Zurück

VWN plant neue Elektro-Transporter-Familie ab 2028

Ein geplatzter Auftrag einer anderen Konzernmarke macht's möglich: Volkswagen Nutzfahrzeuge wird laut Unternehmenschef Carsten Intra ab 2028 eine ganze E-Transporter-Familie unter dem Projektnamen "Space" einführen.

Carten Intra: "Wir stärken jetzt unsere eigene Nutzfahrzeugkompetenz mit der eigenen Plattform. Das hatten wir so noch nie."

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Volkswagen Nutzfahrzeuge plant, seine komplette Transporterflotte auf Elektroantrieb umzustellen – ab 2028. Im Jahr 2028 macht laut Volkswagen Nutzfahrzeuge-Chef Carsten Intra gegenüber der Deutschen Presse-Agentur dpa der neue Elektro-Crafter den Auftakt. Nach und nach sind dann weitere Modelle geplant. Intra wird zitiert mit den Worten: "Wir planen einen getakteten Modellwechsel, nicht alle auf einmal, sondern sauber versetzt in einem vernünftigen Rhythmus." Unter dem Projektnamen "Space" soll so eine komplette E-Fahrzeugfamilie entstehen.

Den Anfang der E-Offensive bei VWN hatte im vergangenen Jahr der Elektro-Bulli ID Buzz gemacht. Die nun geplante "Space"-Flotte wurde überhaupt erst möglich, weil bei VWN ein Großauftrag der Konzernschwester Audi geplatzt war. Da VWN nun doch nicht ab 2026 ein Elektro-Topmodell für Audi in Hannover baut, erhielt VWN den Zuschlag - und die Kapazitäten - für die neue Elektro-Familie auf einer eigenen Plattform.

Laut Intra ist es so auch möglich, die ganze neue Familie auf einer eigenen, neu entwickelten Plattform zu bauen. Intra sagte: "Das wäre mit der Plattform, auf die der ID Buzz aufbaut, schlicht nicht möglich gewesen." Der Elektro-Bulli steht auf einer Plattform mit dem E-SUV ID. 4 von VW Pkw. Der bisherige E-Crafter ist ein umgebauter Verbrenner. Intra sagte weiter: "Wir stärken jetzt unsere eigene Nutzfahrzeugkompetenz mit der eigenen Plattform. Das hatten wir so noch nie."

Intra freut sich über die neuen Möglichkeiten - und den Kursschwenk: "Wir haben unsere Strategie komplett umgestellt", sagte Intra. "Von viel Fremdfertigung für andere Marken hin zu eigenen Produkten. Was wir jetzt haben, ist tatsächlich eine Vision für die nächsten 15 bis 20 Jahre."

von Gerhard Mauerer