Russland-Reise im T3
Roland Bathon ist mit seiner Familie im T3-Campingbus nicht unbedingt dort auf Reisen, wohin es andere in den Urlaub zieht. 2009 ging es mehr als 7000 Kilometer weit in den Ural und das nicht zum ersten Mal. Bereits 2002 war er auf dieser Mammutroute unterwegs.
Bei der ersten Russland-Tour in 2002 holte ich meine Frau ab, die damals in Orenburg, einer Stadt direkt an der eurasischen Kontinentalgrenze, studierte.
2009 unternahm ich die Reise noch einmal zusammen mit Frau und Tochter, um Freunde zwischen Moskau und dem Ural zu besuchen und Filmaufnahmen für die Internet-Zeitung www.russland.ru zu machen, für die wir nebenberuflich tätig sind.
Viele unserer Reiseerlebnisse lassen sich dort nachlesen.
Die russische Hauptstadt Moskau haben wir allerdings bei beiden Reisen gemieden. Der Verkehr dort ist wirklich mörderisch. Rom oder Paris sind nichts dagegen.
Ansonsten ist die Fahrt durch Russland nicht so abenteuerlich, wie viele glauben. Für Übernachtungen finden sich an allem Hauptstrecken so genannte "Awtostojankas", das sind bewachte Parkplätze.
Nur vor der Verkehrspolizei muss man sich in acht nehmen, vor allem in den Grenzregionen von Transitstaaten wie der Ukraine zur Europäischen Union.
Den Verkauf meines ersten T3, mit dem wir 2002 auf unserer ersten Russland-Reise unterwegs waren, habe ich als Bulli-Fan nie ganz verwunden. Damals dachte ich, nach der Geburt unserer Tochter sei die Zeit für solche Touren vorbei. Nachdem sie aber letztes Jahr sieben geworden war, wollten wir es noch einmal wagen. Schwierig war es nur, in 2009 erneut einen gut erhaltenen T3 für einen vergleichbaren Preis zu finden.
Unser aktueller T3 stammt aus dem letzten Produktionsjahr 1992. Ein Vorbesitzer hatte das Auto von dem Ersteigentümer, der Telekom, gekauft und professionell zum Campingbus ausgebaut, jedoch nie angemeldet oder gefahren. Das Fahrzeug verfügt über drei Sitz- und drei Schlafplätze. Entdeckt haben wir den Bulli bei einem Autohändler.
Auf der Fahrt in den Osten in 2009 und bei zwei Kurzreisen hat uns der T3 ohne Panne treue Dienste geleistet. Auch 2010 wollen wir ihn wieder für lange Touren einsetzen, diesmal aber für konventionellere Reiseziele wie Italien, Großbritannien und Portugal.
Auch Russland wird irgendwann wieder auf dem Programm stehen. Unser Plan: Wir wollen rund um die Ostsee nach Sankt Petersburg fahren oder über das Baltikum die Nordroute wieder bis zum Ural. Da wir in diesen Regionen über zahlreiche Kontakte verfügen, wird es mit der Umsetzung wohl nicht mehr allzu lange dauern.
Für die Internet-Zeitung www.russland.ru hat Roland Bathon das folgende Video "Im VW Bulli zum Ural" gedreht.
Das Fahrzeug
Modell: T3 Hochdach
ehem. Sonderfahrzeug: Ex-Telekom, jetzt Campingbus
Spitzname: Russland.TV-Tourbus
Baujahr: 1992
gef. Kilometer: 80.000
weiteste Fahrt: Schweinfurt - Tscheljabinsk (Südural, Russland)
erster Motor: ja
Motorart: Diesel
Motorleistung: 55 PS
Sitze: 3
Betten: 3
selbst ausgebaut: nein
Der Fahrer
Name: Roland Bathon
VW-Bulli.de-Benutzername: kagul
Geburtsjahr: 1970
Wohnort: Schweinfurt
Familienstand: verheiratet
Kinderanzahl: 1
Kinderalter: 7
Fahrer seit: 1989 erstmals (bei der Post)
warum Bulli? praktisch, geräumig und mit Charakter
überzeugt, weil: Bulli fahren ist ein einzigartiges Gefühl
Anzahl Bullis: zwei T3 (bis 2002 und wieder seit 2009)
liebste Urlaubsziele: Russland
nächster Urlaub: Italien, Großbritannien
wichtigste Reise: 2002 und 2009 zum Ural
liebster Camping-/Stellplatz: Przeworsk, Südpolen
zukünftige Wünsche: Navigationssystem
zusätzlicher Bulli geplant? Nein, der jetzige Bus soll noch lange fahren.