VWN legt in schwierigem Marktumfeld im ersten Halbjahr zu
Volkswagen Nutzfahrzeuge hat seine Verkäufe im ersten Halbjahr um neun Prozent gesteigert. Auch Umsatz und Rendite legten zu. Damit sieht es bei VWN besser aus als bei anderen Volkswagen-Marken.
Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) hat ein starkes erstes Halbjahr 2024 beim Absatz hingelegt. Mit einem Anstieg von jeweils rund 9 Prozent erhöhte sich der Absatz auf 231.262 Fahrzeuge, der Umsatz stieg auf 8,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen stieg laut VWN-Mitteilung "trotz der Belastungen aus Rückstellungen für Aufhebungsverträge auf 641 Millionen Euro (+42,9 Prozent)". Die operative Rendite erreichte damit 7,9 Prozent (+1,9ppt).
Damit schlug sich VWN besser als die meisten der anderen Marken des VW-Konzerns, die zur sogenannten Markengruppe Core gehören, nämlich VW Pkw, Skoda und Seat/ Cupra.
Thomas Schäfer, Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG, Markengruppe Core & CEO Marke Volkswagen sagte laut Mitteilung: "Im ersten Halbjahr haben wir in der Brand Group Core Fortschritte bei unseren Performance Programmen erzielt. Jedoch gilt trotz aller bereits laufenden Kostensparmaßnahmen: Wir müssen unsere Fixkosten noch weiter senken, um in diesem schwierigen Marktumfeld nachhaltig auf Kurs zu bleiben. Der zusätzliche Gegenwind zeigt sich deutlich in unseren Kennzahlen, speziell bei der Marke Volkswagen: In der ersten Jahreshälfte sind die Fixkosten gestiegen - und konnten nicht durch Fahrzeugabsätze und Umsatzerlöse ausgeglichen werden. Darüber hinaus wurde das Ergebnis durch Rückstellungen für Aufhebungsverträge in der Volkswagen AG belastet. Ohne Sondereffekte hätten wir als Markengruppe zwar eine operative Marge von 6,0 Prozent erreicht, aber auch unter Berücksichtigung zukünftig höherer Anteile von Elektrofahrzeugen mit derzeit niedrigeren Margen dürfen wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Es ist entscheidend, dass wir unsere Performance Programme weiter mit aller Kraft umsetzen - und vor allem die Synergien zwischen den Marken der Brand Group Core konsequent weiter ausschöpfen."
Patrik Andreas Mayer, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen, Geschäftsbereich "Finanzen", sagte laut Mitteilung: "Die Zahlen der Marke Volkswagen zeigen sehr deutlich: Unsere bisherigen Anstrengungen bei den Kostenreduktionen reichen auch unter Berücksichtigung der Sonderbelastungen derzeit nicht aus. Hohe Fixkosten und Einmaleffekte belasten die Profitabilität deutlich. Die Maßnahmen des Performance Programmes sind in der Umsetzung, aber wir haben noch einen harten Weg vor uns - und müssen weiterhin konsequent sein, um nachhaltig den finanziellen Spielraum für Zukunftsinvestitionen und Arbeitsplätze zu sichern."
Auch der allgemeine Ausblick ist eher verhalten, wenn auch Hoffnungen auf neuen Modellen liegen. Die Markengruppe teilte mit: "In einem von anhaltend schwacher Konjunktur, verstärktem Wettbewerb und politischen Herausforderungen geprägten Jahr 2024 konzentriert sich die Markengruppe Core weiterhin auf erfolgreiche Modellhochläufe und die Umsetzung der Performance Programme der verschiedenen Marken. Mit klarem Fokus auf strikte Kosteneffizienz und die Realisierung von Synergien aus der Zusammenarbeit sowie Wachstum plant die Markengruppe im zweiten Halbjahr die Profitabilität zu erhöhen. Bereits in den kommenden Monaten werden zunehmende Ergebniseffekte aus den Performance Programmen der Marken erwartet."
Die Markengruppe Core konnte im ersten Halbjahr einige Meilensteine mit der Einführung attraktiver Modellneuheiten verzeichnen, darunter Tiguan, Golf, T-Cross und die vollelektrischen Volkswagen ID.7 Tourer. Gleichzeitig beeinträchtigten diese neuen Modelle in ihrer Frühphase erwartungsgemäß das Ergebnis. Für die kommenden Monate und mit zunehmender Marktpräsenz der neuen Modelle erwartet die Markengruppe Core deshalb ein deutlich positiveres Momentum.
Die Markengruppe Core sieht sich "weiterhin auf Kurs, die angestrebte Steigerung der operativen Rendite auf 8 Prozent ab 2026 zu erreichen und fokussiert dazu neben der strikten Umsetzung der Performance Programme zur Kostensenkung und Steigerung der Produktivität klar auf eine weitere Reduzierung von Komplexität, die Verkürzung von Entwicklungszyklen und eine konsequente Nutzung von Synergiepotenzialen".