breit (plus 4 cm). Somit weniger stadttauglich. Einen etwas größeren Wendekreis bringt er ebenfalls mit.
- Trotz der größeren Außenmaße besitzt er im Inneren eine geringere Innenraumlänge und-breite und einen kleineren Kofferraum als der T6.1.
- Du musst schon die lange Version mit 5,17m Länge nehmen, um ungefähr die gleiche Innenraumlänge zu erhalten, wie aktuell im T6.1 (4,90m Außenlänge).
- Das große Panoramadach lässt sich nicht durch ein Rollo verdunkeln. Die (leichte) Verdunklung im Glas reicht im Hochsommer sicherlich nicht aus.
- Kein Stahlschiebedach möglich.
- Kein Handschalter möglich.
- Reiner Elektroantrieb (Hybrid) erlaubt lediglich einen Radius von ca. 30 bis 50km.
- Der Akku lädt recht langsam.
- Recht viel Hartplastik im Armaturenbrett verbaut.
- Busfahrgefühl (natürlich nur, wer drauf steht) nicht mehr so vorhanden, du sitzt zudem etwas tiefer.
- Kein Diesel (aktuell) erhältlich. Der 150 PS Diesel kommt im Jahr 2022. Ein größerer Diesel ist erst für 2026 (!) angekündigt.
- Kleiner Benziner besitzt nur 136 PS mit lediglich 1,5l. Hubraum.
- Ein Allradantrieb ist erst im Jahre 2024 geplant. Derzeit nur Frontantrieb möglich.
- Geringere Anhängelast als der T6.1 (1,6 t. bzw. 2 t. je nach Motor).
- Derzeit noch kein Schlafsystem im Multivan.
Meine Zusammenfassung:
Wer vom Sharan oder einem Fremdfabrikat kommt, wird den Multivan sehr mögen. Er fährt sich agil, gerade in Kurven, und bietet aktuelle Technik. Das Fahren macht richtig Spaß. Du sitzt sehr bequem und kannst mit dem Multivan lange Reisen erholt fahren.
Wenn du jedoch eher vom VW T5/6/6.1 kommst, wirst du womöglich enttäuscht sein: Der Innenraum wird kleiner, ein Diesel gibt es (noch) nicht, du kannst (noch) nicht drin schlafen und du musst (bis 2024) immer Frontantrieb nehmen. Und die Anhängelast ist gering(er). Als Camper gibt es ihn ebenfalls nicht.
Beste Grüße, Oliver
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