Volkswagen Classic und Co. bei der 10. OCC-Küstentrophy
Die OCC-Küstentrophy zählt zu den schönsten Oldtimer-Rallyes des Nordens. Erstmals dabei war bei der zehnten Auflage das Team Volkswagen Classic - mit einigen besonderen Fahrzeugen.
Motorgrummeln und Meeresrauschen: Der Brügmanngarten in Travemünde war erneut Start, Ziel und Parc Fermé für eine der schönsten Oldtimer-Rallyes des Nordens: Die OCC-Küstentrophy ging auf ihre Jubiläumsfahrt zum Zehnjährigen. Unter der sportlichen Leitung des ehemaligen Rallye-Europameisters Armin Schwarz absolvierten die 120 Oldtimer aus den Baujahren 1930 bis 1991 zwei Etappen mit rund je 250 Kilometern. Die Rallye, die als kleine Ausfahrt des Versicherungsspezialisten OCC begann, hat sich zu einem Oldtimer-Highlight an der Ostseeküste entwickelt.
In diesem Jahr zum ersten Mal überhaupt mit am Start war das Team von Volkswagen Classic. Die Wolfsburger kamen mit einem Trio echter Hingucker an die Ostsee. Angeführt von einem in Europa extrem seltenen Volkswagen Puma GTS, einem in Brasilien auf Käfer-Plattform gebauten Roadster, gab sich auch ein viperngrünes Käfer Cabriolet (beide aus dem Jahr 1979) die Ehre. Meistens direkt gefolgt von dem Senior der Mannschaft: einem Volkswagen Typ 2 „T1“ aus dem Jahr 1965: in den alten Farben der Lufthansa – blau und gelb – diente dieser „Bulli“ lange Zeit als Mannschaftsbus auf dem Vorfeld des Frankfurter Flughafens.
An Tag eins der Küstentrophy starteten die 240 Fahrer und Beifahrer in Travemünde und rollten durch die ostholsteinische Küstenlandschaft bis nach Lütjenburg, wo auf Gut Helmstorf die Mittagsrast stattfand. Auf dem Weg kam der Rallyetross auch durch Neustadt, Grömitz und den Weißenhäuser Strand. Am Nachmittag ging es durch die Holsteinische Schweiz über Bad Schwartau zurück nach Travemünde.
Am zweiten Rallyetag stand die Strecke dann ganz im Zeichen der endlosen, mecklenburgischen Alleen und herrschaftlichen Schlösser. Dafür mussten die 120 Oldtimer am frühen Sonnabend Morgen zunächst die Priwall-Fähre im Travemünder Hafen nutzen. Über Harkensee und Klütz erreichte das „Alte Eisen“ bei Wohlenberg die mecklenburgische Ostseeküste.
Bevor man zu sehr ins Schwärmen über die wunderbare Landschaft geriet, sahen sich die Teilnehmer mit einer der zahlreichen Wertungsprüfungen zurück auf den Boden der Rallye-Realität geholt. Im Fokus der Zuschauer an der Stecke standen natürlich die zahlreichen Vorkriegsmodelle: Neben zwei Alvis Silver Eagle (1931 und 1936) beindruckten vor allem die insgesamt drei Bentley (1929-1931) und der offene Rolls-Royce Phantom I Dual Cowl aus dem Jahr 1927.
Über Schloss Hasenwinkel fuhren die Oldtimer über Schloss Kaarz gen Süden: Die ehemalige Hauptresidenz der Großherzöge von Mecklenburg-Schwerin, Schloss Ludwigslust, diente als Kulisse für die Mittagsrast. Nach der Kaffeepause auf Schloss Dreilützow rollte der Rallye-Tross wieder nordwärts. Über den Priwall ging es zurück nach Travemünde, dem nach Stunden ohne Servolenkung und Bremskraftverstärker sehnlichst erwarten Ziel.
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