VW bei der "Rügenclassics 2015"
90 Oldtimer, eine kulturell reiche Insel und internationales Flair. Aus diesem Stoff war die „Rügenclassics 2015“. Erstmals traten bei dieser Veranstaltung auch chinesische Teams an. Volkswagen Classic stellte drei Klassiker aus seiner Sammlung in Wolfsburg und Hannover zur Verfügung, um sechs Teilnehmer aus dem Reich der Mitte Rallye-Erfahrung sammeln zu lassen.
Wie Li pilotierte einen VW Typ 147 („Fridolin“) und zeigte sich begeistert: „Die Landschaft hier auf Rügen ist wirklich malerisch. Deutschland ist ja gemeinhin fast nur durch Bilder aus Bayern bekannt. Eine völlig neue Erfahrung.“ Im Polo von 1977 starteten Fan Lu und Yuanto Jia. Hao Luo startete mit Beifahrer Dominic Lyncker im T 2 Camper. Gerade auf einer Insel wie Rügen passt ein Camping-Bus ins Bild. Was Luo, genauso wie seine Landsleute, aber am meisten beeindruckte, war die saubere Luft. In China herrschen selten Verhältnisse von klarem Himmel und weitgehend staubfreier Luft. Blühende Rapsfelder so weit das Auge reicht sind ebenfalls eher selten im Reich der Mitte.
Vom Flair her ist die Rügenclassics zwar etwas entfernt von den üblichen Oldtimer-Ausfahrten – hier wird weniger auf Gleichmäßigkeit und Zeiten geachtet. Vielmehr sind es Rätselfragen im Stil einer Quiz-Sendung, die es zu beantworten gilt. Die Mannschaft von Volkswagen hatte dabei das zusätzliche Handicap die deutsche Sprache ins Englische und auch mit Händen und Füßen ins Chinesische zu übersetzen. Doch es hat geklappt. Am Ende landeten alle eingesetzten Autos unter den Top 25.
Und dass fast alle Fahrzeuge des Teilnehmerfeldes die Ziellinie überquerten, ist zum Teil auch der Service-Mannschaft von Volkswagen Classic zu verdanken. Michael Winkler und seine Crew reparierten nämlich nicht nur Konzern-Modelle. Vom englischen Oldtimer bis hin zum Mercedes brachte die Mannschaft alles Liegengebliebene wieder zum Einsatz. Dafür belohnte der Veranstalter die Mannschaft auch mit einem Sonderpreis. Das Service-Fahrzeug war auf Rügen in aller Munde, wie auch der Fridolin der an den vier Tagen zum Liebling der Massen avancierte.
Als prominenter Vertreter agierte Egon Müller. Der ehemalige Speedway-Superstar – heute ist er 69 Jahre alt – moderierte als Streckensprecher die Veranstaltung. Außerdem startete er einen Weltrekordversuch mit seinem Motorrad. Er wollte möglichst schnell aus dem Stand auf Tempo 200 beschleunigen. Zum Rekord fehlten am Ende lediglich zwei Zehntel Sekunden.