Waldens Bulli-Touren
Seit 2015 erscheint bei GEO das Magazin WALDEN - Abenteuer vor der Haustür. Jetzt ist unter dem Titel "Endlich zuhause" die Camper-Ausgabe an die Kioske geschickt worden. Walden 1/2018 kostet acht Euro, eine Investition, die sich schon wegen der herrlichen Bulli-Geschichten und Bulli-Fotos lohnt.
Wir haben das neue Heft erhalten, aufgeblättert und nur zweimal aus der Hand gelegt – weil wir Appetit und Durst bekamen. Im Bereich Entdecken lasen wir, wie ein paar Freunde an ihren T2s schrauben und einfach mal so einen Abend lang der Großstadt entfliehen, um draußen zur Ruhe zu kommen.
Bekannt war, dass es in Frankreich Bulli-Retter gibt, die Wälder durchstöbern, bis sie wieder mal einen Rost-Bulli entdecken und ihn, oft mit raffinierter Logistik, ins Freie und zur Restaurierung bringen. Nachlesenswert auf jeden Fall.
Geradezu anmachend ist ein Streifzug durch Instagram, betitelt "Blondinen in Brettruhe" – die Dokumentation darüber, dass mit dem Bohren (und Sägen) dünner Bretter manches Bussle ein bissle besser werden kann.
Für Bastler und Baumarkt-Fans zeigt die Walden-Werkstatt in dieser Ausgabe Skizzen und Montagefotos eine Küchenmobils, gedacht für den Einsatz im sonst nicht unbedingt gut ausgestatteten Transporter, wenn es ans Freizeiten geht.
Liebevoll gezeichnet und für einige Jahre bestimmt ein guter Wegweiser sind die illustrierten Karten von Österreich, Deutschland und der Schweiz - mit den „besten Stellplätzen, Werkstätten und Bulli-Festivals“. Als Sonderteil ins Heft lösbar eingeklebt „Die 12 besten Bullitouren zwischen See und Alpen“.
Spannend, und eben charakteristisch für die Vielfalt der Menschen, die einen Bulli haben oder auch nur lieben, ist die Geschichte „Abgefahren“, die das Leben mit und rund um ihre Bullis von acht Zeitgenossen darstellt.
Was uns mit der neuen Ausgabe von Walden verbindet? Man blättert sich durch das 120-Seiten-Heft, lässt sich amüsieren und kommt ins Staunen - so wie es wohl auch den vielen Tausend Fans von www.VW-Bulli.de immer wieder passiert.
Da auch wir mitunter Kritik einstecken müssen, erlauben wir uns auch, bei allem Respekt vor den Jägern (Root Amp Kitchen) und deren Outdoor-Küche einen leisen Zweifel: Im Kapitel 5 der Serie Campfire Classics wird rezeptiert, wie man die Innereien ( Herz, Leber, Nieren) eines Rehs sozusagen „naturgerecht“, also draußen, zubereitet. Im Walden heißen diese Leckereien in der dort zitierten Järgersprache „Geräusch“. Landläufig sagt man auch "Jägerrecht" dazu, denn wenn dieser das erlegte Wild aufbricht, hat er den ersten Zugriff auf das, was manche Menschen schon gar nicht mögen, andere aber ums Leben gerne als Delikatesse genießen (ob mit oder ohne Spätburgunder dazu…).
Zugegeben: Der Autor gehört zu den Letzteren. Ihm fehlt es allerdings (noch) am Zutrauen, Rehinnereien am Spieß fünf Minuten über der heißen Glut des Lagerfeuers zu grillen. Er bevorzugt den sanfteren Umgang mit diesen Feinheiten am heimischen Herd. Vielleicht muss man dazu mal echt vor Ort recherchieren. Man lernt ja nie aus...