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Umbau der H7-Lampen in H7-LED bei einem T6

Oliver Wozny hat es getan: Er hat bei seinem T6 die H7-Lampen gegen H7-LED getauscht. Wie das funktionierte, und ob sich der Wechsel lohnt, erzählt Oliver hier.

Olivers T6.

 ©Oliver Wozny

Hallo Bullifreunde!

Vorneweg die Frage: Lohnt sich der Wechsel? Auf jeden Fall! Machen!

Hier ist die Geschichte dazu:

Als ich im Jahr 2019 einen neuen T6 kaufte (Basis war ein Kastenwagen, der zum Camper durch die Firma Werz von der Schwäbischen Alb umgebaut worden ist), gab es tatsächlich serienmäßig nur H4-Scheinwerfer.

Ich musste seinerzeit das „Licht- und Sichtpaket“ dazubuchen, um überhaupt H7-Lampen zu erhalten. So war das damals halt bei der Serienausstattung bei VW.

Bei nächtlichen Fahrten hat man sicherlich einen Vorteil dadurch, dass die Scheinwerfer bei einem solchen Bus recht hoch angebracht sind und der Blick in die Ferne auch bei H7 etwas besser ist als bei einem handelsüblichen Fahrzeug, doch die Lichtausbeute ist und bleibt schlecht.

Sicherlich hätte ich damals beim Kauf des Busses auch das LED-Paket hinzunehmen können, doch der Aufpreis lag bei annähernd 2.000 Euro. Das war mir damals einfach zu viel, ich hatte seinerzeit den Schwerpunkt auf andere Ausstattungspakete gelegt.

 ©Oliver Wozny

Was spricht eigentlich für einen Wechsel auf LED?

1. Eine höhere Lichtleistung.
2. LED-Scheinwerfer bieten zudem eine bessere Ausleuchtung der Straße und erhöhen die Sichtbarkeit bei Nachtfahrten.
3. Sie besitzen eine längere Lebensdauer im Vergleich zu Halogenlampen, was weniger häufige Wechsel bedeutet.
4. Energieeffizienz: LEDs verbrauchen weniger Energie, was die Batterie des Fahrzeugs schont.
5. Eine bessere Farbwiedergabe: LEDs erzeugen ein weißeres Licht, das der natürlichen Tageslichtfarbe näherkommt und das Sehen erleichtert.

Betriebserlaubnis:

Der Wechsel von H7-Halogenlampen auf H7-LED-Lampen ist grundsätzlich bei vielen Fahrzeugen technisch möglich, jedoch sollte beachtet werden, dass der Einsatz von LED-Lampen im Scheinwerfer nicht ohne Weiteres legal ist.

Um die Betriebserlaubnis nicht zu gefährden, sollte man mit dem Einbau unbedingt warten, bis der Hersteller die LED freigibt. Insofern habe ich mich sehr gefreut, dass Philips jetzt für den T6 die H7-LED-Lampen freigegeben hat. Wie prüft man das eigentlich? Wenn man sich die Allgemeine Bauartgenehmigungsliste von Philips anschaut, muss man einmal auf das Modell/ den Typ achten (T6) und auf die Scheinwerfergenehmigungsnummer (E-Prüfnummer). Diese findet man beim T6-Scheinwerfer oben am Rand auf der Plastikabdeckung. Stimmen sie überein (hier E9 11760), kann betriebserlaubnisgerecht die LED eingebaut werden.

 ©Oliver Wozny

CAN-Bus-Adapter:

In meinem Fall war es nötig, zusätzlich noch einen sogenannten CAN-Bus-Adapter einzubauen.

Dieser wird in modernen Fahrzeugen verwendet, um zusätzliche elektronische Geräte und Systeme in die bestehende Fahrzeugelektronik zu integrieren. Der Controller Area Network CAN-Bus ist ein Kommunikationssystem, das es den verschiedenen elektronischen Steuergeräten (ECUs) im Fahrzeug ermöglicht, miteinander zu kommunizieren. Dazu gehört auch der hier beschriebene Lampentausch von Halogen hin zu LED.

Hier ist der Grund die unterschiedliche Spannung zwischen Halogenscheinwerfern und LED. Wenn das Fahrzeug im Dunkeln gestartet wird, muss das Licht ohne Fehlermeldung sofort erscheinen, auch wenn die Spannung einer Halogenlampe eigentlich völlig anders ist als bei einer LED. Dieser Adapter gleicht das also aus, so dass dem Fahrzeugsystem die Halogenspannung „vorgegaukelt“ wird.

Ich entschied mich dazu, bei meinem VW-Service-Händler (Trompeter in Lünen-Brambauer in der Nähe von Dortmund -www.trompeter24.de-) diese im Rahmen einer sowieso anstehenden Inspektion einbauen zu lassen. Als ich dann nach Hause fuhr und sie erstmalig testete, gab es überhaupt keine Probleme. Das lag daran, dass es draußen taghell war und die Lampenautomatik der Scheinwerfer erst leuchteten, als ich durch einen Tunnel fuhr. Als ich dann allerdings abends zu Hause im Dunkeln den Wagen startete, erschien auf einmal im Armaturenträger die gelbe Warnlampe.

Ich sprach dann mit der Firma Trompeter und sie stellten fest, dass hier der CAN-Bus-Adapter, der das ja eigentlich regeln soll, defekt war. Ich nahm entsprechend Kontakt mit der Firma Philips auf und bat um eine Ersatzlieferung. Philips wollte dafür u. a. die entsprechende Rechnung und die Seriennummer erhalten, die auf der Verpackung steht. Man hat mir dann einen neuen zugeschickt, der dann ebenfalls bei Trompeter eingebaut wurde. Und siehe da, die Fehlermeldung tauchte nicht mehr auf! Der erste CAN-Bus-Adapter war also definitiv defekt. Ende gut, alles gut.

Und hier jetzt anhand von Bildern der Einbau bei meinem T6:

1) Die Verpackung und CAN-Bus-Einbaubeschreibung:

Beschreibung

Beschreibung

2) Hinter dem rechten Scheinwerfer ist der Luftfilterkasten verbaut:

3) Das Oberteil muss demontiert werden, um die Halogenlampe zu erreichen:

4) Jetzt kann den Leitungssatz am Scheinwerfergehäuse ausgeclipst werden:

5) Das ist der Deckel auf der Rückseite, der die Halogenlampen abdeckt:

6) Mit einem Stufenbohrer oder Kegelfräser wird ein Loch in den Deckel gefräst:

7) Die bisherigen Lampen werden entnommen und durch die neuen LED ersetzt:

8) Außerhalb des Scheinwerfers wird der CAN-Bus-Adapter befestigt, der den fahrzeugseitigen Leitungssatz mit der neuen Lampe verbindet und das Aufleuchten der Lampenausfall-Kontrolle verhindern soll (siehe das Thema Spannung im Bericht):

9) Mit den mitgelieferten Stopfen wird der Durchgang der beiden Leitungen in das Scheinwerfergehäuse abgedichtet:

10) Links vorne ist es etwas schwieriger, da die Batterie die Arbeiten durch Platzmangel etwas erschwert:

Weiteres Foto zu diesem Schritt

11) Zum Abschluss wird ein Aufkleber auf dem Schlossträger in der Nähe der Scheinwerfer aufgebracht, der auf die Kompatibilität und Genehmigung der verbauten Leuchtmittel verweist:

12) Hier noch ein Auszug aus der Kompatibilitätsliste von Phillips:

13) Die im Text beschriebene Fehlermeldung durch den defekten CAN-Bus-Adapter:

14) Die Ausleuchtung der LED. Ich bin sehr zufrieden. Würde es immer wieder machen:

Ausleuchtung:

15) Hier als beispielhafte Ergänzung die H4 LED Lampen von Philips, die in meinem T3 eingebaut worden sind.

Auch sie verbessern deutlich die Sicht.

Und wie läuft der Einbau so ganz generell bei anderen Fahrzeugen ab? (Also nicht speziell für den T6, für den ich ja oben den Einbau beschrieben habe):

1. Vorbereitung:
a. Stelle sicher, dass das Fahrzeug auf einer ebenen Fläche steht und der Motor ausgeschaltet ist.
b. Öffne die Motorhaube und sichere sie.

2. Zugang zu den Scheinwerfern:
a. Entferne die Abdeckung des Scheinwerfers auf der Rückseite. Dies kann je nach Modell durch Lösen von Clips oder Schrauben erfolgen.
b. Ziehe den Stecker von der Halogenlampe ab.

3. Entferne die alten Halogenlampen:
a. Drehe die Halogenlampe gegen den Uhrzeigersinn, um sie zu lösen und herauszunehmen.

4. Einsetzen der neuen LED-Lampen:
a. Setze die neue H7-LED-Lampe ein und drehe sie im Uhrzeigersinn, bis sie sicher sitzt. Wenn möglich die Lampenfläche nicht mit bloßen Fingern anfassen.
b. Schließe den Stecker wieder an.

5. Scheinwerferabdeckung anbringen:
a. Bring die Abdeckung des Scheinwerfers wieder an und sichere sie mit den Clips oder Schrauben.

6. Testen:
a. Schalte die Scheinwerfer ein, um zu überprüfen, ob die neuen LED-Lampen ordnungsgemäß funktionieren.

7. Ausrichtung der Scheinwerfer:
a. Nach dem Wechsel der Lampen sind die Scheinwerfer auf Funktion zu überprüfen und einzustellen, um sicherzustellen, dass sie korrekt ausgerichtet sind und keinen entgegenkommenden Verkehr blenden.


Weitere Bilder und Berichte zum Thema Bus und drumherum kannst du auch auf der Website des Autors Oliver Wozny auf www.busglueck.de aufrufen. Seine Website feiert übrigens jetzt fünfjähriges Bestehen und ein Blick lohnt sich dort immer.

Oliver Wozny