Silke und ihr T4: Trotz vieler Schwierigkeiten ein Team geblieben
Leicht hatte es Silke Dierßen (58) nicht in den vergangenen Jahren. Es gab etliche Schwierigkeiten, die ihr das Leben bereitete. Umso schöner ist es, dass Silke ihren treuen T4 halten konnte. Hier erzählt sie ihre Bulligeschichte.
Hallo Bullifreunde!
Angefangen hat meine Bulli-Liebe schon in den 1990ern. Da hatten wir einen T3 Turbodiesel mit Vanfenster. Den verkauften wir dann leider im Jahr 2000, als wir in mein Elternhaus zogen. Er war uns damals einfach zu teuer.
Acht Jahre hat es dann gedauert, bis ich wieder einen Bulli kaufen konnte.
Nachdem wir im September 2007 in Hannover einen Tag auf dem 60. Bulli-Geburtstag waren, war meine Liebe erneut entflammt. Ich hatte von einem blauen Bulli geträumt, da aber meine Tochter einen Traum hatte, in dem ich damit verunglückte, sollte und wollte ich keinen Blauen mehr kaufen.
Im April 2008 war es dann so weit: Wir sahen auf einem Automarkt den T4 Multivan Allstar, in strahlendem Rot. Der Verkäufer hatte ihn gekauft und wollte ihn eigentlich mit in seine Heimat (ich glaube, es war ein arabisches Land) nehmen, aber er konnte die überraschend hohe Einfuhrsteuer nicht aufbringen und hat ihn mir auch deshalb für 6000 Euro verkauft. Die Einfuhrsteuer sollte 12.000 Euro kosten.
Ich wusste nicht, was das bedeutet, das wurde mir dann im Autohaus erklärt. Es wurde gesagt, dass der Wert so hoch sei.
Am 23. April 2008 hab ich ihn auf meinen Namen zugelassen, mit Lkw-Zulassung. Dadurch war er ja günstig in den Steuern, und da unsere Kinder groß waren, waren und sind mein Mann und ich oft alleine unterwegs mit dem Bulli, oder meine Mutter kam mit.
Für mich ist der Bulli etwas zum Entschleunigen und Seelenfutter.
Unser Sohn ist einer der Gründer von einem Opelclub, und die fragten mich, ob ich mit Bulli den Servicewagen machen möchte und was so gebraucht wird wie Zelt, Grill, Tisch und Bänke mitnehmen könnte. Das ist bis heute noch so. Es sind immer wieder schöne Erlebnisse, denn inzwischen wissen die Opelfreunde: wenn der Rote Bulli kommt sind die "Helldrivers" da.
Ich habe aber auch andere Bullifreunde kennengelernt. Einem Stammtisch habe ich mich auch angeschlossen, schon alleine wegen Rat und Tat beziehungsweise Ersatzteilen.
Seit 2017, als mein Mann, mit dem ich seit 37 Jahren verheiratet bin, eine Augen-OP hatte, die leider seine Sehkraft stark verringerte, konnten wir nicht mehr so viel machen, aber Einsätze des Bullis zum Transport und auch mal Kurztrips waren noch möglich.
Dann erkrankte meine Mutter im Jahr 2019 an Demenz. Durch die bald folgende Pandemie und die fortschreitende Demenz konnte ich den Bulli kaum pflegen, aber er hat immer TÜV bekommen. Leider bleicht er immer mehr aus. Der Klarlack löst sich sehr stark ab. Ich hoffe, dass ich ihn lackieren kann, was ja bei einer Oldtimer-Zulassung in der alten Lack-Mischung sein muss. Aber das Wichtigste ist, dass ich den Bulli trotz aller Rückschläge halten konnte.
Beim TÜV 2021 hat der Prüfer Bauschaum im Schweller gefunden und dann an beiden Seiten viel aufgehauen, um zu sehen wie viel Bauschaum drin ist. Ich wusste nicht, dass das ab Werk eingesetzt wurde und der Prüfer auch nicht. So konnten wir eine Menge Schweißen.
Nun ist meine Mutter im letzten Sommer nach einem Schlaganfall und neun Monaten intensiver Pflege zu Hause friedlich eingeschlafen.
Wir haben auch inzwischen fünf Enkelkinder bekommen und werden nun neu durchstarten. Mein Mann ist inzwischen Rentner, und ich werde noch ein bisschen Arbeiten gehen, aber wir wollen wieder auf Tour gehen und das erste mega Event war das Bulli-Fest in Hannover.
Unsere Enkelkinder lieben den Bulli, und es wird manchmal gelost, wer mitfahren darf. Da ich ihn als Lkw zugelassen habe, gibt es nur Fahrer- und Beifahrersitz.
Wir waren so glücklich über die Karten, die wir bei VW-Bulli.de gewonnen hatten und konnten es kaum fassen. Das VW Bus Festival haben wir sehr genossen.
Mit lieben Bulligrüßen,
Silke Dierßen